Subject: ZWG Newsletter - Januar 2025

Liebe Zero Wastler*in,


Wir starten munter ins neue Jahr und das Thema "Verpackungen" steht bei einigen ganz oben auf der Liste. So erhebt die Stadt Konstanz ab dem 1. Januar eine Verpackungssteuer und auch die EU bringt diesbezüglich eine neue Verordnung auf den Weg. "Ambitionslos" nennt Barbara Metz, die Bundesvorsitzende der Deutschen Umwelthilfe, diese Verordnung und fordert eine Kehrtwende und eine konsequente Förderung der Mehrwegquote. Außerdem steht der Lebensmittelhändler in der Kritik mit dem Verdacht von Greenwashing. Was das alles bedeutet, könnt ihr hier in unserem Newsletter lesen.


Viel Spaß dabei wünscht das Team von Zero Waste Germany.

Alle Inhalte auf einen Blick

  • Einladung zum Plenum

  • Zweite Zero-Waste-City-Zertifizierung in der Ukraine

  • Verband bietet kostenfreie Beratung für mehr Nachhaltigkeit

  • Konstanz erhebt Verpackungssteuer

  • „Dreistes Greenwashing“ – DUH kritisiert Kauflands Ein-Cent-Tüte

  • Europarat verabschiedet neue Verpackungsverordnung

  • Richtiges Sortieren am Glascontainer

  • „Bildungsbox Plastikfrei“ – Lernmaterial für die Kleinen

  • Spiel, Spaß und Lernen mit dem Zero-Waste-Parcours

  • Einladung zum Treffen der ZWG Bildungsinitiative 2025

Einladung zum Plenum und öffentlichem Vortrag

Unser erstes Plenum im neuen Jahr findet am 27. Januar ab 19:00 Uhr statt. Wir beginnen mit einem öffentlichen Vortrag von unserem Mitglied Zero Waste Kiel über den Umgang mit Zero Waste und Abfallvermeidung bei Veranstaltungen. Anschließend findet dann ab 20:00 Uhr wie gewohnt unser internes Plenum statt.

Aktuelles aus dem Netzwerk

Symbole der Zertifizierungsstufen

Erfolgreicher Austausch beim Zero-Waste-Workshop für Kommunen

Köln/Online, 15. Januar – Letzte Woche trafen sich Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen aus ganz Deutschland zu einem intensiven Austausch über erfolgreiche Zero-Waste-Maßnahmen. Der Workshop, organisiert von Zero Waste Germany, bot eine Plattform für den gegenseitigen Austausch von Erfahrungen und Best Practices.


Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus kommunalen Abfallwirtschaftsbetrieben und Ämter in den jeweiligen städtischen Verwaltungen, diskutierten über eine Vielzahl von Themen, darunter über gemeinsame Kooperationen und gute Formen Kommunikation in der Zusammenarbeit. Der Workshop findet ab sofort regelmäßig quartalsweise statt. Weitere städtische Mitarbeitende von Zero-Waste-Teams in den kommunalen Verwaltungen können für den Kreis empfohlen werden, die Teilnahme ist jedoch nur nach Einladung möglich.


Ansprechpartner für Fragen ist Michael Cieslik michael@zerowastegermany.de


Fahne der Ukraine

Zwischen Krieg, Zerstörung und Wiederaufbau  Zweite Zero-Waste-City-Zertifizierung in der Ukraine

Die Stadt Chmelnyzkyi hat ihren ersten Schritt in Richtung einer abfallfreien Zukunft getan, indem sie sich von der Mission Zero Academy (MiZA) als Zero Waste City hat zertifizieren lassen.


In Zusammenarbeit mit dem kommunalen Unternehmen Spetskomuntrans betreibt Chmelnyzkij Abfallwirtschaftszentren, in denen die Einwohner mehr als zehn Abfallarten recyceln oder wiederverwenden können, darunter Möbel, Bauschutt, Polyethylen, Kleidung und mehr. Im Mittelpunkt dieser Bemühungen stehen der Ecobus, ein mobiles Sammelfahrzeug für gefährliche Abfälle wie Batterien und Glühbirnen und das Gufi-Center, die einzige Bildungseinrichtung der Ukraine für Abfallwirtschaft.

