Subject: Angst vor Abzocke beim Online-Banking und den Girokonten

Angst vor Abzocke beim Online-Banking und den Girokonten
Hallo Friend,

machst Du Online-Banking? Ich betreibe das seit vielen Jahren und habe bis auf einen Virenbefall meines Rechners noch keine Probleme gehabt. Der Virenvorfall vor 5 Jahren führte dazu, dass ich mir einige neue Karten bestellen musste, was nicht gerade günstig war. 

Und es war Malware einer bekannten Musikseite, die vom Betreiber nicht richtig gewartet wurde und die meinen Rechner befallen hatte. Über ein beliebtes Menüfeld wurde ein unsichtbares iFrame gelegt - und ruckzuck war der Virus auf dem Rechner. Web.de machte mich dann darauf aufmerksam, dass es viele verdächtige Versuche gab, in mein Postfach einzudringen. Ein Virencheck führte daraufhin dazu, dass ich ein ganz fieses Ding auf der Festplatte hatte. Aber letztendlich hatte ich Glück im Unglück. Mehr als die Kartenbestellung ist nicht passiert. 

Vorsicht vor Phishing-Mails

Neuerdings werden die Abzocker im Internet immer dreister und sind schwerer als Phishing-Betrug zu erkennen. Kürzlich bekam ich eine Fake-E-Mail von der Postbank, die mir suggerierte, mein Konto sei nicht mehr sicher. Normalerweise sind solche E-Mails gespickt mit Rechtschreibfehlern, aber ich habe nicht einen gefunden. Das einzige Auffällige war die verlinkte URL, wo schnell klar war, dass es sich um Betrug handelt. In dem Fall wurde Angst geschürt, dass ein Virus sein Unwesen treibe und man sein Konto absichern sollte.

Eine Bloggerkollegin postete diese Woche eine Phishing-Mail unter dem ING-Diba-Logo, die noch eine Spur gefährlicher war, weil eine Strafzahlung in Höhe von 50 Euro fällig geworden wäre, wenn man seine TAN-Liste aufgrund einer Systemaktualisierung nicht hochlädt (!!!). Auch hier: Perfekt geklontes Layout und ein Text ohne Rechtschreibfehler. Bei einem arglosen Menschen kann so etwas schnell in Panik münden, so dass die Liste dann womöglich hochgeladen wird.

Deswegen möchte ich in meinem Newsletter dieses Thema einmal aufgreifen und etwas sensibilisieren. Die Professionalität dieser Betrüger wird noch höher, so dass Du wirklich aufpassen solltest. Und eine Bank verschickt niemals irgendwelche Links in einer E-Mail, über die Du Dich einloggen sollst. Meine wichtigen Nachrichten kommen immer noch per Post - außer meine Dividendenankündigungen. Die erhalte ich eine Woche vor der Zahlung per Mail und ohne Link. 

Abgekoppeltes Kontenmanagement

Seit Jahren mache ich mein Online Banking nur noch über mein Kontenmanagement-Tool. Hier hast Du wesentlich mehr Sicherheit, da alle Daten in einer verschlüsselten und passwortgeschützten Umgebung gespeichert werden. Auch ein sogenanntes SSL-Pinning ist hilfreich, weil es prüft, ob das SSL-Zertifikat des Bankservers bzw. der besuchten Webseite sicher ist. Bei einem browserbasierten Online-Banking gibt es das nicht, so dass hier schneller Schindluder getrieben werden kann.

Ich kann Starmoney (Windows, App und Mac) und Money Money (Mac) jedem nur empfehlen, der etwas mehr Sicherheit (und Übersicht) über seine Konten und Depots haben möchte. Money Money nutze ich jetzt seit zwei Jahren und mache alle Überweisungen und Daueraufträge darüber. Alle Kontoauszüge werden in einem Datentresor gespeichert, wo sie jederzeit abrufbar sind.

Abbuchungen vom Depot-Verrechnungskonto

Aber auch mit einem Kontenmanagement bist Du nicht gefeit vor Abbuchungen von Deinem Depot-Verrechnungskonto. Du siehst es aber schneller. In der Familie bin ich jetzt zweimal über Abbuchungen vom gerade eröffneten Depot einer großen Direktbank gestoßen. Erst 112 Euro für irgendwelche Ebay-Bestellungen und dann nochmal über 220 Euro für irgendetwas anderes. 

Die Abbuchungen kannst Du zwar eine zeitlang zurückweisen, aber dafür muss man erstmal wissen, dass darüber auch Abbuchungen erfolgen können. Deswegen hier mein Rat: Prüfe auch die Zahlungsein- und ausgänge auf Deinem Depot-Verrechnungskonto. Nicht dass da jemand auf Deine Kosten shoppen geht und Du es nicht merkst. 
Kontaktloses Bezahlen

Meine Freundin hat sich jahrelang geweigert Online-Banking zu betreiben. Aus Angst vor Viren oder etwas falsch zu machen. Stattdessen wanderte sie immer zur nahegelegen Sparkasse und machte ihre Bankgeschäfte dort. Während ich mit meinen über 20 Konten und Depots alles über meine Software manage, blieb sie stur. Nachdem ich jetzt immer mehr Überweisungen für sie machen musste, überlegte ich mir eine neue Lösung.

Ich überzeugte sie davon, ein App-Haushaltskonto bei N26* für uns zu eröffnen, mit dem sie alle Einkäufe kontaktlos bezahlen und auch Überweisungen über die einfache App tätigen kann. Das kontaktlose Bezahlen war ihr ebenfalls immer suspekt.

