Subject: Was wärt ihr als Kind gerne gewesen?

Liebe Freund*innen,


was wärt ihr als Kind am liebsten gewesen: Seeräuber oder Prinzessin? Oder auch gerne beides irgendwie? Die Freiheit zu haben, das zu sein, was ihr wirklich sein wollt: ein rauhbeiniger Pirat mit Enterhaken und eine Prinzessin im wallenden Kleid - ganz unabhängig von eurem Geschlecht. Also vielleicht ein Seeräubermädchen oder ein Prinzessinnenjunge? Denn neue Freiheiten brauchen neue Wörter. Deswegen ist es so wunderbar, dass Nils Pickert in seinem neuen Kinderbuch „Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge” diese Wörter mit Leben füllt, ihnen Gesichter gibt und damit Räume schafft, die viele Kinder so dringend brauchen.

Weil wir dieses Buch von Nils so wichtig und empowernd finden, haben wir ihm ein paar Fragen dazu gestellt.

Bisher kennen wir dich mit „Prinzessinnenjungs“ und „Lebenskompliz*innen“ als Sachbuchautoren für Erwachsene. Warum hast du jetzt ein Kinderbuch?


Nils: Weil ich unbedingt wollte. Kinderbücher schreiben, Romane schreiben, das war immer auch der Plan. Es sind nur sehr viele Dinge dazwischen gekommen. Aktivist sein zum Beispiel, Umzüge,

Kinderbetreuung. Das Leben an sich. Mein erstes Sachbuch habe ich hauptsächlich nachts geschrieben, weil ich damals meine vier Lütten allein betreut habe. Mein zweites wegen der Pandemie auch. Mein Dasein als Buchautor ist nicht geradlinig zustande gekommen, sondern irgendwie passiert. Von daher bin ich einfach nur froh, dass es gerade funktioniert. Das ist ein großes Glück.


In deinem Buch geht’s um viel: Seeräuber*innen, Prinz*essinnen, Rollenbilder, Freundschaft, große Gefühle. Da steckt echt viel drin für ein Kinderbuch. Hattest du zwischendurch Sorgen, dass deine Geschichte deine kleinen Leser*innen überfordern könnte?


Nils: Nein. Ich habe diese Geschichte nicht geschrieben, um etwas in sie hineinstecken zu können. Ich wollte keine Geschichte über Rollenbilder

oder Freundschaft schreiben, sondern einfach die Geschichte von Mara und Milo. Vor zwei Jahren hatte ich ein Gespräch mit meiner Agentin darüber, dass ich mich schwer damit tue, als männlicher Autor quasi mit „Seeräubermädchen“ das Sachbuch-Gegenstück zu „Prinzessinnenjungs“ zu schreiben. Es gibt so viele großartige Autorinnen mit sehr viel mehr Expertise als ich, die das längst getan haben. Meine Agentin meinte dann, dass diese beiden sich als Figuren in einem Kinderbuch sicher viel zu erzählen hätten. Und das hatten sie dann ja auch. 


War es schwer, einen Verlag von deiner Idee zu überzeugen?


Nils: Erfreulicherweise nicht. Ich war so begeistert von der Idee meiner Agentin, dass ich die Geschichte in ihrer Grundform sehr viel kürzer und für ein jüngeres Publikum an einem Wochenende aufgeschrieben habe. Die Version hat sie dem Carlsen Verlag vorgestellt und der war interessiert. Allerdings unter der Bedingung, dass ich die Geschichte deutlich ausbaue und für ältere Kinder erzähle. Das war mir dann ein Vergnügen, genau wie die Zusammenarbeit mit dem Verlag. Ich durfte mir aussuchen, wer für die Illustrationen angefragt wird, und hatte Glück, dass meine erste Wahl - die fabelhafte Lena Hesse - Zeit und Lust auf dieses Projekt hatte. Rückblickend bin ich immer noch ein bisschen verdutzt, wie überhaupt nicht schwer das alles war. Im Gegenteil: Es war ganz leicht.


Hast du schon eine Idee fürs nächste Kinderbuch oder kommt jetzt erstmal wieder ein Sachbuch an die Reihe?


Nils: Beides. Alles zusammen. Ich hab’ Ideen für etwa fünf Romane, drei Sachbücher, einem Dutzend Kinderbücher und einer vierteiligen Jugendbuchreihe, die ich meiner Familie noch schulde, weil ich meine vorlaute Klappe nicht halten konnte und Einzelheiten angeteasert habe. Ideen gibt’s also genug, ich muss sie nur umsetzen, ohne mich zu verzetteln. Nächstes Frühjahr ist erst einmal wieder ein Sachbuch dran. Eins über Männlichkeit - die Notwendigkeit der Emanzipation von Männern. Im Herbst ist dann das nächste Kinderbuch geplant. Ein Schritt nach dem anderen, Buch für Buch. Mal sehen, wie weit ich mich noch schreibe.

Wir sind so gespannt, was wir von dir noch zu lesen kriegen und wünschen dir erstmal, dass „Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge”  ein Weltbestseller wird, lieber Nils!

Na? Seid ihr jetzt neugierig geworden, was das Seeräubermädchen Mara und der Prinzessinnenjunge Milo gemeinsam erleben? Dann mal auf zur nächsten guten Buchhandlung. Oder unten bei unserer Verlosung mitmachen, denn Nils hat uns netterweise gleich 10 Exemplare dafür organisiert.

Viel Vergnügen beim Lesen und Vorlesen!
Nils lässt lieb grüßen!


Euer Pinkstinks-Team 🧡

PS: Wusstet ihr eigentlich, dass wir auf unserer Website viele Tipps für tolle feministische und diverse Bücher haben - für Kinder, für Jugendliche und auch für Erwachsene? Wusstet ihr? Dann: weitersagen! Wusstet ihr nicht? Dann: schnell mal in unsere Buchempfehlungen reinstöbern! 


PPS: Nicht vergessen: Bei uns im Shop gibt es natürlich „David und sein rosa Pony” zu bestellen, an dem Nils mitgeschrieben hat und das mittlerweile ein Klassiker für Kinder zwischen 3 und 8 Jahren ist!


GEWINNSPIEL

Wir verlosen 10 Exemplare von „Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge” - geschrieben von Nils Pickert, illustriert von Lena Hesse.


Ein Kinderbuch für alle ab 5 Jahren - zum Vorlesen, zum Gemeinsamlesen, zum Selberlesen. Und natürlich zum Verschenken! Ein großes Dankeschön an den Carlsen-Verlag, der uns die Bücher zur Verfügung gestellt hat. Wenn du eins gewinnen willst, schreib’ bis 25. September eine Mail mit deiner Adresse an gewinnspiel@pinkstinks.de.


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