Oleksandr Symchyshyn, Bürgermeister von Chmelnyzkyj, erklärt:

„Durch die Zertifizierung als Zero Waste City hat Chmelnyzkyi die Möglichkeit, seine Abfallbewirtschaftungsprozesse zu verbessern, worin der Schlüssel zur Vermeidung von Abfallerzeugung liegt. Alle Beteiligten - Unternehmen, Bildungseinrichtungen und die Öffentlichkeit - sollten in diesen Prozess einbezogen werden, denn nur gemeinsam können wir eine abfallfreie Stadt schaffen. Nur wenn wir zusammenarbeiten, können wir eine abfallfreie Gemeinde schaffen.“


Im Jahr 2016 begann Chmelnyzkyi, sich den wachsenden Herausforderungen der Abfallwirtschaft zu stellen. Seitdem hat die Stadt eine Reihe innovativer Änderungen eingeführt. Unter der Leitung der Stadtverwaltung hat Smart Environment Chmelnytskyi seit 2019 innovative Lösungen zur Verbesserung der kommunalen Abfallinfrastruktur vorangetrieben, die in Zusammenarbeit mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) entstanden sind. So hat die Stadt mit der Sanierung von Mülldeponien begonnen und ein zentrales System zur Trennung von Haushaltsabfällen eingeführt.


Svitlana Karytun, Koordinatorin des Zero-Waste-City-Programms in der Ukraine, erklärt:

Das Zertifizierungsprogramm für Zero Waste Cities ist eine gute Gelegenheit für ukrainische Gemeinden, ihr Abfallmanagementsystem umzugestalten und dabei die besten Praktiken zu berücksichtigen, die in EU-Ländern erfolgreich umgesetzt wurden. Chmelnyzkyj hat in den letzten Jahren aktiv an der Umsetzung neuer Lösungen in der Abfallwirtschaft gearbeitet, und die Teilnahme an dem Programm ist eine Herausforderung, die es der Gemeinde ermöglichen wird, sich in Richtung eines abfallfreien Lebens zu bewegen.“


Am 9. Juli 2023 trat das ukrainische Abfallwirtschaftsgesetz in Kraft. Hauptziel der Reform ist der Umbau des Abfallwirtschaftssystems nach den Grundsätzen der Europäischen Union, wie etwa die Vermeidung von Abfällen und die Einführung des Verursacherprinzips.

Diese Ankündigung folgt auf das Projekt „Zero Waste Cities in der Ukraine“, das im Mai 2024 dort mit finanzieller Unterstützung des LIFE-Programms der EU gestartet wurde. Das Projekt zielt darauf ab, die Kommunalverwaltungen bei der Umsetzung neuer Anforderungen an die Abfallwirtschaft zu unterstützen. Vier ukrainische Kommunen - Lutsk, Cherson, Pokrovsk (Region Donezk) und Liubotyn (Region Charkiw) - werden vier Jahre lang mit Partnern zusammenarbeiten, um ein nachhaltiges Abfallmanagementsystem aufzubauen.

Alles außer neu  Verband bietet kostenfreie Beratung für mehr Nachhaltigkeit

Re-Use Deutschland begleitet als Dachmarke die Betriebe der Second-Hand-Branche, um den Trend zum Wiederverwenden (Re-Use) von Waren voranzutreiben und in der Mitte der Gesellschaft zu verankern.


In ihrem aktuellen Newsletter macht die Firma auf ihr Projekt „Nachhaltig wirken“ aufmerksam. Ziel des Programms ist es, die Re-Use-Branche zu stärken und nachhaltige Praktiken weiter zu fördern. Dabei geht es um kostenlose Beratung und praxisnahe Unterstützung für Unternehmen in der Kreislaufwirtschaft, die ihre Prozesse ausschlaggebend verändern wollen. Dabei steht das Projekt „SOGUT 2.0" im Mittelpunkt mit dem Ziel, Unternehmen nicht nur effizienter, sondern auch zukunftssicher und gemeinwohlorientierter zu machen.

Kostfreies Angebot dank Förderung

Finanziert wird das Projekt „SOGUT 2.0“ im Rahmen des Programms „Nachhaltig wirken“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und über den Europäischen Sozialfond Plus (ESF Plus) gefördert, weshalb die Beratung von Re-Use laut des Newsletters kostenfrei ist.


