Hallo Friend,
es vergeht nicht eine Woche, in der ich in meinem privaten Umfeld eine Diskussion über Bitcoin und die Blockchain führe. Allein in Tallinn, wo ich vergangene Woche auf der Citizen Circle Konferenz war, waren Kryptowährungen ein ganz großes Thema. Natürlich sind das angesagte und spannende Inhalte, aber in meinen Augen ist es zur langfristigen Geldanlage ungeeignet.
Leider sehen das die Personen, die mit mir darüber diskutieren, komplett anders. "Der Kurs ist explodiert. Nix wie rein da!", "Hätte ich damals angelegt, wäre ich jetzt reich und müsste den Job nicht mehr machen." oder der einmalige Klassiker "Aktien sind mir zu riskant. Ist alles manipuliert, da setze ich lieber auf den Bitcoin." Whaaaat!
Was ist denn ein Bitcoin?
Aber was ist überhaupt ein Bitcoin? Die meisten, die sich einen in die digitale Geldbörse legen, wissen gar nicht, was das überhaupt ist. Die sehen nur, dass der Bitcoin in einem Jahr um 309 % gestiegen ist. Nach dem Rendite-Risiko-Profil wirst Du wissen: Wo viel Rendite zu holen ist, liegen natürlich auch entsprechend hohe Risiken und Schwankungen. Bei P2P-Krediten ist es nicht anders. Hier gilt es, eine für jeden persönlich passende Asset Allocation festzulegen. Empfehlenswert ist hier eher mehr Hardrock als Heavy Metal. Und Bitcoins sind eher Thrash Metal á la Slayer im Portfolio.
Ein Bitcoin ist der Name einer digitalen Währung, die vor neun Jahren das erste Mal von einem Japaner mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto in einem Whitepaper beschrieben wurde. Im Gegensatz zum Euro oder Dollar werden die Bitcoins nicht physisch gedruckt, sondern elektronisch geschaffen. Da keine Fed oder EZB diese Währung kontrolliert, kann sie auch nicht gesteuert werden.
Bitcoins werden von Computern mit hoher Rechenleistung erschaffen (das sogenannte "Mining"). Mit ihnen kann ich - wie mit den normalen physischen Währungen auch - Waren oder Dienstleistungen erwerben. Natürlich noch nicht in einem großen Umfang. Das entwickelt sich erst so langsam. Insgesamt gibt es laut dem Bitcoin-Protokoll nur maximal 21 Millionen Bitcoins. Das führt dazu, dass die Nachfrage und damit auch der Preis steigt. So weit, so gut.
800 Kryptowährungen
Da es aber so eine Erfolgsgeschichte ist, gibt es mittlerweile noch diverse andere Kryptowährungen wie Ethereum, Ripple oder Litecoin. Laut der Webseite Coinmarketmap existieren sagenhafte 800 Kryptowährungen mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von ca. 100 Mrd. Dollar. Der Bitcoin-Anteil beträgt mittlerweile nur noch 47 %. Reguliert ist da nix und die Schwankungen innerhalb eines Tages liegen bei Kryptowährungen mitunter bei über 30 Prozent (oder mehr). Wer auch nur fünf Bitcoins im Wert von über 10.000 Euro hat, fährt immer wieder Achterbahn. Seit dem Allzeithoch im Juni ist der Bitcoin-Kurs um 25 % gefallen. Die extremen Schwankungen sind absolutes Gift für die Nerven.
Für einen kleinen spekulativen Portfolio-Teil kann man sich mal einen Bitcoin-Anteil kaufen und schauen, was passiert. Aber für mehr ist mir persönlich mein Geld - ehrlich gesagt - zu schade. Zocken kann ich auch mit anderen Sachen und einem geringeren Einsatz. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, wie hoch der Bitcoin-Anteil im Portfolio sein sollte. Das Gleiche gilt ja auch für die omnipräsenten P2P-Kredite, die ebenfalls in den sehr riskanten Portfolio-Teil gehören.
Auf ins El Dorado der Neuzeit?
Ich empfehle Dir mal das Lesen des neuen Artikels auf Blick Log - einem renommierten Finanzblog. In " Auf der Suche nach dem neuen El Dorado" geht es nämlich genau um diesen Goldrausch. Tenor: Die Blockchain-Technologie wird wegweisend sein, während Kryptowährungen eher die Tulpenzwiebeln der Neuzeit sind.
Trotzdem finde ich die ganzen Bitcoin-Geschichten überaus unterhaltsam. Hier habe ich Dir mal relevante Videos, Bücher und Artikel zusammengefasst. Denn bevor Du Dich mit dem Kauf beschäftigst, solltest Du wissen, was dahintersteckt.
Nachdem mich ständig Leser und Hörer fragen, was ich davon halte, und ob ich nicht mal darüber berichten kann, habe ich mit diesem Newsletter meine Pflicht erstmal erfüllt. Mir geht der Hype mittlerweile gehörig auf den Keks und ich kümmere mich jetzt wieder um meine ernsthaften langfristigen Anlagen. Dafür habe ich eine neue Artikelserie zur Rente gestartet. Schau' doch mal rein.
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