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wenn Boxsportlerinnen von Übergriffen in ihrer Branche berichten und eine Kampagne starten, um auf Chauvinismus und Sexismus im Training hinzuweisen, sollen sie doch bitte einfach mal ihre Klappe halten. Findet Maiki Hundt, der Boxtrainer von Weltmeisterin Elina Tissen.
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| | Ornella Wahner und Sarah Alexandra Scheurich starteten #coachdonttouchme |
| Auf Tissens Facebookseite macht Maiki Hundt regelmäßig und chauvinistisch die von Sarah Scheurich und Ornella Wahner (Europa- und Weltmeisterin in ihren Gewichtsklassen) gestartete Kampagne „Coach don’t touch me“ nieder: Wenn „die Mädels“ keine vernünftige Webseite für die Kampagne hätten, sollten sie es doch bitte unterlassen, überhaupt mit dem Thema aufzutreten. Tissen ergänzte, sie kenne kein einziges Mädchen, das im Boxsport belästigt worden sei. Die sollten doch bitte den Mumm haben und sich äußern, wenn es sie überhaupt gibt. Nee, klar! Weil junge Sportlerinnen genau wie Angelina Jolie ja schon Millionen verdient haben und nicht mehr von Altherren-Sportfunktionärs-Riegen im Boxsport abhängig sind! Weil es, wie #MeToo zeigte, eben Jahrzehnte dauern kann, bis man fähig ist, sich zu äußern. Weil #MeToo nicht nur sexuelle Gewalt ist, sondern auch oft Belästigung oder strukturelle Diskriminierung, die nicht so leicht zu beweisen oder in Worte zu fassen ist.
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| Maiki Hundt und auch der Vorstand des Deutschen Boxverbandes, Raiko Morales, sind beispielhaft für chauvinistische Strukturen im Vereinssport. Der Hashtag #coachdonttouchme wird trotzdem weit genutzt und hat mediale Aufmerksamkeit für das Thema gebracht. Jedoch längst nicht genug. Es fehlt an Sensibilisierungskampagnen gegen Sexismus gerade im Jugendsport bundesweit. Deshalb reden wir jetzt mit den Sportbünden und schauen, wo angesetzt werden muss. Unser Ziel: Spätestens in der zweiten Jahreshälfte eine groß angelegte Kampagne, damit z.B. in der Mitgliedszeitschrift meines Hamburg-Eimsbütteler Turnvereins nicht mehr aufgerufen wird, „sich mal die süßen Ballettmäuse“ (3-4 Jahre) Dienstagnachmittags anzuschauen.
Bis dahin feiern wir Sarah und Ornella als Heldinnen: Weil die aktuelle Debatte zeigt, wie schwer es ist, gegen die Macht der alten Männer anzuboxen. Also: bitte weiter Klappe weit aufmachen und nicht verbieten lassen!
Ganz lieben Gruß für heute, eine wütende Stevie mit Nils, Ariane, Marcel und Laura
PS: Auch wütend macht mich die Ernennung des Gendersternchens zum Anglizismus des Jahres. Noch wütender der faule Kompromiss zu §219a. Aber dafür darf ich mich freuen, wie verrückt, über 3543 Euro, die durch eure Spenden für unsere Anti-GNTM-Materialien zusammen gekommen sind! DANKE, ihr seid spitze!!!
PPS: Passend zu Nils Rezension unten verlosen wir 5 Exemplare des neuen Buches von Caroline Rosales: „Sexuell verfügbar“. Schickt uns einfach bis zum 07. Februar 2019 eine E-Mail mit eurer Postadresse an gewinnspiel@pinkstinks.de.
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| | 17.01.2019 Coach don't touch me Der Vorstand des Deutschen Boxsport-Verbandes lobt einen jungen Boxer dafür, die #MeToo Debatte in seinem Sport „behindert“ zu finden. Geht gar nicht!
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| | 16.01.2019 Macht Gilette uns alles kaputt? Echter Wandel oder nur Marketingstrategie? Gillette fängt sich mit seinem neuen Clip zu toxischer Männlichkeit einen Shitstorm ein und provoziert eine Debatte, die es dringend braucht.
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| | | 29.01.2019 Stereotype in sozialen Medien Marcel war für uns in Berlin und hat die tolle Lisa Furtwängler getroffen. Zusammen mit Stefanie Giesinger und anderen großen Influencer*innen hat die MaLisa Stiftung neue Studien zu Stereotypen in neuen Medien vorgestellt.
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| | 24.01.2019 Frauenstimmen, die gehorchen "Alexa, wie spät ist es?" Wir sind umgeben von dienstbaren, weiblichen Stimmen und es werden immer mehr. Wir brauchen dringend ein Update.
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| | | 21.01.2019 Die Banalität des Sexismus Die Autorin Caroline Rosales hat ein Buch darüber geschrieben, wie es sich anfühlt, in vollkommen durchschnittlichem Sexismus zu ertrinken. Und es geht uns alle an.
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