Subject: Wir müssen in die Schuhe kommen!

Hallo Friend,
als ich heute Nacht die Schuhe meiner Töchter füllte, kam wieder diese Wut. Wir erzählen den Kindern vom guten Nikolaus von Myra, der für seine guten Taten heiliggesprochen wurde. Der alte Mann mit weißem Bart, dem wir ewig dankbar sein sollen.

Der Nikolausbrauch geht aber tatsächlich auf den Freikauf dreier „Jungfrauen“ zurück, die keine Mitgift aufbringen konnten und denen somit Zwangsprostitution drohte. Keine Heirat, kein Einkommen, nur ein Ausweg. Mit dem Geldgeschenk eines fremden Mannes konnte der Vater die Töchter in die Ehe „verkaufen“ und damit „retten“. (Quelle: Brockhaus)

Auch heute noch sollen wir dankbar sein, dass wir seit 40 Jahren ohne Unterschrift des Ehemannes arbeiten gehen und seit 20 Jahren in der Ehe nicht mehr vergewaltigt werden dürfen. 

Als wir vor zwei Wochen dieses Weihnachts-Kampagnenbild produzierten
fiel es mir unsagbar schwer, dem kleinen Mädchen zu erklären, warum sie weniger Pakete auf dem Arm tragen sollte als ihr bester Freund, der neben ihr stand. Genau so, wie es grauenvoll war, meinen Töchtern zu erklären, dass sie in dieser Welt oft als weniger wert erachtet werden und deshalb laut einfordern müssen, was ihnen zusteht:
Gleiches Gehalt!
Keine sexuelle Belästigung oder Gewalt!
Eine Medienwelt, die Frauen als gleichberechtigte und aktive Subjekte sichtbar macht -
und Männer als ebenso engagiert und talentiert in Pflege und Haushalt.
Parität auf allen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Ebenen!
Vor allem aber:


Damit unsere Kinder schon früh an eine gleichberechtigte Welt gewöhnt werden und ungerechte Überhöhungen alter weißer Männern nicht mehr hinnehmen.

Ich habe eine riesige Weihnachtsbitte. Ich möchte meinen Enkeltöchtern nicht mehr erklären müssen, dass sie es in vielen Dingen schwerer haben werden. Ich möchte in einer Welt leben, in der sie medial präsent sind als handelnde Akteurin, nicht als Haushaltsfee oder Dekoration. Ich will eine Welt, in der jede*r den Nikolausmythos richtig erzählt und wir uns gemeinsam die Ungerechtigkeit unserer Geschichte anschauen. 


Deshalb werden wir im Frühjahr 2019 die „Schule gegen Sexismus“ starten – eine Plattform, auf der sich Eltern und Lehrkräfte über Sexismus austauschen und sich Rat holen können. Deshalb bleiben wir bei Pinkstinks weiter laut gegen Sexismus in der Werbung und den Medien. Deshalb werden wir weiterhin Männer einbinden und einladen, mit uns gegen Sexismus aktiv zu werden.

Und deshalb bitte ich dich auch heute um Geld, um deine Weihnachts-Spende. Damit Pinkstinks machbar und unabhängig und laut bleiben kann mit Kampagnen und Bildungsarbeit gegen Sexismus und Homophobie. Gegen Gehaltsschere und Gender-Marketing. Gegen toxische Männlichkeitsbilder und ihre Dartstellung als Götter.


Komm mit uns „in die Schuhe“ für eine gerechtere Welt und werde heute Pinkstinks-Förder*in, wenn du es noch nicht bist. Du bist in bester Gesellschaft mit 782 weiteren Menschen, die durch ihre regelmäßige Spende uns fünf festangestellte Stinker*s und unsere Arbeit finanzieren.

Einen ganz herzlichen Dank für alles, was du für eine gerechtere Welt tust! Wir brauchen jede*n Einzelne*n von euch.

Deine Stevie mit dem gesamten Pinkstinks-Team

PS: Zum Nikolaus vor sechs Jahren hatten wir gerade Pinkstinks als Verein gegründet aber noch kein Geld für Mitarbeitende – ich habe gebloggt, Social Media und Presse bedient und mit Blanca an unserer ersten Theatertour gebastelt. Heute sind wir noch immer im Aufbau und wären gerne mehr. Aber immerhin sind wir schon fünf Menschen in einem Büro und konnten in diesem Jahr bei vielen Werbeagenturen und Institutionen zu #MeToo und Sexismus im Marketing vortragen. Für deine Unterstützung hierin danke ich dir von ganzem Herzen!



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