Subject: Werbeagenturen motivieren gegen Sexismus

PRESSEMITTEILUNG 18.11.2021

Werbeagenturen motivieren gegen Sexismus

Ab heute kann auf Pinkstinks.de eine Broschüre heruntergeladen oder bestellt werden, in der führende Kreativagenturen aus Hamburg zeigen, wie man erfolgreich Werbung macht und dabei auf Sexismus verzichtet. Es gibt noch viele Werbeanzeigen in Deutschland, in denen nackte Frauen als Blickfang für Rohrreinigung, Autowaschanlagen oder Motorräder dienen. Die beteiligten Hamburger Agenturen grenzen sich klar von dieser diskriminierenden, sexistischen Werbung ab und zeigen mit handfesten Tipps auf, wie es besser geht.


Hier die Broschüre herunterladen oder bestellen: https://pinkstinks.de/werbung-ohne-diskriminierung


Die Organisation Pinkstinks setzt sich seit zehn Jahren für Werbung ohne Sexismus ein und monitort mit ihrem Portal Werbemelder.in seit 2017 sexistische Werbung in Deutschland. In den vergangenen vier Jahren hat das Portal über 10.000 Zusendungen erhalten. Darunter waren 1704 sexistische Werbemotive, die zum größten Teil noch in Deutschland zu sehen sind - oft auf Fahrzeugen oder im Internet. Diese 1704 Motive stammen von insgesamt 1480 Unternehmen. Für diese ist die Broschüre erstellt worden: als Hilfestellung, eine Rüge vom Deutschen Werberat oder die Missgunst ihrer Zielgruppen in Zukunft zu vermeiden. Denn, wie viele Statements der Geschäftsführenden der Kreativagenturen in der Broschüre betonen: Sexismus schadet nicht nur der Gesellschaft, sondern vor allem den Unternehmen selbst. Und ist durch einfache Tipps, die hier dargestellt werden, nicht nur vermeidbar: Die Werbung wird auch hochwertiger.


Die meisten der knapp 1500 Unternehmen, die sexistisch werben, sind in Industrie und Handel oder Handwerk tätig. Deshalb wendet sich Pinkstinks an die Handwerks- und Handelskammern mit der Bitte, die Broschüre an ihre Mitglieder zu verbreiten. Unterstützung erhält die Broschüre durch ein Statement von Senator Carsten Brosda von der Hamburger Behörde für Kultur und Medien. Außerdem kommen die Agenturen Scholz & Friends, Grabarz & Partner, DDB Tribal, Kolle Rebbe, Philipp und Keuntje, Jung von Matt, thjnk, loved und Elbdudler zu Wort. In deren Statements klingt auch ehrenhafte Selbstkritik mit. „Als Agentur, die seit über 20 Jahren am Markt ist, haben wir so unsere eigene Geschichte mit immer mal wieder sexistischer Werbung. Stolz sind wir darauf nicht, gefeit aber auch nicht. Deshalb arbeiten wir daran“, schreiben Geschäftsführer Robert Müller und Projektmanagerin Melanie Neuer von Philipp und Keuntje. Diese beständige Arbeit vermittelt die Broschüre mit starken Positionierungen gegen Sexismus, Forderungen an die Branche und den genialen Tipps der mitwirkenden Kreativen.


„Hier werden greifbare Vorschläge gemacht, die funktionieren statt degradieren“, schreibt auch Florian Grimm, Geschäftsführer von DDB Tribal: Denn nicht jede sexistische Werbung ist böse gemeint, wie Pinkstinks in vielen Gesprächen mit kleineren Unternehmen erfuhr. „Ach, das ist sexistisch? Meine Frau fand das ganz schick!“ oder „Oh, das war unser Azubi – mit dem muss ich wohl mal sprechen!“ antworten die meist männlichen Kleinunternehmer gerne auf die Frage, ob sie wüssten, dass ihre Werbung bei Pinkstinks als sexistisch gemeldet wurde. Dass sexistische Werbung nicht mehr zeitgemäß ist, kann jedoch niemand besser erklären als die großen, erfolgreichen Agenturen, die selbst umdenken oder längt umgedacht haben, weil der Zeitgeist sich ändert, oder, wie Pinkstinks es ausdrückt: die Zeiten sich gendern.


Die Broschüre kann, außer in der Sensibilisierung von Unternehmen und Werbeagenturen, auch in der Bildung und Ausbildung eingesetzt werden: An Hochschulen für Marketing und Design, in der Ausbildung zur Kommunikationskaufrau oder -mann oder im Kunstunterricht in der Schule. Finanziert wurde die Broschüre ausschließlich von den rund 3.000 Pinkstinks Fördermitgliedern.


Pinkstinks ist die reichweitenstärkste deutsche Organisation gegen Sexismus mit 170.000 Followern in den sozialen Netzwerken.


Die Videos, aus denen die Beispiele in der Broschüre stammen, finden Sie hier:

Kreative gegen Sexismus: https://pinkstinks.de/wir-bauen-sexistische-werbung-um/

Herz fürs Handwerk: https://pinkstinks.de/handwerk/

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