Subject: In Deutschland 2021 kein Pinker Pudel zu finden

Pinker Pudel ~ Corona ~ Pinker Chiwawa
Liebe Freund*innen,
wir hatten uns das anders gewünscht. Es tut uns auch leid. Aber so geht das leider nicht. Der Pinke Pudel, der eigentlich ein nationaler Preis ist – der deutsche Glass Lion! –, geht dieses Jahr ins Ausland. In einem gesamten Jahr Corona – davon monatelange Lockdowns – wäre es besonders dringlich gewesen, moderne Geschlechterrollen in der Werbung zu sehen. Papas, die kompetent den Haushalt wuppen, während Mama am Rechner sitzt. Eltern, die Hand in Hand für die professionelle Digitalisierung der Schulen auf die Straße gehen. Stattdessen ist es gekommen, wie die Soziologin Jutta Allmendinger in Interviews und Talkshows ausrief: Frauen sind durch die Lockdowns beruflich besonders zurückgeworfen worden. Und wo war die deutsche Werbeindustrie, bitte?

Deshalb geht der Pudel dieses Jahr an die Londoner Agentur „Saatchi & Saatchi“ für den Film „What We Do Next“ für die Deutsche Telekom. Weil er der einzige Mainstream-Werbefilm für ein deutsches Unternehmen war, der progressiv und feministisch wirkt. Er hat uns begeistert! Hier zeigen die Sängerin Billie Eilish (die sich medial gegen Body-Shaming einsetzt), UN-Jugendbotschafterin Jahkini Bisselink, Klima-Aktivistin Eirini Vougiouka und Gleichberechtigungsaktivist Fabian Grischkat eine Jugend, die mithilfe von Social Media für eine nachhaltige Zukunft kämpft. Der Film präsentiert somit eine sich für Fortschritt und Gleichberechtigung einsetzende Generation Z, in der starke Frauen Macherinnen sind.
(Der Videolink führt zu Youtube, das Video ist auf Vimeo leider nicht verfügbar.)

Weil wir nur diesen einen Film wirklich umwerfend fanden, gibt es 2021 auch „nur“ einen Jurypreis mit Pressemitteilung und nicht mal ein Publikums-Online-Voting für einen Publikumspreis: Da gab’s einfach nichts zu voten. Wir sind selbst ganz traurig darüber. Wie unser Jury-Mitglied Sabine Cole (Executive Content Director bei der Werbeagentur loved) sagt: „Keine deutsche Kampagne aus 2020 riss uns so vom Hocker wie die Gewinnerfilme der letzten Jahre“. „Wir bedauern, dass wir den Preis 2021 nicht national verleihen konnten, aber es war nichts Prämienreifes zu finden“, sagt auch Jurymitglied und Kreativdirektorin Nina Puri. Gerade im Corona-Jahr hätten wir von der deutschen Werbeindustrie mehr erwartet.

Es gibt aber einen Trostpreis für Deutschland: Einen pinken Chiwawa als motivierende Auszeichnung bekommt die Agentur Serviceplan von uns. In ihrem herzerwärmenden Penny-Weihnachtsfilm, in dem ein kleiner Junge einen Obdachlosen beschenkt, kann man Ansätze von männlicher Care-Arbeit erkennen. Kleine Chiwawas träumen davon, Pudel zu werden, wenn sie groß sind: Wir würden uns freuen, wenn ihr bald zulegt, äh, nachlegt, liebe Serviceplan!
(Der Videolink führt zu Youtube, das Video ist auf Vimeo hier verfügbar.)

Für 2022 erwarten wir sehr viel mehr von der deutschen Werbeindustrie. „What We Do Next“ oder die Gewinnerfilme der vergangenen Jahre sollten die Messlatte sein. Im Herbst wird es von uns einen schönen Kurzfilm geben, der den Sinn und die Notwendigkeit des Pudels nochmal erklärt und vermittelt. Wer nicht überzeugt ist, dass wir gegensteuern müssen, sollte in die Werbemelder*in schauen: So viel Schrott braucht ein Gegengewicht. Und davon gab es doch, liebe deutsche Werber*innen, so viel Großartiges in den vergangenen Jahren.
Liebe Grüße senden eure

Stevie, Ariane, Una, Wiebke, Ulrike, Katharina und Jenny! 

Gewinnspiel
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Aus unserem Magazin
Ehelicher Beischlaf als Pflicht
22.03.2021

Der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdoğan, hat verkündet, dass die Türkei mit sofortiger Wirkung aus der Istanbul-Konvention aussteigt. Mit der Istanbul-Konventionen verpflichten sich weltweit Staaten, Frauen vor häuslicher Gewalt zu schützen und die Geschlechter gleichzustellen. Lest in unserem Text über die Folgen des Ausstiegs und warum Solidarität mit den Betroffenen so wichtig ist.

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Anna Holfeld ist Paartherapeutin in Berlin und hat mitten in der Corona-Pandemie mit dem Ex-Mann, der neuen Freundin und ihren zwei Söhnen eine Regenbogen-WG gegründet. Im Online-Magazin erzählt sie uns mehr zu Überforderung, Langeweile im Lockdown und ihrem Passionsprojekt: der liebendgern PAARBOX (die es weiter oben übrigens auch zu gewinnen gibt!).

Warum wir über Ausfluss sprechen müssen
17.03.2021 

Let's talk about Ausfluss! Vaginale Körperflüssigkeiten werden gesellschaftlich tabuisiert. Wir lernen ja nicht einmal, welche es gibt und wenn es überhaupt zu einem Aufklärungsgespräch kommt, wird Ausfluss oft als krankhaft und schmutzig bezeichnet. Deswegen müssen wir über Ausfluss sprechen, unsere Körper besser kennenlernen und sie in ihrer Vielfalt wertschätzen. Und was das alles mit dem Patriarchat zu tun hat, lest ihr bei uns!

Gekränkte Männlichkeit
15.03.2021

Die blinde Wut zurückgewiesener Männer ist ein so fester Bestandteil des Lebens von Frauen, dass viele von uns Strategien entwickelt haben, um jede Kränkung zu verhindern. Wichtig ist jedoch, dass wir ein Recht auf ein Leben jenseits des Mannes haben. Entsprechend müssen wir Männlichkeit neu denken und diese unbedingt von Besitzansprüchen auf Frauen entkoppeln. 


Kurz verlinkt
Stevie hat der “MOPO - Hamburger Morgenpost” ein großes Interview gegeben - es ging um Sexismus im Alltag, um Sexismus in der Werbung, ums Gendern, um GNTM und vieles mehr.

Die Initiative “Omas gegen Rechts” hat eine Petition gestartet, mit der die Waffenbörse in Kassel gestoppt werden soll. Ausgerechnet Kassel - die Stadt, die in den vergangenen Jahren immer wieder wegen rechter Gewalt in den Mittelpunkt gerückt ist. Schnell bei der Petition mitmachen!

Kunterbunte Karten für Regenbogen-Familien gibt’s im Webshop “by Kathl’s Postkarten”. Schaut doch mal rein, vielleicht ist ja für euch was Schönes für Ostern dabei!
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