Allgemeines aus der Zero Waste Welt

Essen in Einwegverpackungen

Konstanz erhebt Verpackungssteuer

Die Stadt am Bodensee sagt dem Plastikmüll den Kampf an: Seit dem 01. Januar 2025 zahlen Gastronomen 50 Cent netto mehr für Einweg-Getränkeverpackungen, Einwegverpackungen im Allgemeinen und Einweg-Geschirr. Einweg-Besteck wird mit 20 Cent netto besteuert. Das Material spielt dabei keine Rolle. Das heißt, überall wo Speisen und Getränke zum sofortigen Verzehr angeboten werden, wird es für die Verkaufsstellen teurer. Aber auch genau da fällt besonders viel Müll an. Konstanz ist eine gut besuchte Touristenstadt mit vielen Gelegenheiten, Essen und Getränke „to go“ zu kaufen. Während der Sommermonate holen die Technischen Betriebe nach Angaben der Stadt täglich bis zu drei Tonnen Abfall aus den öffentlichen Stadtgebieten. Hier entsteht ein zusätzliches Problem: Es kommt alles in den Restmüll, kann später nicht mehr getrennt und bei der Entsorgung folglich auch nicht recycelt werden. Konstanz will so mehr Anreiz für Gastronomen schaffen, auf wiederverwendbare Verpackungssysteme umzusteigen.


Gemüse in Einweg-Plastiktüten

„Dreistes Greenwashing“ – Deutsche Umwelthilfe kritisiert Kauflands Ein-Cent-Tüte

Es geht um die dünnen Einweg-Plastiktüten für Obst und Gemüse. Der Lebensmittelhändler verlangt dafür seit Anfang des Jahres je einen Cent. Das Unternehmen begründet die Bepreisung damit, seine Kundinnen und Kunden für einen bewussten Verbrauch von Einweg-Plastik zu sensibilisieren. Die Deutsche Umwelthilfe reagiert am 13. Januar 2025 darauf mit einer Pressemitteilung. In dieser kritisiert die Organisation den Tüten-Cent als wirkungslos und reines Greenwashing.


Dazu Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe:

"In Deutschland werden insgesamt 2,4 Milliarden dünne Einweg-Plastiktüten pro Jahr verbraucht. Ein Tüten-Cent wird daran jedoch nichts ändern. Ein Lenkungseffekt hin zu einem geringeren Verbrauch ist bei einem so niedrigen Betrag nicht zu erwarten. Damit tatsächlich weniger von den dünnen Tütchen verbraucht werden, sollten sie mindestens 20 Cent kosten. Am besten wäre es, die Einweg-Tütchen ganz abzuschaffen. Nach der neuen EU-Verpackungsverordnung werden dünne Einweg-Plastiktüten mit einer Wandstärke bis zu 15 Mikrometern für Obst und Gemüse ohnehin ab dem 2030 europaweit verboten sein. Anstatt die umweltschädlichen Plastiktütchen bereits heute aus dem Sortiment zu nehmen und konsequent auf wiederverwendbare Mehrwegnetze zu setzen, will sich Kaufland für die verbleibende Zeit bis zum Verbot seine Umweltsünde auch noch bezahlen lassen. Das als Maßnahme für den Umweltschutz zu verkaufen ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten."


Weniger Abfall und mehr Wiederverwendung – Europarat verabschiedet neue Verordnung

Der Rat der Europäischen Union hat die neue Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (Packaging and Packaging Waste Regulation – PPWR) angenommen, durch die Verpackungsmüll künftig deutlich reduziert werden soll. Dies solle geschehen, in dem verbindliche Wiederverwendungsziele festgelegt, bestimmte Arten von Einwegverpackungen eingeschränkt und die Wirtschaftsakteure verpflichtet werden, möglichst wenig Verpackungen zu verwenden, heißt es in einer Pressemitteilung vom 16. Dezember 2024. Durch diese Verordnung wird der Umgang mit Verpackungen während ihres gesamten Lebenszyklus in Europa einheitlich geregelt. Anders als die bisherige Verpackungsrichtlinie der EU gilt die Verpackungsverordnung in allen Mitgliedstaaten unmittelbar und hat Vorrang vor bestehenden nationalen Regelungen.


