Subject: ZWG Newsletter Dezember 2025

Liebe Zero-Wastler*innen,


kurz vor Weihnachten begrüßen wir euch noch einmal zu unserem Zero-Waste-Germany-Newsletter. Zunächst gratulieren wir unserem Mitgliedsverein in Augsburg, in doppelter Hinsicht. Der Verein Forum Plastikfrei hat den Zukunftspreis für Klimaschutz seiner Stadt gewonnen! Glückwünsche gehen in den Süden des Landes! Ebenso können wir verkünden, das wir die Förderung für unser gemeinsames Projekt Bildungsbox Plastikfrei für alle Mitgliedsvereine kurz vor Redaktionsschluss zugesagt bekommen haben – im Januar erfahrt ihr im Newsletter oder beim Monatstreffen Team Bildung mehr.


Im Newsletter erwarten euch – wie versprochen – die wichtigsten Erkenntnisse der COP30 aus Brasilien. Außerdem verraten wir euch, warum in Teilen Münchens plötzlich blaue Punkte auf dem Asphalt aufgetaucht sind. Das und noch mehr könnt ihr hier lesen – in unserem ZWG-Newsletter!


Viel Spaß dabei wünscht euch

das Zero-Waste-Germany-Redaktionsteam!

Alle Inhalte auf einen Blick

  • Studie ukrainische Zero Waste Alliance

  • Fazit der COP30 in Brasilien

  • Neuigkeiten aus den Mitgliedsvereinen:

    >> Zero Waste München – Bunte Punkte gegen Kippen

    >> Zero Waste Nürnberg – Aktuelles

  • Neues aus dem Team Bildung

  • Bildhinweise, Vernetzung und Impressum

Plenum in der Winterpause

Im Dezember setzten wir mit unserem monatlichen Treffen aus, damit wir uns alle in der besinnlichen Zeit auf unsere Familien und Freunde konzentrieren können. Mit frischem Schwung starten das erste Plenum im neuen Jahr am 26. Januar 2026. Dann wieder erst um 19:00 Uhr mit einem öffentlichen Teil und einem Impulsvortrag. Ab ca. 20:00 Uhr sind wir wieder unter uns und machen mit unserem internen Plenum und unseren elf Mitgliedsvereinen weiter. Die Einladung erfolgt im Januar mit unserem frischen Zero-Waste-Germany-Newsletter.

Wir freuen uns auf euch!

Aktuelles aus dem Netzwerk

Zero Waste als Friedensbeitrag?

Wie unser Plastikkonsum Russlands Kriegskasse füllt


Die ukrainische Zero Waste Alliance (ZWUA) gehört zu den aktivsten Verbänden in der europäischen Zero Waste Community. Angesichts eines brutalen Angriffskriegs mag man annehmen, das Land hätte andere Prioritäten. Doch die Aktivist*innen der ZWUA sind nicht nur trotz, sondern gerade wegen des Krieges so entschlossen.


Sie verfolgen damit eine Dreifachstrategie: Zero Waste und Kreislaufwirtschaft sind nicht nur aktiver Umweltschutz, sondern sie stärken auch die nationale Unabhängigkeit durch effiziente Ressourcennutzung und entziehen gleichzeitig den Kriegskassen Russlands und anderer autoritärer Regime weltweit die finanziellen Mittel.


Die Plastik-Pipeline: Ein direkter Draht zur Kriegsfinanzierung


Russland finanziert seinen zerstörerischen Angriffskrieg primär durch den Verkauf fossiler Brennstoffe. Eine neue, aufrüttelnde Studie der Zero Waste Alliance Ukraine beleuchtet nun eine kritische, oft ignorierte Verbindung: Der weltweite Durst nach (Einweg-)Plastik hält die russischen Erdölexporte massiv aufrecht.


Die Petrochemie-Branche ist heute der größte Treiber der globalen Öl- und Gasnachfrage. Der Großteil der Kunststoffe wird aus diesen Rohstoffen hergestellt. Ohne entschlossene politische Gegenmaßnahmen könnte der Anteil der Kunststoffproduktion am weltweiten Erdölverbrauch bis 2040 auf bis zu 50 % ansteigen.


Indirekte Unterstützung durch Wegwerf-Konsum


Länder wie China, Indien und die Türkei sind die größten Importeure russischer fossiler Brennstoffe. Allein Chinas Plastikproduktion ist in den letzten fünf Jahren um 30–35 % gestiegen – befeuert auch durch russisches Öl.


