Pünktlich zum Weltmädchentag veröffentlicht die Protestorganisation Pinkstinks eine Webseite, auf der sexistische Werbung sichtbar gemacht werden soll. Auf www.werbemelder.in wird eine interaktive Deutschlandkarte die Beschwerden von Menschen darstellen, die in ihrer Nachbarschaft, auf der Autobahn oder an der lokalen Würstchenbude sexistische Werbung fotografiert und eingesendet haben. Pinkstinks ordnet die Einsendungen in "sexistisch", "nicht-sexistisch" oder "stereotyp" ein und kommentiert, was sie gegen die Werbung unternommen haben und ob das Unternehmen die Werbung zurückgezogen hat.
Neben dieser Meldefunktion wird Pinkstinks über die nächsten zwei Jahre Bildungs- und Sensibilisierungskampagnen zu Sexismus in der Werbung an Schulen, im Internet und auf weiteren Kanälen anbieten. Nach zwei Jahren soll ein Fazit gezogen werden: Haben wir ein Problem mit sexistischer Werbung in Deutschland? Wenn ja, wo? Auf den Werbetableaus der Großstädte oder eher in der mittelständischen Internet-Werbung? Eher in Süd- oder Norddeutschland? Aus den von Pinkstinks ermittelten Daten soll ein weiteres Vorgehen gegen Sexismus in der Werbung entwickelt werden.
Dieses Monitoring-Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
„Geschlechterklischees und Sexismus in der Werbung und in den Medien sind überall präsent“, erklärte Elke Ferner, parlamentarische Staatssekretärin des Ministeriums. „Wenn wir wollen, dass Frauen nicht nur als Deko oder schlimmer noch als verfügbares Gut wahrgenommen werden, dann müssen wir diejenigen unterstützen, die das aktiv einfordern. Dazu gehört die Initiative von Pinkstinks. Sie leistet einen Beitrag, um Rollenbilder und damit die Stellung von Frauen in der Gesellschaft zu verändern.“
Pinkstinks-Geschäftsführerin Dr. Stevie Meriel Schmiedel sagt dazu: "Wir sind sehr dankbar, dass wir mit dem Monitoring die Möglichkeit bekommen haben, aktiv für Mädchen- und Frauenrechte und gegen Sexismus zu sensibilisieren. Frauen als nackte Dekoration neben die Bierflasche zu setzen ist nicht zeitgemäß für ein Land, das sich aktiv für Gleichberechtigung einsetzt."
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