Subject: Die wesentlichen Änderungen von COBIT 2019 gegenüber COBIT 5

Liebe Mitglieder des deutschen Chapters,

wie bereits im letzten Mailing angekündigt, wurde das Rahmenwerk COBIT 5 Ende letzten Jahres überarbeitet. Die Änderungen wurden von uns analysiert und kurzfristig wurden auch COBIT-Bridgekurse aufgesetzt, um Ihnen die Änderungen praxisorientiert näher zu bringen.
Die gute Nachricht: COBIT 2019 entwickelt COBIT 5 evolutionär weiter. Der Schwerpunkt der Weiterentwicklung lag vor allem darin, das Rahmenwerk COBIT für die Unternehmen besser adaptierbar für die Steuerung und das Management der Unternehmens-IT zu gestalten. Ein weiteres Ziel der Weiterentwicklung war, COBIT möglichst flexibel zu gestalten, um das Hinzufügen von guten Praktiken im Umgang mit neuen Themen zu ermöglichen. 

COBIT 2019 besteht aus vier Bänden:
  1. COBIT® 2019 Framework: Introduction and Methodology
  2. COBIT® 2019 Framework: Governance and Management Objectives
  3. COBIT® 2019 DESIGN GUIDE: Designing an Information and Technology Governance Solution
  4. COBIT® 2019 IMPLEMENTATION GUIDE: Implementing and Optimizing an Information and Technology Governance Solution
Der erste Band führt in die wesentlichen Konzepte von COBIT 2019 ein. Der zweite Band beschreibt das Kernmodell, in dem die Prozessziele nunmehr im Vordergrund stehen, um diese mit den Unternehmenszielen besser abstimmen zu können. Der Design-Leitfaden diskutiert die Designfaktoren, die dazu dienen, für die Unternehmen die passende Governance zu finden und der Implementierungsleitfaden stellt einen Implementierungsansatz für die kontinuierliche Verbesserung der Governance vor.

Was sind die wesentlichen Änderungen von COBIT 2019 gegenüber COBIT 5?

COBIT 2019 basiert nunmehr auf sechs Prinzipien für das Governance-System, die beiden neuen Prinzipen sind:
  • Dynamisches Governance-System
  • Auf die Bedürfnisse von Unternehmen zugeschnitten
Hinter dem Prinzip des dynamischen Governance-Systems verbirgt sich das Konzept der Schwerpunktbereiche (Focus Areas), mit dem die Auswirkungen von technologischen Änderungen zum Beispiel bei der Strategie oder bei den Prozessen im Governance-System berücksichtigt werden können. Hinter dem Prinzip des Zuschnitts des Governance-Systems auf die Bedürfnisse des Unternehmens verbirgt sich das Konzept der Designfaktoren, mit denen das Governance-System bzw. dessen Komponenten auf die konkrete Unternehmenssituation angepasst werden können.

Damit die IT die Unternehmensziele optimal unterstützen kann, müssen die relevanten Governance- und Managementziele für die Unternehmens-IT erreicht werden. COBIT 2019 verwendet zur Strukturierung der IT-Governance- und Managementziele weiterhin das aus COBIT 5 bekannte Prozessreferenzmodell bestehend aus den bekannten fünf Prozessbereichen. Dieses Prozessreferenzmodell heißt nun „COBIT Core Model“ und umfasst 40 Prozesse.

Abb. COBIT Core Model aus COBIT 2019

Im Gegensatz zu COBIT 5 steht aber nicht der Prozess, sondern das Governance- oder Managementziel im Vordergrund. Der Umfang des Kernmodells von COBIT 2019 wurde gegenüber dem Prozessreferenzmodell von COBIT 5 um drei Managementziele erweitert. 
  • APO14 Managed data
  • BAI11 Managed Projects
  • MEA04 Managed Assurance
Die Prozesselemente werden im „Core Model“ von COBIT 2019 etwas anders als in COBIT 5 abgebildet:
  • Die Zielkaskade wurde vollständig in das Kernmodell integriert. Sowohl die primär relevanten, übergeordneten Unternehmensziele als auch die primär relevanten IT-bezogenen Ziele (in COBIT 2019: „Alignment Goals“) sind nunmehr in den Governance- und Managementzielen inkl. beispielhafter Metriken aufgeführt. Für COBIT 2019 wurde dieses Zuordnungssystem nochmals überarbeitet. Die Zielkaskade beginnt mit einer auf 13 reduzierten Anzahl von Unternehmenszielen. Unternehmensziele sind gleichzeitig einer der Designfaktoren, die eine Anpassung des Governance-Systems erlauben. Die Unternehmensziele werden wie bereits in COBIT 5 primär oder sekundär IT-bezogenen Zielen zugeordnet. Diese wurden mit COBIT 2019 in Ausrichtungsziele (Alignment Goals) umbenannt und ebenfalls auf 13 reduziert.
  • Bei den Praktiken fällt als wesentliche Änderungen auf, dass den Prozessaktivitäten Befähigungsgrade zugeordnet sind, so dass eine einfache Ermittlung des Prozessfähigkeitsgrades über die Aktivitäten möglich ist. COBIT 2019 basiert nun wieder auf dem Prozessfähigkeitsmodell Capability Maturity Model Integration® (CMMI).
  • Referenzmaterialien werden für jede Prozesspraktik angeführt und nicht nur für den gesamten Prozess. Zusätzlich wurden die Referenzmaterialien aktualisiert.
Weitere, aus COBIT 5 bekannte Prozesselemente, wie das RACI-Diagramm oder die Inputs und Outputs, werden im „Core Model“ von COBIT 2019 als Komponenten eines ganzheitlichen IT-Governance-System für jedes Governance- und Managementziel beschrieben. Die Komponenten entsprechen dabei im Wesentlichen den Enablern aus dem COBIT 5-Rahmenwerk. In COBIT 2019 werden diese Enabler nunmehr „Components“ genannt und direkt im Kernmodell für jedes Governance- und Managementziel beschrieben.

