Sexistische Werbung gibt es häufig für Produkte, in denen eine rein männliche Zielgruppe angenommen wird. Auch in Handwerk und Baugewerbe findet man sie noch oft, wie man auf der Webseite Werbemelder.in von Pinkstinks sehen kann. „Heute gewinnen die Handwerker“, sagte Workshop-Teilnehmer Conrad Witten, Texter bei DDB Tribal, und drückte damit aus, dass die Kreativteams beim Make-Over nicht um einen Werbepreis in Konkurrenz standen, sondern gemeinsam für diskriminierungsfreie Werbung in Deutschland einstehen. Ihre Verbesserungsvorschläge sind ein kostenloses Angebot an die Unternehmen, deren Werbung vom Deutschen Werberat als sexistisch gerügt oder beim Werbemelder-Portal von Pinkstinks als sexistisch bewertet wurde. „Oft ist kleineren Firmen nicht bewusst, dass diese Werbung nicht mehr zeitgemäß ist und ihr Produkt viel mehr Menschen ansprechen könnte.“, sagt Stevie Schmiedel, Kreativdirektorin von Pinkstinks.
Die Behörde für Kultur und Medien der Stadt Hamburg förderte das Projekt und freut sich über das Engagement der Hamburger Agenturen. Senator Carsten Brosda: „Sexistische Werbung hat in einer aufgeklärten Gesellschaft nichts zu suchen. Ich bin überzeugt, dass sie längst auch negativ auf das zu bewerbende Produkt abfärbt. Ich freue mich deshalb sehr, dass die Hamburger Agenturen kreativ Haltung zeigen und vormachen, wie man Werbung ohne Herabwürdigung und damit auch besser machen kann.“ Zusammen mit Pinkstinks und den teilnehmenden Agenturen wird eine Best-Practice-Broschüre für diskriminierungsfreie Werbung in Industrie, Handwerk und Handel entstehen, die am 18. November 2021 von Pinkstinks mit dem Titel „Beton ohne Brüste“ publiziert wird und auch digital erworben und verbreitet werden kann.
Pinkstinks vergibt jährlich den „Pinken Pudel“, einen Werbefilmpreis, der Werbung prämiert, die mit überholten Geschlechterrollen bricht. 2022 wird Pinkstinks den Pinken Pudel auch als Make-Over-Workshop-Preis vergeben: Dann sollen Kreative gemeinsam mit den Produzierenden sexistischer Werbung das beste Make-Over gestalten. In diesem Fall gewinnen diesmal die Kreativen, oder besser: Es geht dann wirklich um die Wurst.
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