COL6 Newsletter 3/2024
Liebe alle,
Anbei der dritte Newsletter für 2024. Wir haben wieder viele interessante Links zu Interviews und Ratgebern, eine Zusammenfassung des ersten Vorstandtreffens der Kollagen-VI Diagnosegruppe innerhalb der DGM sowie eine Zusammenfassung neuer wissenschaftlicher Artikel zur Kollagen-VI Krankheit.
Für das wissenschaftliche Kollagen-VI Netzwerk freuen wir uns auch weiterhin sehr über Spenden auf das folgende Konto:
Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V.
Bank für Sozialwirtschaft, Karlsruhe
IBAN: DE84 3702 0500 0007 7722 00
Kennwort: Jeanette Erdmann
Euer Urs
Anmeldemöglichkeit zur Fachtagung 2024
Die Anmeldung zur nächsten Kollagen-VI Fachtagung in Leimen vom 20.-22.9.2024 in Leimen bei Heidelberg) ist nun im Muskelreport erschienen und online auf der Seite der DGM freigeschaltet. Wer dabei sein möchte sollte sich schnell anmelden, da die Anmeldefrist schon am 12.6.2024 endet.
Regelmäßiges Online-Treffen
Unser monatliches Online-Treffen, das stets am 6. des Monats um 20 Uhr stattfindet, wird ab dem 6. Juni über Zoom abgehalten. Hier sind die Zugangsdaten, die ab jetzt jedes Mal gelten:
Meeting-ID: 971 5193 5977
Bericht über das Treffen des Vorstandes in Hohenroda
Vom 3.-5.5.2024 hat sich das neu gewählte Vorstandsteam der Kollagen-VI Diagnosegruppe in der DGM zu einem ersten Treffen zusammengefunden. Mit dabei war Silke Schlüter, die Vorsitzende der Myositis Gruppe in der DGM und Sprecherin aller Diagnosegruppen. In einem Vortrag informierte sie den Vorstand über die Abläufe in der DGM im Allgemeinen und die Arbeit der Diagnosegruppen im Speziellen. Auf der Tagesordnung standen viele verschiedene Themen, wie beispielsweise die Jugendarbeit, Vernetzungsmöglichkeiten der Diagnosegruppe, Finanzierung zukünftiger Projekte sowie der Aufbau eines Kompetenznetzwerkes. Auch über die Öffentlichkeitsarbeit wurde sich beraten, was die Erstellung von diagnosespezifischem Informationsmaterial, die Gestaltung und Pflege der Webseite, sowie auch die Bedienung der verschiedenen Social Media Kanäle betrifft. Für die verschiedenen Themenbereiche wurden Strategiepapiere erstellt, die die gemeinsame Arbeit über die nächsten Monate leiten werden und die personellen Zuständigkeiten benennen. Es war für alle ein sehr harmonisches und konstruktives Treffen und am Ende herrschte viel Vorfreude auf die gemeinsame Zusammenarbeit in den nächsten drei Jahren.
(UK)
Rollstuhltraining für Selbstfahrer*innen
Das Projekt “sit´n´skate” bietet in mehreren norddeutschen Städten kostenlose Rollstuhltrainings an. Das Angebot richtet sich primär an Nutzer*innen manueller Rollstühle, die diesen erst seit kurzer Zeit benutzen.