Neben den Unternehmenszielen gibt es in COBIT 2019 erstmals weitere Designfaktoren als Möglichkeit zur Priorisierung von Governance- und Managementzielen. Designfaktoren dienen vor allem der Priorisierung der Governance- und Managementziele. Über die Designfaktoren können Governance- und Managementziele eine höhere oder niedrigere Bedeutung erlangen. Designfaktoren beeinflussen aber auch die Bedeutung von Komponenten oder erfordern sogar spezifische Anpassungen. Diese spezifischen Anpassungen werden in COBIT 2019 in Schwerpunktbereichen (Fokus Areas) beschrieben. Das neue Konzept der Designfaktoren ist umsetzungsorientiert im Design-Leitfaden beschrieben.

Mit COBIT 2019 wurde das Prozessmodell aus COBIT 5 zu einem umfassenden, konsistenten Kernmodell mit Governance- und Managementzielen und damit zu einer zentralen Plattform für die Governance der Unternehmens-IT umgestaltet. Weiterhin wurden mit den Designfaktoren und Schwerpunktbereichen zwei Mechanismen eingeführt, um eine passgenaue IT-Governance für Unternehmen zu entwickeln. Zusammen mit dem aktualisierten „Implementation Guide“ bietet COBIT 2019 nunmehr zwei praktische Leitfäden für eine einfache, maßgeschneiderte Implementierung von COBIT an.

Weitere Informationen zu COBIT 2019 erhalten Sie in unseren Bridge-Kursen sowie in unseren Zertifikatskursen, die ebenfalls die aktuelle Version von COBIT umfassen.
Termine für die COBIT 2019 Bridge-Kurse sowie unsere weiteren, in Kürze stattfindenden Seminare:

   15. Februar 2019 (Fr.), Düsseldorf
   1. März 2019 (Fr.), Frankfurt am Main
   1. April 2019 (Mo.), Berlin
   10. Mai 2019 (Fr.), Frankfurt am Main
CISA-Examensvorbereitung: 8. bis 11. April 2019 in Frankfurt am Main
CISM-Examensvorbereitung: 21./22. Februar 2019 in Berlin
CRISC-Examensvorbereitung: 21. bis 23. März 2019 in Hamburg
Cyber Security Practitioner1. Februar 2019 in Frankfurt am Main
IT Governance und Compliance Practitioner: 19./20. Februar 2019 in Hamburg
IT Governance Manager: 4. Februar 2019 in Frankfurt am Main
IT Risk Practitioner: 21./22. Februar 2019 in Hamburg
IT Compliance Manager: 6. März 2019 in Frankfurt am Main
IT Information Security Practitioner: 14./15. März 2019 in Berlin
Zusätzliche Prüfverfahrens-Kompetenz für § 8a BSIG: 20. bis 22. März 2019 in Frankfurt am Main
IT Assurance Practitioner: 13./14. Mai 2019 in Berlin

Unser komplettes Schulungsangebot und weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite unter Seminare. Zur Anmeldung zu den Kursen senden Sie bitte eine kurze E-Mail an anmeldung@isaca.de unter Angabe Ihrer ISACA-ID und der Rechnungsadresse.
Wir freuen uns auf Ihre Seminaranmeldung!
  
Mit freundlichen Grüßen

Markus Gaulke 
(Vorstand Akademie & COBIT)
Nähere Informationen zum Verband finden Sie auf unserer Homepage unter www.isaca.de.
Storkower Straße 158, 10407 Berlin | Tel.: +49 (30) 375 80 810 | E-Mail: info@isaca.de | Web: www.isaca.de

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Vorstand:
Karin Thelemann (Präsidentin), Thomas O. Englerth (Vizepräsident - Zertifizierungen), Dr. Martin Fröhlich (Vizepräsident - Finanzen & Verwaltung), Markus Gaulke (Vizepräsident - Akademie / COBIT), Prof. Dr. Matthias Goeken (Vizepräsident - Publikationen),  Andreas H. Schmidt (Vizepräsident - Öffentlichkeitsarbeit), Dr. Karl-Friedrich Thier (Vizepräsident - Facharbeit und Arbeitskreise)

Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen für Seminare (AGBs).
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