Sichere, nachhaltige und recyclingfähige Verpackungen

Die neuen Vorschriften umfassen unter anderem folgende Anforderungen an Verpackungen:

  • Ziele für 2030 und 2040 für einen Mindestprozentsatz an recycelten Materialien (bis zu 65 Prozent für Einwegflaschen aus Kunststoff bis 2040)

  • Gewicht und Volumen der Verpackungen minimieren und unnötige Verpackungen vermeiden

  • besorgniserregende Stoffe minimieren, einschließlich einer Beschränkung für das Inverkehrbringen von Verpackungen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen und per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) oberhalb bestimmter Schwellenwerte enthalten Etikettierungs-, Kennzeichnungs- und Informationsanforderungen (z. B. zur Materialzusammensetzung oder zum recycelten Inhalt) sollen den Verbraucherinnen und Verbrauchern das Sortieren und die Auswahl erleichtern.


Einwegkunststoffverpackungen

Mit den neuen Vorschriften werden Beschränkungen für Einwegkunststoffverpackungen eingeführt, darunter:

  • für vorverpacktes Obst und Gemüse mit einem Gewicht von weniger als 1,5 kg

  • für Lebensmittel und Getränke, die in Hotels, Bars und Restaurants abgefüllt und verzehrt werden

  • für Einzelportionen von Würzmitteln, Soßen, Kaffeeweißer und Zucker in Hotels, Bars und Restaurants

  • für kleine Kosmetik- und Toilettenartikel zur Verwendung im Beherbergungssektor (z.B. Shampoo- oder Körperlotionsflaschen)

  • für sehr leichte Kunststofftaschen (beispielsweise auf Märkten für lose Lebensmittel)

 

Wiederverwendungsziele und Wiederbefüllungspflichten

In der Verordnung werden neue verbindliche Wiederverwendungsziele für 2030 und Richtziele für 2040 festgelegt. Die Zielvorgaben variieren je nach Art der von den Wirtschaftsakteuren verwendeten Verpackung (zum Beispiel verbindliche Zielvorgaben von 40 Prozent für Transport- und Verkaufsverpackungen und 10 Prozent für Umverpackungen). Gemäß den neuen Vorschriften werden Unternehmen, die Lebensmittel zum Mitnehmen anbieten, ihren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit bieten müssen, ihre eigenen Behältnisse ohne zusätzliche Kosten mit kalten oder heißen Getränken oder fertig zubereiteten Lebensmitteln zu befüllen.

 

Das entsprechende Amtsblatt soll noch im Januar 2025 erscheinen. Die Verordnung ist demnach ab Mitte 2026 gültig.


Ziel verfehlt  Neue Zahlen zur Mehrwegquote
Deutsche Umwelthilfe fordert konsequente Förderung

In Deutschland stagniert der Anteil von Mehrwegverpackungen bei Getränken. Das belegen die neuesten Zahlen des Umweltbundesamtes von 2022. In einer Pressemitteilung vom 13.Januar 2025 heißt es, dass der Anteil bei rund 42 Prozent läge. Das Verpackungsgesetz sieht allerdings einen Mehrweganteil von 70 Prozent vor. Dieses Ziel wird oft als „Mehrwertquote“ bezeichnet und wurde demnach nicht erreicht.

Einweg-Plastikflaschen bleiben mit rund 48 Prozent die dominierende Getränkeverpackung. Umweltschädliche Getränkedosen konnten ihren Marktanteil auf 6,5 Prozent steigern. Deshalb fordert die Deutsche Umwelthilfe von der künftigen Bundesregierung endlich die Einleitung einer Kehrtwende weg von Einweg und hin zu Mehrweg.


Dazu Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe:

„Es führt kein Weg an der Förderung von Mehrweggetränkeverpackungen vorbei. Durch ihre vielfache Wiederverwendung und kurzen Transportwege sparen sie im Vergleich zu Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen CO2 ein und sichern deutschlandweit rund 145.000 Arbeitsplätze. Die neuen Zahlen des Umweltbundesamtes zeigen, dass die bisherige Bundesregierung bei der Mehrwegförderung kläglich versagt hat. Auch die ambitionslose EU-Verpackungsverordnung (siehe unten) wird keine Besserung bringen. Die vorgesehene EU-Mehrwegquote von 10 Prozent ist viel zu niedrig und mit Ausnahmeregelungen gespickt. Nach Jahren der Untätigkeit muss die künftige Bundesregierung Mehrweg dringend durch eine Abgabe von mindestens 20 Cent auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen fördern. Weitere Möglichkeiten sind die verpflichtende Vorgabe segmentspezifischer Mehrwegquoten sowie eine finanzielle Förderung durch Geld aus einem Fondsmodell zur ökologischen Ausgestaltung von Verpackungen.“


