Subject: So männlich ist Werbung

VW Rassismus ~ Neue Studie ~ Tech-Girls halten zusammen!
Liebe Freund*innen,
hat eine*r von euch mitbekommen, dass das GNTM-Geisterfinale schon lief? Selbst Heidi blieb zuhause! Die Medien hatten zur diesjährigen Peinlichkeit nur das Thema, ob es Pro7 nicht verboten werden sollte, entwürdigend mit den Show-Teilnehmerinnen umzugehen. Wenn schon Corona, dann wenigstens schlechte Zeiten für GNTM! 

Leider gibt es andere Belange, um die wir uns dringend kümmern müssen. VW hatte in der letzten Woche noch andere Probleme als den Dieselskandal. Eine ihrer Agenturen hat ein hoch rassistisches Werbevideo publiziert, in der Symbole der „White Power“-Bewegung versteckt waren und das N-Wort auftauchte. Wie kann so etwas passieren? Das Video wäre nicht freigegeben worden, lautete die Rechtfertigung – und doch gelang es ins Netz. Immer wieder tauchen diskriminierende Videos von Franchise-Unternehmen großer Marken auf: „Können wir nicht alles kontrollieren!“ ist nicht gut genug. VW: Wir warten jetzt auf das Gegenvideo, Pinker Pudel 2021-kompatibel! 

Weil es noch so irre viel zu tun gibt, freuen wir uns riesig, dass wir Ceretai kennengelernt haben. Das schwedische, feministische Start-Up hat eine App auf den Markt gebracht, mit der man Filme nach ihrer männlichen oder weiblichen Besetzung und Stimme scannen kann. Wir durften ihre App nutzen, um die beliebtesten Werbefilme 2020 zu analysieren – wollt ihr das Ergebnis wirklich wissen? Im Blog unten haben wir ausgeführt, wie es um den Werbefilm steht: Frauen sind darin noch immer kaum sichtbar. 

Zum Glück gibt es so tolle Frauen wie das Team von Ceretai, die genau das mit uns an die Presse bringen. Und euch! Danke, dass ihr mitlest!

Ein grandioses Pfingstwochenende

wünschen Stevie, Ariane, Eva, Nasanin, Nils, Verena, Marcel, Rike, Katharina und Jenny
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Aus unserem Magazin
So männlich ist Werbung
29.05.2020 
Das junge, von Frauen geführtes Tech Start-Up „Ceretai“ macht sichtbar, wie ungleich verteilt Männer- und Frauenstimmen in Bewegtbildinhalten vorkommen. Wir haben sie gebeten, mithilfe ihrer Software erfolgreiche Werbeclips auf Diversität zu analysieren, lest hier die Ergebnisse dazu.

Dickes Ding
28.05.2020
Ein Dick Pic zu versenden bedeutet Macht zu demonstrieren. Nachdem das Moderatorenduo Joko & Klaas seine Sendezeit dazu genutzt hat, sexualisierte Gewalt an Frauen zu thematisieren, lockt das Thema sogar den Spiegel zu der Frage, warum jemand ungefragt Dick Pics versendet. Warum Vulva-Bilder als Reaktion nicht taugen, schreibt Verena in ihrer Kolumne.

Nimm es in den Mund!
27.05.2020
In der Werbung sehen wir immer wieder Frauen, die sich möglichst lasziv etwas an oder in den Mund führen, um über die Andeutung von Oralverkehr eine gewisse “Sexiness” des Produkts zu suggerieren. Das Problem dabei heißt nicht Sex, sondern Sexismus.

Männerwelten ohne Männer
20.05.2020
Wenn Männer nicht endlich wirklich über Männerwelten reden, über Erziehung, Männlichkeitsbilder und die unfassbare Gewalt, die insbesondere von gekränkter Männlichkeit ausgeht, dann lassen auch die "Good Guys" die Opfer einfach nur immer weiter (auf)schreien.

Wer bestimmt, was nett und was sexistisch ist?
19.05.2020
„Das ist doch nett gemeint!“ “Darf man denn jetzt gar nichts mehr sagen?“ “Das ist doch ein Kompliment!“ In der Schule gegen Sexismus sprechen wir dieses Mal über den Unterschied zwischen Kompliment und Sexismus.

Fiese, geldgeile Mütter
14.05.2020
Was Lufthansa kann, können Eltern auch: Mit der Aktion #CoronaElternRechnenAb haben Eltern ihre entstandene Mehrarbeit während der Covid-19-Krise der Regierung in Rechnung gestellt. Warum Kinder nicht nur Privatsache sind und Care-Arbeit mehr ist als ein reiner Liebesdienst, schreibt Nils in seiner Kolumne.

Kurz verlinkt
So hässlich ist Werbung: Im rassistischen Instagram-Clip von Volkswagen sah Sigmar Gabriel keine „White Power“ Botschaften. In Berlin, Hamburg und Köln sah man das anders und ging prompt auf die Straße, um gegen die Nutzung des N-Worts zu demonstrierenVW kündigte eine gründliche Aufklärung des Falls an.

GNTM, was war das denn noch mal? 2020 ging das Finale geisterhaft an uns vorbei und fiel in den Medien nur durch Peinlich- und Boshaftigkeiten auf.

In der ZDF-Sendung "aspekte" moderiert Jo Schück mit Gendersternchen. Einfach so, lässig und unaufgeregt. Warum er das tut und wie das Gespräch dazu mit seinem Chef lief, erzählt er im Interview mit genderleicht.de.

Eltern, die gerade ihre Kinder betreuen, bekommen länger Lohnersatz. Die Arbeit zu Hause bleibt trotzdem ungleich verteilt. Genau das müssen Paare jetzt neu verhandeln.

War das jetzt gut oder schlecht, was Joko & Klaas mit #Männerwelten gewagt haben? Spiegel-Kolumnistin Margarete Stokowski sagt es uns.

"Haha, Corona macht mich fett!" - Wer jetzt in den sozialen Medien Witze über seinen "After-Corona-Body" macht, verhält sich eben nicht sozial. Und setzt andere unter Druck, schreibt unsere tolle Freundin Melodie Michelberger.

Über zwei Jahre studierte Bianca an der Schauspielschule. Und machte währenddessen rassistische Erfahrungen. Im Interview mit RosaMag bricht Bianca damit und möchte weitere BIPoC ermutigen, keine Angst zu haben, Rassismus zu benennen.
Bis zum nächsten Mal!
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