Als sie ihre Karte endlich bekam, gingen wir gemeinsam einkaufen. Leider ging da das kontaktlose Bezahlen nicht, weil es noch über das App-Konto freigeschaltet werden musste. Aber ab dem zweiten Einkauf funktionierte alles reibungslos. Bei jeder Abbuchung und jedem Einkauf kommt eine Push-Nachricht auf das Handy, so dass Du immer auf dem neuesten Stand bist. Meine Freundin ist jedenfalls sehr zufrieden mit dieser Zwischenlösung.

Alles unter Kontrolle

Seit Wochen bezahlt sie unsere Einkäufe nur noch kontaktlos, macht ihre Überweisungen über die App und beamt mir mit dem integrierten Moneybeam Geld auf mein N26-Konto*. Klarer Vorteil: Das Konto hat keinen Dispo und sie kann nur das ausgeben, was drauf ist. So bleibt alles unter Kontrolle - selbst wenn mal eine ausgiebige Shopping-Tour anstehen sollte. ;-) Sollte die Karte gestohlen werden oder ein Virus das Handy befallen, lässt sich das Konto trotzdem im Nu über die App oder online sperren. Und im Ausland kann sie die Karte ebenfalls nutzen.

Tja, und wie es der Teufel wollte, führte nun ein Abzock-Versuch der hiesigen Sparkasse dazu, dass sie so schnell wie möglich ihr Konto wechseln und ein Konto bei einer Direktbank eröffnen möchte. Was ist passiert?

Unverschämte Gebührenerhöhung

Die Sparkasse zu Lübeck braucht scheinbar Geld. Im September kam ein obskurer Brief, dass sich zum 1. Dezember das Konto zum Positiven ändern würde. Mehr Möglichkeiten, mehr Freiheit blabla. Am letzten Donnerstag, den 30.11., kam dann die richtige Infopost mit Broschüre: "Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Sie zum 1.12. ein Premium-Konto mit Handy- und Laptop-Versicherung erhalten. Sie zahlen dann statt 3,95 Euro nur 9,95 Euro im Monat und bekommen weitere tolle Extras. Und wenn Sie noch mehr wollen, kostet Sie das Super-Premium-Konto nur 14,95 Euro im Monat. Sie müssen auch nichts tun, wir überführen ihr Konto automatisch."  

Einen Anruf später konnte das Konto wieder auf SB-Banking umgestellt werden. Aber auch hier liegen die Kosten jetzt bei 5,90 Euro im Monat. Nun gibt es endlich die Möglichkeit für meine Freundin, nächste Woche zu einer Direkbank zu wechseln und viel Geld zu sparen. Ein Kontenwechsel ist gar nicht mehr so kompliziert, wie es scheint. Ich werde darüber berichten. 

Trotzdem kündigte nur ein ganz kleiner Bruchteil der Kunden ihr Sparkassen-Konto. Noch schlimmer: Sie lassen alles weiterlaufen ohne dort anzurufen und die Gebühren zu verringern. Das sind fast 120 Euro im Jahr. Für Versicherungs-Leistungen und anderen Quatsch, was keiner braucht.

Nichts gegen Bankgebühren. Die Banken müssen ja auch irgendwie Geld verdienen, aber so etwas ist in meinen Augen dreiste Abzocke.

Jetzt ist der Backstagepass etwas länger geworden als gedacht, aber diese Themen haben mir auf der Seele gebrannt. 

Viele Grüße und einen schönen Sonntag
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Dazu kommt noch ein großes Projekt im Job, das dazu führt, dass ich für Finanzrocker nicht sonderlich viel machen kann. Trotzdem habe ich es mit Hängen und Würgen geschafft, mein Interview mit Dr. Gerd Kommer zu veröffentlichen. 

Bei dem Interview war leider der soundtechnische Wurm drin und am Ende war ich froh, dass ich das Interview trotz schlechter Verbindung und kaputtem Rechner von Herrn Kommer überhaupt veröffentlichen konnte - und es hörbar geworden ist. Intro und Outro konnte ich zu guter Letzt mit belegter Stimme einsprechen. 

Mit vollem Enthusiasmus wartete ich dann auf die Veröffentlichung. Und am Abend durfte ich dann feststellen, dass ein Podcaster-Kollege ebenfalls Gerd Kommer zu Gast hat. Am selben Tag übrigens. So etwas ist dann schon sehr ärgerlich - vor allem, wenn man das Interview 3 Monate vorher festmacht und alles plant.

Mir ist es jetzt das dritte Mal (Marc Friedrich, Christian Röhl und jetzt Gerd Kommer) in derselben Woche passiert, aber so ist es eben mit den bekannten Gästen. Zum Glück unterscheiden sich alle doppelten Interviews durch die Fragen doch ziemlich voneinander. 

Ändern lässt es sich eh nicht und ich habe meine Podcast-Gäste bis April jetzt mehr oder weniger fest. Der Podcast lebt von der Abwechslung und den unterschiedlichen Themen. Mit den neuen Gästen ist das auf jeden Fall gegeben. Und hier dürfte die Gefahr gering sein, dass sie gleichzeitig in anderen Podcasts auftreten. Hoffe ich zumindest.

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Daniel Korth, Dornbreite 7n, 23556, Lübeck, Deutschland
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