Neuigkeiten aus den Mitgliedsvereinen

Schon gewusst? Im Zweifel in den Grünglascontainer

In Köln gibt es per Social Media Tipps zur richtigen Entsorgung von Glas:


Nach Weihnachten und Silvester stehen viele Menschen wieder vor den Glascontainern und fragen sich, ob die Flasche in der Hand nun für den Grün- oder Braunglas-Container bestimmt ist. Und wo gehört eigentlich die blaue Flasche hin?

Die eindeutig falsche Antwort ist der Weißglascontainer. Schon eine einzige blaue Flasche kann eine halbe Tonne Weißglas verfärben und unbrauchbar machen. Aber wie verhält es sich mit den anderen Containern? Eine alte Kinderweisheit würde den Braunglascontainer nahelegen: Wenn man alle Farben mischt, kommt schließlich Braun heraus. Im Fall der Glascontainer ist das jedoch falsch. Grünglas und Braunglas haben unterschiedliche Verwendungen und chemische Zusammensetzungen. Braunglas enthält einen hohen Anteil an Eisenoxid und Natriumsulfat, die das UV-Licht zerstreuen und den Inhalt so besonders gut vor Licht schützen. Wird dieses Glas „verdünnt“, verliert es seinen Schutz.

Grünglas hingegen enthält Chromoxid, das als besonders gutes „Färbemittel“ dient. Daher kann Grünglas bis zu 15 Prozent Fehlfarben vertragen. Viele Flaschen, etwa für Speiseöl, bestehen aus Mischglas, das einen mittleren UV-Schutz bietet und in den Grünglascontainer gehört.

Auf keinen Fall dürfen Kristallglas, Spiegel, Fensterscheiben oder Trinkgläser in den Glascontainer! Diese Glasarten haben eine völlig andere Zusammensetzung und können nicht bei den gleichen Temperaturen wie Verpackungsglas verarbeitet werden. Auch kleine Mengen an Keramik oder Porzellan können tonnenweise Altglas unbrauchbar machen.

Bleibt die Frage der Deckel. Metalldeckel werden per Magnet aus dem Altglas herausgeholt, gehören also besser in den Container als auf ihn. Noch besser ist es, Deckel in die Gelbe Tonne zu werfen, da insbesondere Plastikdeckel sonst dem Recycling verloren gehen und verbrannt werden.


„Bildungsbox Plastikfrei“ – Lernmaterial für die Kleinen

Unsere Mitgliedsverein aus Augsburg haben in Sachen Bildung einiges in die Kiste gepackt. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. „Die Bildungsbox Plastikfrei“ bietet Kitas und Schulen ein spannendes Paket an Materialien zur Plastikvermeidung. Die Holzkiste enthält neben vielen Büchern zum Selber- und Vorlesen Tipps für Filme, Podcasts, Unterrichtsmaterial, Hintergrundliteratur und Websitetipp, ein Memory-Spiel zum Thema Plastik und die selbst genähte Kuscheltier-Schildkröte „Caretta", in deren Innerem sich zur Veranschaulichung Plastikmüll verbirgt.


„Vor allem die Schildkröte ermöglicht einen anschaulichen Einstieg in die Kunststoff-Problematik. Die Kinder verstehen sofort das Problem und suchen nach Lösungen. Mit dem Bildungsmaterial können Lehrkräfte gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern die komplexe Thematik erarbeiten." Erklären Linda Kaindl und Valerie Klatte-Asselmeyer gegenüber „lifeguide“, einem Magazin für Augsburg, das sich dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet hat. Und das kommt an, nicht nur bei den Kleinen, sondern auch bei Martina Wild, Bürgermeisterin und Referentin für Bildung und Migration, die das Projekt „Zertifikat Plastikfreie Schule/Kita" als Schirmfrau unterstützt:

„Mehr denn je sind wir jeden Tag gefordert, uns für Klimaschutz, Artenschutz und Umweltschutz einzusetzen. Kinder und Jugendliche sind bereit, Verantwortung zu übernehmen für unsere Umwelt, für unser Klima, für unseren Planeten. Mit der neuen Bücherbox wollen wir Heranwachsende dabei unterstützen, sich zu informieren und ihnen das richtige Handwerkszeug reichen, um in Zukunft Plastik zu vermeiden oder ganz darauf zu verzichten."