Zahlreiche chinesische Konzerne gehören zu den weltweit größten Produzenten von Einwegplastik. Damit finanzieren unsere globalen Wegwerfprodukte direkt das Leid der Ukrainer*innen. Auch in den synthetischen Fasern von Fast-Fashion-Anbietern wie Shein und Temu steckt das „blutige“ russische Öl.


Die Studie zeigt damit: Unsere globale Wegwerfgesellschaft – insbesondere durch Plastik rennt nicht nur in eine ökologische Krise, sondern befeuert auch direkt den Krieg vor unserer Haustür. Die Reduzierung unseres Plastikkonsums ist somit ein wirksamer Akt der Solidarität und der Friedenssicherung.

Allgemeines aus der Zero-Waste-Welt

Fazit der COP30 in Brasilien


Bei der Klimakonferenz im brasilianischen Belém herrschte viel Redebedarf, aber wenig Einigkeit: Nach fast 20 Stunden Verlängerung schafften es die rund 200 Staaten nicht, sich auf einen klaren Fahrplan für den Ausstieg aus Öl, Kohle und Gas zu einigen. Stattdessen kam nur eine freiwillige Initiative heraus – viel Symbolik, aber kaum Verpflichtungen.


Immerhin sollen reiche Länder bis 2035 deutlich mehr Geld bereitstellen, um ärmere Staaten bei der Anpassung an die Klimakrise zu unterstützen. Wie viel genau und ab wann – das bleibt offen. Deutschland kündigte außerdem an, über zehn Jahre hinweg eine Milliarde Euro in den neuen Tropenfonds TFFF (Tropical Forest Forever Facility) zum Schutz des Regenwalds zu stecken.


Für Gastgeber Brasilien war das Ergebnis enttäuschend. Präsident Lula hatte groß angekündigt, die Menschheit solle ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen überwinden und die Entwaldung stoppen – dazu kam es aber nicht.


Rund um die Konferenz war viel los: Proteste indigener Gruppen, tropische Regengüsse, sogar ein kleines Feuer im Konferenzzentrum. Und während drinnen um Formulierungen gerungen wurde, machte die Wissenschaft draußen klar: Die 1,5-Grad-Grenze könnte schon in wenigen Jahren überschritten werden – mit allen dramatischen Folgen, die das mit sich bringt.

Neuigkeiten aus unseren elf Mitgliedsvereinen

Aktuelles aus Nürnberg


Rückblick November: Monatstreffen im Klara (30.11.2025)

Am Sonntag 1. Advent trafen wir uns im Klara – mit dem Zero-Waste-Entdeckungs- & Erfahrungsquiz, vielen Materialien und reichlich Inspiration. Nach einer kurzen Vorbereitungsphase (wieder über zehn hochinteressierte und begeisterte Menschen) diskutierten wir lebhaft über zwei mitgebrachte Ideen und Projekte: Kamikatsu (die japanische Vorzeigegemeinde mit 43 Müllfraktionen und über 80 % Recyclingquote) und ein Konzept für achtsame Müllsammel-Spaziergänge. Beides planen wir 2026 umzusetzen, anzustoßen oder ist bereits am Laufen.


Anschließend wurden in Gruppenarbeit Alltagsprodukte verglichen – etwa Milchglasflaschen vs. Tetrapacks oder Haarseife vs. Plastikspender – und auf kreisrunden Pappscheiben (Ø 18–20 cm) visualisiert. Selbst ein vierbeiniger Gast war dabei: Hanni, der Hund – er bekam sogar ein Namensschild!


Wer mitmachen möchte: Auch Menschen und Gruppen außerhalb von Nürnberg sind eingeladen, sich einzubringen – ergänzt die Liste mit Produkten aus eurem Umfeld (z. B. Mehrweg- vs. Einweggeschirr) und vier zentralen Eigenschaften. Schickt uns eure Beispiele – so wird das Zero-Waste-Entdeckungs-& Zuordnungs-Quiz bundesweit einsetzbar!

(Roland Mietke: zerowaste@bluepingu.org siehe auch https://zerowaste.bluepingu.de/zerowaste-memory/)

Nächstes Treffen: 31.01.2026, 19:00 Uhr (Ort: Nürnberg, Klara).


Termine & Links:

  • Weihnachtsfeier Lichtenreuth: 18.12.2025, 16:00–19:30 Uhr (Flyer anbei)

  • Meditativer Spaziergang: Ledererbrücke (vor Westbad), Termine: 30.11. | 31.01. | 28.02. | 31.03.

  • Kamikatsu-Video: ARD Mediathek

  • Kollekt Jardin: kollektjardin.de

Dezemberpause: Kein Treffen – wir gönnen uns alle eine Verschnaufpause!


