In meiner Haltung zum Leben sind wir alle miteinander verwoben. Wir Frauen sind mit anderen Frauen verbunden – egal, wo auf dieser Erde, und egal, wann eine Frau auf dieser Erde gelebt hat. Es gibt ein unsichtbares Band zwischen Frauen und Mutter Erde und Frauen und Mutter Erde und ...
Die „Schuld als Frau“, weil du Frau bist, ist tief in jeder von uns spürbar. Wir werden dafür verantwortlich gemacht, dass Eva den Adam verführt hat („Sündenfall“), anstatt Adam zu sagen: „Übernimm die Verantwortung für das, was du tust und was du isst!“
Wir werden dafür beschuldigt, dass wir Mit-Schuld haben, weil wir einen Minirock tragen, wenn ein Mann versucht, uns unter den Rock zu schauen, oder uns sogar – ohne zu fragen – anfasst. Anstatt den Mann zu verurteilen, weil er unsere Grenzen überschreitet.
Es ist dieser Gesellschaft nicht geheuer, wenn eine Frau als Unternehmerin viel Geld verdient, als Moderatorin im Fernsehen aufsteigt oder im Aufsichtsrat eines Konzerns landet. „Die hat sich hochgeschlafen“, wird gemunkelt und es wird unterstellt, dass sie es als Frauen nur mit Verführung schaffen würden, einen Platz der Macht einzunehmen.
Frauen dürfen nicht sagen, dass sie heilen, obwohl sie als HEILpraktikerinnen ausgebildet sind, aber es wird erwartet, dass sie sofort fürsorglich-pflegerisch einspringen, wenn Familienmitglieder krank oder pflegebedürftig sind. Sie machen sich als Rabenmütter schuldig, wenn sie außer den Kindern auch noch Beruf, (Aus)Bildung oder Wirksamkeit in der Welt umsetzen, anstatt Frauen finanziell zu unterstützen und mit Anerkennung zu honorieren, wenn sie all das unter einen Hut kriegen.
So oder so: Am Ende sind wir Frauen an vielem Schuld, was überhaupt nichts mit uns zu tun hat und nicht unsere Baustellen sind! Diese Haltung ist in allen patriarchal dominierten Ländern (und das sind fast alle auf der Welt) gleich – egal, ob in Ghana, in Deutschland oder in der Schweiz.