Ausleihen wie ein Buch

Die „Bildungsbox Plastikfrei“ kann in der Augsburger Stadtbibliothek einfach ausgeliehen werden. Zwei Exemplare stehen den Lehrer:innen und Erzieher:innen dort kostenfrei zur Verfügung. Die Idee der Box entstand im Rahmen des Projekts „Plastikfreie Schule/Kita mit BNE-Fördermittel (Bildung für nachhaltige Entwicklung) des Bezirks Schwaben.

Spiel, Spaß und Lernen mit dem Zero-Waste-Parcours

Zum Bereich Bildung wurde sich in Köln auch etwas ausgedacht: Der interaktive Zero-Waste-Parcours, mit dem die Themen Nachhaltigkeit im Alltag, Klimawandel und Umweltschutz an die Schüler:innen und Schüler gebracht werden kann.  

 

Was ist der Zero-Waste-Parcours?

Der Zero-Waste-Parcours ist eine interaktive Ausstellung, die von Schule zu Schule wandert und über Nachhaltigkeitsaspekte im Alltag, Klimawandel und Umweltschutz informiert.

An mehreren Erlebnis-Haltestellen können zu den Themen Fast Fashion, Essen und Klima spielerisch Informationen entdeckt werden. 

Die Ausstellung kann gut mit einer Lerngruppe von bis zu 30 Personen genutzt werden und ist geeignet für Klasse 5 aufwärts.


Was beinhaltet der Parcours?

Eine Fülle an Infos

Die Themen reichen von Lebensmittelverschwendung über Umweltfolgen der Landwirtschaft, Klimawandel, globaler Vermüllung, Entwicklung der Mode bis hin zu Fast Fashion, soziale und ökologische Folgen der Fast Fashion bis hin zum politischen Engagement für mehr Nachhaltigkeit.


Interaktive Materialien

In der Ausstellung gibt es interaktive und spielerische Materialien zu Arbeitsbedingungen in der Modeindustrie, Plastik in den Weltmeeren, Ursachen des Klimawandels, Klimaflucht, Herkunft von Lebensmitteln und Textilware, Fleischalternativen, regionaler Ernährung und Haltungsbedingungen von Tieren in der Landwirtschaft. 

 

Kleidertausch

Eine Kleiderstange mit Bügeln für einen optionalen Klamottentausch, der innerhalb einer Klasse oder Stufe organisiert werden kann.


Anregende Fragen

Innerhalb der Themenbereiche haben wir Fragen aufgeschrieben, die zu Diskussionen zwischen den Schüler:innen anregen. 

Antworten können mit Kreidestiften (werden mitgeliefert) direkt auf die Informationsflächen geschrieben werden.


QR-Codes

An vielen Stellen verweisen QR-Codes auf weitere Informationen oder gemeinnützige (lokale) Organisationen, die sich für mehr Nachhaltigkeit einsetzen. Das sind zum Beispiel Links zu der K.R.A.K.E., Greenpeace Köln, Kölner Second-Hand-Läden, Unverpacktläden und unserem Verein Zero Waste Köln.


Workshop- und Ruhebereich

Innerhalb des Parcours lädt der Ruhebereich „Jetzt ihr!“ mit Sitzkissen und bemalbarer Grafikfläche zum gemeinsamen Pläneschmieden und Diskutieren ein. Die gelbe Fläche kann mit den abwaschbaren mitgelieferten Kreidestiften beschrieben werden. Die Rückseite bietet übrigens eine weiße Fläche, die als Whiteboard oder Beamerfläche genutzt werden kann.


Wie kommt der Parcours an meine Schule?

Du bist ein:e Schüler:in an einer Kölner Schule?

Sprich deine Lehrperson darauf an und verweise auf diese Webseite!


Du bist Lehrer:in an einer Kölner Schule?

