Subject: Der große Traum vom schnellen Geld - und warum er gnadenlos ausgenutzt wird!

Der große Traum vom schnellen Geld - und warum er gnadenlos ausgenutzt wird!
Hallo Friend,

in den letzten Monaten wurde wieder richtig krass abkassiert. Es gibt kaum eine YouTube-Werbung, die nicht vom schnellen Reichtum mit wenig Arbeit erzählt. Dabei sitzen die Vögel entweder in einem schicken Auto, in einer gemieteten Villa mit Pool oder in Dubai. Dabei sollte man meinen, dass die Masche nicht mehr zieht, nachdem sie vor elf Monaten von Jan Böhmermann schon genau erläutert und auseinander genommen wurde.

Leider zieht das noch immer und wird durch Denkmuster mit einer Halbwertszeit eines TikTok-Videos (also unter einer Minute) unterstützt. Aber es bleibt nicht nur bei YouTube, sondern zieht sich mittlerweile durch Magazine, Social-Media-Plattformen und sogar auf der Arbeit bekomme ich diese Methoden mit. Es geht um viel Geld mit Trading, selbstbestimmtes Arbeiten, Network-Marketing-Bullsh*t oder endgeiler Lifestyle mit "my boys from Dubai". 

Schwemme an dummdreisten Angeboten

Jetzt geht es auch schon in den bis vor anderthalb Jahren halbwegs seriösen Börsen-Magazinen los, dass da irgendwelche obskuren Trading-Systeme mit teuren Mitgliedschaften verkauft werden. Das Schlimme an der Sache: Alle Altersgruppen fallen darauf rein. Die jungen Leute über Instagram und TikTok, mittelalte Leute über YouTube oder Blogs und ältere Menschen über Print-Magazine oder auch YouTube.

Ich habe mich sowieso schon gefragt, warum diese fürchterliche YouTube-Werbung immer noch überall angezeigt wird. Zum einen natürlich, weil sie nach wie vor gut zu funktionieren scheint. Zum anderen, weil YouTube alle Content Creator dazu verpflichtet, verstärkt Werbung zu schalten, weil sonst die Videos nicht mehr so stark ausgespielt und den Abonnenten angezeigt werden. 

Nun kann ich hier nicht aus eigener Erfahrung sprechen, weil ich nur sehr wenig YouTube mache. Aber ein Video von "Der Fachwerker" zeigt diese YouTube-Masche sehr anschaulich. Maik hat immerhin 117.000 Abonnenten und ist damit kein kleiner Kanal mehr. Seine Videos wurden 2023 viel weniger ausgespielt als 2022, weil er keine Werbung in den Videos zulässt, sondern nur davor und danach. Dadurch tauchen seine Videos deutlich seltener auf der Startseite auf und sein Jahresverdienst ist nahezu gleich geblieben - trotz sehr vieler erfolgreicher Videos. Sehr interessanter Beitrag!

Dazu kommt noch die Tatsache, dass jetzt kleine Kanäle verpflichtet werden, Werbung auszuspielen - ohne damit Geld einzunehmen. Die Werbung lässt sich nicht abstellen und das steht auch so in den Bestimmungen von YouTube. Dieses Vorgehen musste ich mit dem neuen Kanal am eigenen Leib erfahren (siehe unten). Am Ende führt das dazu, dass noch mehr von dieser schlimmen Abzocker-Werbung ausgespielt wird. Für Alphabet-Aktionäre ist das gut, denn ich vermute, dass die Quartalszahlen Ende nächster Woche gut ausfallen werden. Aber abgesehen davon ist diese Werbung der personifizierte Horror!

YouTuberin von Network-Marketer verklagt

Der Grund für dieses Thema im Newsletter ist aber ein anderer. Ich rege mich seit Monaten darüber auf, dass gerade der Finfluencer-Bereich mittlerweile wie der Wilde Westen erscheint. Das trifft aber auch auf den Influencer-Bereich zu. Im Dezember 2023 wurde die bekannte YouTuberin Sashka verklagt und verurteilt. Mit 773.000 Abonnenten hat sie einen sehr großen Kanal, den sie nutzt, um auf Missstände im Bereich der Influencer aufmerksam zu machen. Ihre Videos sind gut argumentiert, recherchiert und auch gut rübergebracht.