Plastikfreie Grüße,

Euer Roland & das Zero Waste Nürnberg-Team

München: Bunte Punkte gegen Kippen-Müll


In München, im Stadtteil Giesing, tauchen derzeit auf Gehwegen, besonders in der Deisenhofener Straße, zahlreiche bunte Punkte und der Schriftzug (d)eine Kippe war hier auf. Unser Mitgliedsverein in der bayerischen Hauptstadt rehab republic e.V. will mit der Aktion auf die unglaublich hohe Anzahl unsachgemäß entsorgter Kippen und die damit verbundenen Umweltauswirkungen aufmerksam machen. Denn nur ein einziger Glimmstängel kann bis zu 1.000 Liter Wasser verunreinigen. Für jede aufgesammelte Kippe gibt’s einen Punkt mit Sprühkreide, denn die Zigarettenstummel gehören tatsächlich nicht ins Stadtbild – wir bevorzugen es alle lieber bunt. Keine Sorge, die Sprühkreide ist natürlich schadstofffrei und verschwindet wieder. Hier könnt ihr euch ein Bild von der Aktion machen.

Neues aus dem Team Bildung

Bildungsinitiative Zero Waste in Schulen

Wie bringen wir Nachhaltigkeitsbildung in Schulen, Kitas und Gemeinden? Am Donnerstag 4. Dezember 2025 tauschte sich das Team Bildung von Zero Waste Germany e.V. zu bestehenden Projekten und neuen Ideen aus.


Ein Highlight war wieder mal die Bildungsbox Plastikfrei aus Augsburg, entwickelt vom Forum Plastikfrei und präsentiert von Valerie. Die Box enthält Materialien für Workshops zur Plastikvermeidung und ist bereits in Bibliotheken im Raum Augsburg im Einsatz.


Christian und Reni stellten das Frankfurter Projekt Schuljahr der Nachhaltigkeit vor, das Schulen über mehrere Jahre begleitet – von Abfallvermeidung über Mehrwegsysteme bis hin zu Kompostprojekten. Das Projekt knüpft an bestehende Initiativen an und soll Nachhaltigkeit langfristig im Schulalltag verankern.


Ein weiterer Schwerpunkt war der Austausch zu Fördermöglichkeiten. Bildungsprojekte haben besonders gute Chancen, vor allem in Kooperationen. Deshalb wollen Unverpackt e.V. und Zero Waste Germany e.V. ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen.


Der Blick nach vorn: 2026 sollen Projekte skaliert, Netzwerke gestärkt und Bildungsarbeit für Nachhaltigkeit langfristig gesichert werden. Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht – gemeinsam machen wir Zero Waste zur gelebten Praxis.


Herzliche Grüße und bis bald

Euer Roland


Bildhinweise

Titelbild von: Egor Kamelev

Bild für „Studie ukrainische Zero Waste Alliance“ kommt von: Zero Waste Alliance Ukraine

Bild für „Fazit der COP30“ kommt von: Mirna Wabi-Sabi, Unsplash

Bild für  „Zero Waste München – Bunte Punktekommt von: rehab republic e.V.

Bild für  „Zero Waste Nürnberg – Neuigkeiten“ kommt von: Roland Mietke

Bild für „Neues aus der AG Bildung“ von: Roland Mietke / Mistral AI - Le Chat

Vernetzung


Du bist in einem Mitgliedsverein aktiv, fühlst dich aber noch nicht gut vernetzt? Dann fülle das Anmeldeformular aus und profitiere von unserem Zero-Waste-Netzwerk.

Du bist in einer Zero Waste Initiative oder Verein, aber noch nicht Mitglied bei Zero Waste Germany und möchtest das ändern?! Dann melde Dich gerne bei uns: contact@zerowastegermany.de


Du interessierst Dich für Zero Waste und möchtest aktiv werden, jedoch gibt es in deiner Nähe keinen Verein/keine Initiative? Schreibe uns gerne an: contact@zerowastegermany.de


Du möchtest einen Beitrag für den nächsten Newsletter einreichen, einen Veranstaltungstipp teilen oder hast Fragen und Anregungen? Schicke deine Anfrage an unser Zero-Waste-Germany-Redaktionsteam:

redaktion@zerowastegermany.de

Impressum

gemäß §5 TMG


Zero Waste Germany e. V.
Postanschrift: Schweinauer Straße 31, 90439 Nürnberg

Vereinsregister VR 7263 KI | Registergericht: Amtsgericht Kiel

Vertreten durch Michael Cieslik, Nora Stroetzel, Olaf Deller, Roland Mietke

               Redaktionell verantwortlich: Michael Cieslik                


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