Dazwischenzeit
In diesen 12 Stunden lasse ich bewusst los, fange ich bewusst neu an. Ich spüre die Leere und mache ein Ritual. Ich öffne mich für das, was gehen will, und das, was kommen will.
Wenn geliebte Menschen sterben, gibt es eine „Mit-dem-Wesen-Lebenszeit“ und eine „Ohne-das-Wesen-Lebenszeit“. Bis wir die zweite Lebenszeit wirklich aktiv leben und gestalten können, ist Dazwischenzeit. So wie es beim Sterben von Menschen ist, ist es für mich auch jeden Herbst zum Ende/Anfang eines jeden ZEIG-DICH-JAHRES. Vielleicht kennst auch du solche Übergangszeiten.
Diese Dazwischenzeit kannst du bewusst wahrnehmen. Manchmal besteht sie aus „nur warten“ und die Leere (aus)halten. Weil etwas anderes nicht (sofort) möglich ist. Ich gehe so damit um:
Warum ist mir das wichtig und was hat das damit zu tun, wie du als Frau Business lebst? Weil in der Leere die Kreativität ihren Anfang hat! Jede Leinwand ist zunächst leer … weiß … bevor die Künstlerin sie zum Leben erweckt und mit ihren Farben füllt.
Wir schließen Tod, Abschied, Verlassen (werden), Kündigen/Gekündigt-Werden oftmals aus dem Leben aus und damit auch die Dazwischenzeit. Doch wir kommen mit unserer Schöpferinnenkraft nicht in Kontakt, wenn wir die Leere dazwischen nicht mehr fühlen.
Hast du keinen oder keinen guten Kontakt zu deiner Schöpferinnenkraft, läufst du Gefahr, ständig im Kopieren stecken zu bleiben. Deine Einzigartigkeit entwickelst du nämlich nur, indem du Schöpferin bist. Viele Frauen haben den Zugang zu diesem schöpferischen Anteil so zugemüllt, dass es ihnen schwer fällt, zu sehen, wo sie einzigartig sind. Sie kriegen keinen Kontakt zu ihrer Erschaffensenergie.
Das liegt unter anderem daran, dass der Tod ein Tabuthema in unserer Gesellschaft ist. Deshalb ist auch die Dazwischenzeit nach dem Tod, nach der Trennung, nach dem Verlassen (worden sein), nach dem Beenden ein Tabuthema. Wir leben nicht damit, wie „Beenden“ geht, sondern versuchen, es zu vermeiden.
Und wenn wir beenden, muss sofort etwas Neues beginnen: ein neuer Partner muss her, ein neues Haustier, eine neue Business-Strategie usw. Deshalb kommen wir nicht in Kontakt mit der Dazwischenzeit und verlieren so den Zugang zu unserer schöpferischen Kreativitätskraft: Weil wir die Leere meiden wollen.
Wie lebst du Dazwischenzeit und gibst du ihr wirklich Raum, um die Leere zu fühlen?
Ich gehe heute Nacht und morgen Früh in meine Dazwischenwelt: zwischen dem alten ZEIG-DICH-JAHR, das am 31.10. um 23:59 Uhr nachts zu Ende ist, und dem neuen ZEIG-DICH-JAHR, das am 1.11. um 12 Uhr mittags startet.
Übrigens ist Halloween - heute - auch eine Dazwischenzeit. Hier treffen Lebende und Tote aufeinander. Das Tor in die Anderswelt, in die Zwischenwelt, ist offen. Die Begegnung zwischen Tod und Leben ist in dieser Nacht möglich.
Und wir würdigen und ehren dann am 1.11. - an Allerheiligen - die Heiligen und die, die nicht von der Kirche heilig gesprochen wurden, die aber dennoch für das „Heile“ - das Göttliche Ganze - wesentlich waren. Alle nicht anerkannten, nicht gesehenen Heilerinnen und Hexen inbegriffen.
Genau der richtige Zeitpunkt für meine ZEIG-DICH-JAHR Dazwischenzeit. 😊