Hier geht es zur Selbstbeschreibung und zur Homepage des Vereins:
Link:
https://www.sitnskate.de/ueber-uns
(FD)
Vergrößerung der Neurologie an der Asklepios Weserberglandklinik
Die Wartezeiten für neuromuskuläre Patient*innen an der Klinik Hoher Meißner in Nordhessen betragen derzeit mehrere Monate. Da ist es zumindest erfreulich, dass die Rehaklinik in Höxter (NRW-Ostwestfalen) nun die Anzahl der Therapieplätze in der Neurologie deutlich erhöht hat. Nun stehen der Neurologie 182 Betten und der Geriatrie 79 Betten ab dem 13.05.2024 zur Verfügung:
Link:
https://www.westfalen-blatt.de/owl/kreis-hoexter/hoexter/geriatrie-zieht-ins-alte-wbk-gebaude-806398?&npg
Selbstdarstellung des kommerziellen Klinikbetreibers Asklepios dazu:
Link:
https://www.facebook.com/photo/?fbid=762003449368361&set=a.667832722118768
Link:
https://www.facebook.com/photo/?fbid=782015984033774&set=a.667832722118768
(FD)
Interview mit dem wissenschaftlichen Direktor von CureCMD
Giulia Da Re, Präsidentin von COL-VI Italia (https://www.col6.it) sprach mit Gustavo Dziewczapolski, dem wissenschaftlichen Direktor von CureCMD (https://www.curecmd.org) im Rahmen des Kollagen-VI Treffens in San Sebastian im November 2023 über bereits durchgeführte sowie aktuelle Forschungsvorhaben zu möglichen Kollagen-VI Therapien. Ein sehr interessantes Interview, das ein paar Einblicke hinter die Kulissen der Wissenschaft gibt:
Link:
https://www.col6.it/en/interview-with-dr-gustavo-dziewczapolski-doctor-in-neuropharmacology-and-scientific-director-of-cure-cmd/
(UK)
Interview mit Rebecca C. Ball-Schaller und ihrem langen Weg zur Bethlem Diagnose
(FD)
Understanding Fatigue and Fatigability | Spinal Muscular Atrophy 2024 (englisch)
Der Vortrag von der medizinischen Fakultät der amerikanischen Stanford Unversität richtet sich primär an Menschen, die von Spinaler Muskelathrophie oder Duchenne Muskeldystrophie betroffen sind. Vieles lässt sich jedoch auch auf die Kollagen VI Muskeldystrophie übertragen. Insgesamt wird das Thema Fatigue bei neuromuskulären Erkrankungen in Deutschland weiterhin medizinischerseits vernachlässigt.
https://www.youtube.com/watch?v=V2QnywVl_iU
(FD)
Neue wissenschaftliche Studien
In den letzten Wochen sind sehr viele neue Studien zu den Kollagen-VI Erkrankungen erschienen über die ich hier und im nächsten Newsletter kurz berichten werde. Einige davon sind noch sogenannte Preprints, also zunächst als vorläufig zu betrachtende Veröffentlichungen. Andere hingegen wurden in sehr guten wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert, was bemerkenswert ist, da es Publikationen zu seltenen Erkrankungen in der Regel schwer haben, Zugang zu hochrangigen Zeitschriften zu bekommen. Diese Studien werden mit Sicherheit die Aufmerksamkeit vieler Forscher auf die Kollagen-VI Erkrankung lenken und zeigen mögliche Wege einer zukünftigen gentherapeutischen Behandlung auf.
(UK)
Apelin stimulation of the vascular skeletal muscle stem cell niche enhances endogenous repair in dystrophic mice
Schon länger wird vermutet, dass eine Fehlfunktion von Stammzellen ein wichtiger Faktor bei Muskeldystrophien ist. Die Autoren zeigten an Mäusen, insbesondere unter anderem an solchen, mit einer Kollagen-VI Mutation, dass durch die Gabe eines bestimmten Proteins (Apelin) die Stammzellfunktion wieder verbessert werden kann, was die Muskelkraft der Mäuse ebenfalls verbesserte.
Link zur Studie:
https://doi.org/10.1126/scitranslmed.abn8529
A humanized knock-in Col6a1 mouse recapitulates a deep-intronic splice-activating variant.
Die Autoren berichten in dieser Studie über ein neues “Mausmodell”, also speziell gezüchtete Mäuse, die eine bestimmte genetische Mutation aufweisen, die auch bei manchen Menschen mit Kollagen-VI Erkrankung vorkommt. Sie zeigen, dass solche Mäuse ebenfalls Symptome einer Muskelerkrankung aufweisen. Damit könnten diese Mäuse beispielsweise in Studien für mögliche genetische Therapien der Kollagen-VI Erkrankungen zu Testzwecken eingesetzt werden.
Link zur Studie:
https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.03.21.581572v1