Subject: Lächel doch mal!

Liebe Freund*innen,


geht es euch auch so? Gerade scheint alles um uns herum nur frustrierend zu sein. Die Band Rammstein tritt weiter wie gehabt auf, während gleichzeitig ein ähnliches missbräuchliches System rund um den Rapper Bushido aufgedeckt wird. Im Landkreis Sonneberg in Thüringen gewinnt das erste Mal ein AfD-Kandidat die Wahl zum Landrat und in Sachsen-Anhalt stellt die AfD sogar einen Bürgermeister. In Frankreich greift die Polizei bei den Protesten gegen Polizeigewalt immer härter durch, und an den EU-Außengrenzen sterben immer wieder Menschen. Ein Ende ist nicht in Sicht. Das kann alles ganz schön Angst machen, Wut entfachen – gute Laune ist gerade aus. 


Und trotzdem müssen sich vor allem Frauen und weiblich gelesene Personen immer wieder Sachen anhören wie:
„Lächel’ doch mal wieder!“

„Du schaust so böse, das steht dir aber nicht.“

„Ein Lächeln würde dir viel besser stehen.“ 

Was zur Hölle?!

Zwei von drei Frauen wurden schon einmal von Fremden aufgefordert zu lächeln, wie eine Umfrage von YouGov1 unter mehr als 5.000 Erwachsenen aus Großbritannien zeigt. Als wenn es ihre Aufgabe ist, immer gute Laune zu versprühen und dafür zu sorgen, dass sich andere Menschen wohlfühlen können. Wir haben das ganz schön satt.


Genauso wie Edith Löhle. Die Journalistin und Autorin, die mit ihren Geschichten auf Ungerechtigkeiten und insbesondere Benachteiligung von weiblich gelesenen Personen hinweist, hat für uns einen Text über das Lächeln im Patriarchat geschrieben. Über die Fassade aus Zähnen; über die freundliche Mimik, auf die Frauen und weiblich gelesene Personen ihr Leben lang konditioniert werden. Wir finden Ediths Text alle ziemlich großartig und sehr wichtig und wollen euch, liebe Freund*innen, schon jetzt vorab – vor offizieller Veröffentlichung – daran teilhaben lassen:

Wir möchten euch ermutigen und euch den Rücken stärken: Lasst öfter mal das Lächeln sein. Mundwinkel lockern. Gesichtsmuskeln entspannen. Vielleicht bietet euch ja der Sommer und die kommenden Wochen die eine oder andere Gelegenheit, das Nicht-Lächeln zu üben. Wir haben uns das auch ganz fest vorgenommen. Und wenn wir schon dabei sind, Gewohnheiten zu ändern, lasst uns doch auch gleich zusammen seltener Körper und Gesichter kommentieren. Oder besser einfach: gar nicht! Denn: Alle können aussehen und schauen, wie sie wollen. Wenn wir uns das immer mal wieder ins Gedächtnis rufen, dann wird der Sommer ein ganzes Stück entspannter. 💜


Apropos Sommer. Für uns ist es wieder die Zeit des Jahres, in der wir uns in unsere kleine Sommerpause verabschieden. Für einige von uns im Team stehen Urlaube an, und andere von uns werden ein paar spannende Themen und fantastische Projekte im Hintergrund vorbereiten. Es wird ein wenig ruhiger bei uns. Mit unserem Newsletter melden wir uns Ende August wieder zurück. Wenn euch die Wartezeit zu lang wird, schaut doch mal bei uns auf Facebook und Instagram vorbei. Dort werden wir – wie die vorigen Jahre auch schon – regelmäßig einige unserer zeitlosen Artikel und Videos teilen. 


Wir wünschen euch einen wundervollen Sommer mit Erlebnissen und Momenten ganz nach eurem Geschmack! 💜


Sommerliche Grüße und alles Liebe, wir freuen uns auf euch im August!

Euer Pinkstinks Team

 

PS: Herzlichen Dank an alle, die uns nach unserem letzten Newsletter mit einer Sommerpausen-Überbrückungs-Spende unterstützt haben! 💜Das ist eine wichtige Hilfe, um diese kritischen spendenschwachen Wochen gut zu überstehen und sie uns deutlich leichter zu machen. Wenn euch eine Sommerpausen-Spende möglich ist, freuen wir uns riesig:

MAGAZIN

Männer stehen doch auf Arschlöcher


Unser Autor Nils Pickert erzählt, warum diese Aussage nicht nur frauenverachtend, sondern auch männerfeindlich ist: Denn der (Selbst-)Wert eines Mannes wird nicht durch weibliche Aufmerksamkeit bestimmt. Und sexuelle (Liebes-)Beziehungen zwischen Männern und Frauen sind nicht die höchste Form sozialer Interaktion. Das steht nur so im „heteronormativen Drehbuch”, das wir alle ausgehändigt bekommen. weiterlesen

Darf ich noch Pornos gucken?
TW: Pornografie


Let’s talk about it! Was für Pornos schauen wir uns eigentlich so an? Viele Mainstream-Pornos sind von hetero Männern für hetero Männer gemacht und zeigen sehr einseitige und meist problematische Bilder.

Wir sollten also wirklich mal darüber reden, was diese Bilder mit uns machen. Und vor allem sollten wir uns nach besseren Alternativen umsehen. (Ja, die gibt es, versprochen!) weiterlesen

KURZ VERLINKT

Juli ist Disability Pride Month! Raul Krauthausen teilt in seinem Text spannende Hintergründe – seit wann der Monat stattfindet, was der Begriff „Stolz“ in diesem Kontext eigentlich bedeutet und auch, was Verbündete tun können.


TW: Frauen- und Queerfeindlichkeit, Incels, Misogynie, rechtsextreme Anschläge

Habt ihr schon von der „Red Pill“-Cyberkultur gehört? Sie verbreitet eine anti-feministische und misogyne Verschwörungsideologie und behauptet, Männer würden durch Frauen unterdrückt. In den sozialen Medien erreicht ihre Botschaft Millionen. Ein hilfreicher Artikel in der „taz“, der dieses bedenkliche Phänomen erklärt.


Der Deutsche Frauenrat kritisiert den Entwurf zum geplanten Selbstbestimmungsgesetz: Frauenrechte würden gegen die von trans* Personen ausgespielt und diskriminierende Vorurteile weiter verstärkt. Das und mehr sagt die Frauenrats-Vorsitzende, Beate von Miquel, im Interview mit der „taz“.


Richtig gute Musik für Kinder zu finden, ist echt nicht leicht. Wir haben einen Tipp für euch: feministische und empowernde Kindermusik von Lauter Plüsch. Das Kindermusik-Kollektiv hat gerade sein Debüt-Album veröffentlicht. Hört hier doch mal rein!

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