  1. Schreib uns einfach eine E-Mail an bildung@zerowastekoeln.de mit einer kurzen Anfrage. Du erhältst im Anschluss unseren Flyer mit allen weiterführenden Informationen.

  2. Nachdem wir von euch die nötigen Informationen erhalten und mit euch einen möglichen Zeitraum festgelegt haben, kümmern wir uns um die Logistik. Wir geben euch Bescheid, wann die Ausstellung bei euch per Sprinter eintreffen wird.

  3. Den Aufbau und Abbau übernehmt ihr. Das ist ganz einfach und braucht nicht länger als 15-20 Minuten, wenn zwei Personen gemeinsam anpacken. Unsere Aufbauempfehlungen findet ihr im Flyer.

  4. Die Ausstellung an sich ist kostenfrei, eure Schule müsste lediglich die Transportkosten tragen. Diese belaufen sich auf ca. 150 Euro für die Anlieferung und noch einmal den gleichen Preis für die Abholung. Sollte eine Schule direkt nach euch die Ausstellung geliefert bekommen, entfallen die Kosten für die Abholung für euch.


Einladung zum Online-Meeting „Bildungsinitiative 2025 Zero Waste in Schulen“

Das Thema Bildung soll wieder Fahrt aufnehmen. Dazu hatten wir am 09. Januar 2025 unser Kickoff "Zero-Waste-Bildungsoffensive" (mit Augsburg, Köln und Nürnberg). Der Austausch und die Ergebnisse waren so beflügelnd, dass es künftig jeden ersten Donnerstag im Monat ein Online-Treffen geben wird. Die Mitgliedervereine aus Kiel und Berlin haben sich dazu auch schon angekündigt. Jeder, der Lust hat, sich einzubringen, ist herzlich willkommen. Bringt gerne Beispiele von bereits existierenden Lernmaterialien von euch oder aus euren Zero-Waste-Gruppen mit oder formuliert eure Wünsche, wie Arbeitsmaterialien zum Thema Zero Waste für Unterricht (an Schulen, Kitas oder Workshops in Unternehmen) aussehen könnten.

Hier ein Beispiel von Roland Mietke, der die Bildungsinitiative 2025 organisiert:


Link für Bildungsmaterialien & Lehrmittel Themenfeld SDGs & BNE im Allgemeinen und im Speziellen das Zero-Waste-Memory.

Außerdem sammelt Roland Bildungsmaterialien, -konzepte und -ideen zu den Themen Kreislaufwirtschaft, Circular Economy, Circular Society und alles, was dabei hilft, Zero-Waste-Konzepte voranzubringen.


Am Donnerstag den 06.Februar 2025 wird Georg Eck zu Gast sein, um für ca. zehn Minuten einen kurzen Einblick in das Lernformat FREI DAY von SiA zu geben und im Anschluss mit uns Fragen zu diskutieren. Georg ist ehrenamtlicher Regionalkoordinator für "Schule im Aufbruch" im Raum Nürnberg, Lernformat FREI DAY und Schule im Aufbruch gGmbH.


Das nächste Treffen findet am 06. Februar 2025 um 19:00 Uhr online statt.


Klickt dazu einfach auf den Button:

Vernetzung

Du bist Mitglied in einem Mitgliedsverein, aber noch nicht wirklich vernetzt? Dann fülle das Anmeldeformular aus und profitiere von unserem Zero-Waste-Netzwerk.

Du bist in einer Zero Waste Initiative oder Verein, aber noch nicht Mitglied bei Zero Waste Germany und möchtest das ändern? Du interessierst Dich für Zero Waste und möchtest aktiv werden, jedoch gibt es in deiner Nähe keinen Verein / keine Initiative? Dann melde Dich gerne bei uns: contact@zerowastegermany.de


Du möchtest einen Beitrag für den nächsten Newsletter einreichen, einen Veranstaltungstipp teilen oder hast Fragen und Anregungen? Schicke deine Anfrage an redaktion@zerowastegermany.de

Zero Waste Germany e. V.
Postanschrift: Schweinauer Straße 31, 90439 Nürnberg

Vereinsregister: VR 7263 KI
Registergericht: Amtsgericht Kiel

Vertreten durch
Michael Cieslik
Petra Schneider
Roland Mietke

     


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