Subject: Sozusagen grundlos vergnügt

Akupunktur, Tiertherapie und Gelassenheit



Sozusagen grundlos vergnügt



Hallo


Heute nehme ich dich mit auf meine frühmorgendliche Reise, noch bevor ich in der Praxis gestartet habe.


Luise Reddemann ist in diesem Monat 80 Jahre alt geworden und deshalb hatte ich die grossartige Möglichkeit, einige exklusive Vorträge von ihr zu hören. Sie ist wohl die grösste Pionierin, was Traumafolgestörungen und ihre Behandlung betrifft.


Welch kluge, warmherzige Frau und welches Glück, dass sie die Welt der Psychotherapie so bereichern konnte. Dies mit einem Zugang zu ganz altem, behutsamem Heilungswissen verbunden mit neuen und innovativen Ansätzen - immer mit viel Mitgefühl. Ich habe mich nochmal neu begeistern lassen von ihr als Person.


So habe ich mich also heute auf meinen morgendlichen Spaziergang gemacht mit dem Vortrag "Spiritualität und Trama" in meinen Ohren.




Luisa Reddemann hat darin das Gedicht von Masha Kalenko erwähnt. Das hat mich nicht mehr losgelassen und davon schreibe ich dir heute:


Masha Kaleko schreibt über die ganz alltäglichen, kleinen Dinge. In der Hektik und Geschwindkeit des Lebens kann es uns leicht passieren, diese Beziehung zu verlieren. Den Zugang, dass riechen, fühlen, sehen, dass wahrnehmen an sich gar nicht so selbstverständlich ist.


Mir gefällt besonders darin, dass sie einen Weg aufzeigt, wie wir glücklich werden können. So glücklich, dass es sich himmlisch anfühlen kann: "An solchem Tag erklettert man die Leiter, die von der Erde in den Himmel führt".


Beachte bitte schon mal, es geht nicht darum, immer und in jeder Lebenslage ein scheinbares glücklich-sein zu zelebrieren. Vielmehr betrachte ich es als Gipfelerlebnis, das sich in unseren Alltag hinein ausweiten kann.


Dann geht sie noch einen Schritt weiter: Dieser Zustand ist die Ausgangslage für die Liebe; zuerst sich selber lieben, dann die anderen. Wir alle können das üben, immer wieder und Moment für Moment, in Leichtigkeit und ohne Druck. Denn darauf sind wir ausgerichtet, unser tiefstes Inneres strebt dahin und so werden wir wesentlich.


Sozusagen grundlos vergnügt


Ich freu mich, dass am Himmel Wolken ziehen

Und dass es regnet, hagelt, friert und schneit.

Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit,

Wenn Heckenrosen und Holunder blühen.

- Dass Amseln flöten und dass Immen summen,

Dass Mücken stechen und dass Brummer brummen.

Dass rote Luftballons ins Blaue steigen.

Dass Spatzen schwatzen. Und dass Fische schweigen.


Ich freu mich, dass der Mond am Himmel steht

Und dass die Sonne täglich neu aufgeht.

Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter,

Gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter,

Wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn.

Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehen!

Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn.


Ich freue mich vor allem, dass ich bin.

In mir ist alles aufgeräumt und heiter:

Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt.

An solchem Tag erklettert man die Leiter,

Die von der Erde in den Himmel führt.


Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben,

- Weil er sich selber liebt - den Nächsten lieben.

Ich freue mich, dass ich mich an das Schöne

Und an das Wunder niemals ganz gewöhne.

Dass alles so erstaunlich bleibt, und neu!

Ich freue mich, dass ich ... Dass ich mich freu.


Mascha Kaléko


Damit wünsche ich dir ein Wochenende mit vielen Wundern - innen oder aussen.


Herzliche Grüsse


Dor




P.S: Wenn dir mein Newsletter gefällt, dann leite ihn gerne weiter an möglicherweise interessierte Menschen, denen du auch ein Leben mit viel Gelassenheit wünscht.