Subject: männer.ch Newsletter | 10/19 | Rück- und Ausblick zum VAU, Rencontres pour les futurs pères

Newsletter | Oktober 2019
Liebe_r Friend
Mehr als 3 Wochen ist es her, seit das Komitee die Initiative für einen Vaterschaftsurlaub von 20 Tagen zurückzog. 3 Wochen – das sind weit mehr als die 10 Tage, die gemäss Gegenvorschlag des Parlaments nun Gesetz werden. männer.ch stellte sich erfolglos gegen diesen Rückzug (nachzulesen im Sondernewsletter von Anfang Monat). Wie steht es – mit der Distanz von ein paar Wochen – um das aktuelle Befinden? Stellung dazu nimmt unser Präsident Markus Ggyli gleich im Anschluss.

Depuis quelque temps déjà notre collaborateur Gilles Crettenand, anime la scène MenCare en Romandie. Dans la première version bilingue de notre newsletter, il nous raconte ci-dessous pourquoi ça vaut la peine de participer aux rencontres qu'il partage avec des futurs pères. Tout en bas, vous trouverez deux liens vers les prochaines rencontres qui auront lieu à Lausanne et à Genève. Vous y êtes les bienvenus!
Nach ein paar Wochen Distanz: Wie fühlt sich der Entscheid des Initiativkomitees jetzt an, dass der 20-tägige Vaterschaftsurlaub zugunsten des halb so langen Gegenvorschlags des Parlaments zurückgezogen wurde?
Im Bauch steckt immer noch meine Enttäuschung. Das Verhältnis von 2 Wochen Vaterschaftsurlaub zu 14 Wochen Mutterschaftsurlaub drängt Paare immer noch stark in die Traditionsfalle. Das ist so offensichtlich und ärgert mich. Zudem wäre es eine Riesenchance gewesen im Rahmen einer Abstimmung einen öffentlich Diskurs über Väterlichkeit und Gleichstellung zu führen. Kühl analysierend, sehe ich aber auch die Gefahr einer Abstimmungsniederlage, dass «Realpolitiker» die 10 Tage als einen Erfolg einschätzen und wir diese nun rasch für die kommenden Väter realisieren können. 
Mit Blick auf die Zukunft: Wie schätzt Du die politische Dynamik ein, wenn es um geteilte elterliche Verantwortung und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht? Teilst Du die Zuversicht linker und gesellschaftsliberaler Kreise, dass eine sogenannte Elternzeit bald schon mehrheitsfähig ist?
Das Thema Elternzeit hat durch unsere Initiative aber auch durch den Frauenstreik viel Dynamik und Aufmerksamkeit erhalten. Diese Chance sollten wir nun packen. Auch für uns als männer.ch. Es wird jedoch herausfordernd sein, eine breite Koalition zu schmieden, die sich auf ein gemeinsames Modell bzw. auf ein gemeinsames politisches Projekt einigen kann. Wollen wir eine realisierbare Kompromisslösung oder eine umfassende familien- und gleichstellungspolitische Lösung? Inwiefern sollen die Paare dazu gebracht werden, sich paritätisch zu organisieren? Etc. Ich persönlich hoffe, dass es eine Koalition gibt, die nicht so einfach in eine parteipolitische Ecke gedrängt werden kann. Unsere Rolle als männer.ch wird sein, uns für eine paritätische Lösung stark zu machen.
Was für ein Modell weist für Dich beziehungsweise für männer.ch die grössten Vorteile auf, wenn es um die gesellschaftliche Unterstützung frisch gebackener Eltern geht? Kurzfristig, mittelfristig, langfristig.
Wir haben männer.ch-intern die Modelldiskussion noch nicht zu Ende geführt. Im Rahmen der Vaterschaftsurlaubsinitiative haben wir bei einem politischen Projekt mitgemacht, das bereits ein Kompromiss war, aber das uns mehrheitsfähig schien. Das Resultat ist, dass wir nun eine Minimallösung haben, was aus unserer Sicht eine verpasste Chance ist. Ob wir wieder bei einer Elternzeitinitiative aktiv mitmachen, die «kleine Brötchen» bäckt, wissen wir noch nicht. Im Kern wird unsere Forderung stehen, dass die Lösung väterliche Präsenz in der Familie und vor allem auch seinen Kompetenzerwerb in Sachen Kinderbetreuung fördert. Dafür braucht es eine paritätische Lösung, d.h. dass Väter und Mütter gleiche Anteile haben und dass die Anteile des Vaters nicht einfach auf die Mutter übertragen werden können. Das wäre gleichstellungspolitisch fatal, weil der Gap zwischen bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen den Geschlechtern noch weiter auseinandergehen würde.
Hinweis: An seiner jährlichen Retraite wird der Vorstand am 8./9. November 2019 über die Positionierung in der Elternzeitfrage diskutieren und klären, welchen politischen Flaggschiffprojekten männer.ch künftig seine begrenzten Ressourcen widmen will.
Rencontres entre futurs papas : Gilles Crettenand nous partage les enjeux qui s’y cachent !
Gilles Crettenand, coordinateur du Programme MenCare en Suisse romande, anime depuis plusieurs années des rencontres entre pères et futurs pères en Suisse romande que ce soit en entreprise (CFF/Swisscom, Lausanne), dans une maternité (HUG, Genève avec un sage-femme) ou en collaboration avec des associations (EPER, Neuchâtel ; PROFA, Vaud).
Gilles, selon toi, pourquoi est-ce que ces hommes qui sont devenus père depuis la nuit des temps sans « problèmes existentiels » devraient maintenant se « préparer » à la paternité ?
Ces (futurs) pères qui proviennent de l’ensemble de la société civile et de la communauté migrante également vivent une même réalité de père dans des contextes différents. La Suisse offre un terrain de jeu difficile pour la parentalité. L’organisation structurelle et institutionnelle y est encore fortement empreinte d’un modèle familial genré où l’homme est d’abord « economicus », au service de l’entreprise. Or, les besoins des nouvelles générations d’hommes et de pères ont évolué rapidement. Les pères du week-end qu’elles ont connu, aimants mais pas assez présents, n’ont pas pu donner tout ce dont elles avaient besoin au niveau du lien affectif interpersonnel notamment. De plus, les conséquences des divorces et séparations des couples parentaux (gardes de l’enfant non partagées) ont éloignés certains pères de leurs enfants. Ces enfants-là, qui deviennent pères à leur tour, veulent créer un véritable lien, une relationnalité (relation en conscience) « papa – enfant » qui puisse perdurer toute leur vie.
Certes, mais en quoi ces rencontrent peuvent-elles y contribuer ? Lire la suite.
Événements / Veranstaltungen
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Quel rôle est-ce que je veux avoir ? Mes années de liberté sont-elles finies? C’est quoi exactement prendre soin d’un bébé ? Est-ce que tout va changer maintenant ?



Ces rencontres se déroulent entre hommes. Elles sont animées par Gilles Crettenand et par un homme sage-femme. Les deux intervenants s’appuient sur des outils à la fois ludiques et didactiques qui favorisent l’interaction.


Olten, 9. November 2019

Was für ein Vater möchte ich sein? Wie baue ich eine tragende Beziehung zu unserem Baby auf? Wie teile ich die Aufgaben mit meiner Partnerin auf? Wo tanke ich auf? Antworten für werdende Väter, die ihr Potenzial in Beruf und Familie ausschöpfen wollen.

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Mit herzlichen Grüssen et avec salutations cordiales
Andreas Heise (Koordinator Männerbewegung)


 
 

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