Je kleiner die Kinder sind, desto kleiner der Anteil an Männern, die mit ihnen arbeiten. Die Kampagene «Männer in soziale Berufe» will das ändern. Gute Gründe gibt es genug: Es gibt Studien, die zeigen, dass gemischtgeschlechtliche Teams besser arbeiten. «Gerade in sozialen Berufen ist es nicht einfach egal, welches Geschlecht eine Person hat. Wir werden als geschlechtliche Personen gelesen. Entsprechend haben auch unsere Interventionen einen anderen Effekt. Ein konstruktiv arbeitendes Team setzt diese Diversität bewusst ein und arbeitet damit.» sagt Projektleiter Lu Decurtins im BiblioTalk vom 7. Februar.
Die Realität ist aber eine andere – gerade in ländlichen Gebieten. Die Wahrscheinlichkeit, das Jungs in der Kita oder im Kindergarten einen Mann sehen, beträgt 5%, in der Primarschule knapp 18%. Das heisst: Der Durchschnittsjunge hat bis zum Alter von 10 Jahren in den Regelstrukturen nie einen Mann gesehen. Im fehlt damit die Lernerfahrung, das pädagogische Berufe auch etwas für Männer sind.
Trotzdem fehlt der politische Wille, hier wirklich etwas zu ändern. Das Thema gilt schlicht als nicht prioritär. In der Aufzeichnung der Veranstaltung mit dem Titel «Das ist doch kein Beruf für einen Mann?!» erfahrt ihr, wie sich das auf die Bemühungen um ausgewogenere Geschlechterverhältnisse in den Sozialberufen auswirkt. |