In einem Video im September 2023 machte sie darauf aufmerksam, dass einer der berühmtesten Influencer in Deutschland ganz unverhohlen Werbung für einen Krypto-Network-Marketer gemacht hat. Sie kritisierte das Vorgehen anschaulich, um eine jüngere Zielgruppe davor zu warnen. Dafür wurde sie vom Anwalt des vermeintlichen Millionärs, Network-Marketers und ehemaligen Staubsaugerverkäufers verklagt. Dass die ARD solchen Vögeln ein ziemlich unkritisches Forum bietet, finde ich schon sehr bedenklich. Da es bei solchen Klagen allein um fünfstellige Anwalts- und Gerichtskosten geht, kann nahezu keiner dagegen vorgehen, weil man sich das erstmal leisten können muss. In meiner kommenden Podcast-Folge spreche ich auch nochmal ausführlicher darüber.

Wenn man keine Möglichkeit hat, gegen solche Abzockereien vorzugehen, weil man immer Angst davor haben muss, verklagt zu werden, öffnet das die Türen für weitere Abzocker. Die sind ja leider in Dubai auch miteinander vernetzt und sitzen so an der Quelle für "Do's and Don'ts beim erfolgreichen Network-Marketing". Das Einzige, was dagegen hilft, ist Aufmerksamkeit. Zum Glück sind sehr viele auf den Zug aufgesprungen und machen Reaction-Videos sowie Artikel über den Fall von Sashka. Auch der bekannte Medienanwalt Christian Solmecke hat in einem Video jetzt darüber berichtet. Wir müssen alle darauf hoffen, dass das Urteil positiv für Sashka ausfällt, denn sie wurde noch einmal mit einer einstweiligen Verfügung belegt für das letzte Video aus dem Dezember. Da hat sie den ganzen Fall nur noch einmal ausführlich geschildert.

Der Traum vom schnellen Geld ist absoluter Quatsch!  

Das Perfide ist ja, dass ausgerechnet vor solchen Videos dann weitere Abzocker ihre Produkte präsentieren können. So bedeutet das alles, dass erst noch viele weitere Menschen auf diese dummdreisten Maschen hereinfallen, bevor sich daran irgendetwas ändert. 

Und es ist immer so leicht zu sagen, dass man den Sirenengesängen von "wenig Arbeit, viel Geld" einfach taub gegenübersteht. In 99% der Fälle ist das absoluter Quatsch, aber es gibt eben auch Menschen, die sich davon ein besseres Leben erhoffen. Oft sind es gerade diese Menschen, die ihr weniges Geld für ihre Hoffnung ausgeben - und es am Ende mit obskuren und teuren Angeboten verlieren.

Betrifft übrigens auch diese ganzen teuren Trading-Seminare, die diese Träume am Leben erhalten. Und auch einen ganz bestimmten Aktien-Kanal, der von der Verbraucherzentrale ein weiteres Mal abgemahnt wurde, weil er wissentlich viele Leute in die Irre führt. Selbst hier fallen immer noch viele Anleger darauf rein, obwohl der Name schon völlig verbrannt ist.

Deswegen nochmal mein dringender Aufruf: Sucht keine Abkürzung zum schnellen Reichtum! Die gibt es nicht! Die einzigen, die damit reich werden, sind die Abzocker. Und warne bitte auch Leute in deinem Umfeld, die davon angezogen werden.

Ich musste das einfach noch mal loswerden, weil ich immer wütender werde, dass es so einfach ist, andere über den Tisch zu ziehen. Die Auslöser sind immer die gleichen und so leicht vorherzusehen. Natürlich habe ich jetzt nicht die Reichweite wie andere, aber diese kleine Reichweite möchte ich trotzdem nutzen, um immer wieder für das Thema zu sensibilisieren.
Viele Grüße
Neues Video: Getränke-Aktien im Vergleich
In diesem Video diskutiere ich zusammen mit Clemens von The Dividend Post über unsere Erfahrungen mit den Getränkeaktien Coca Cola und Diageo in unseren Depots und im Börsenjahr 2023.

Angesichts der Inflation und Preiserhöhungen beider Unternehmen konzentrieren wir uns auf deren Geschäftsmodelle, Marktchancen und Herausforderungen.

Coca Cola hat trotz Kritik an Umwelt- und Gesundheitsfragen durch Diversifikation und Innovation wie KI-gestützte Produkte seine Marktposition gestärkt, während Diageo mit Lagerbestandsproblemen kämpfte und einen CEO-Wechsel vornehmen mussten.


Depotrückblick 2023
Das Jahr 2023 hatte einige Veränderungen in meinem Leben zu bieten. Das war einerseits sehr positiv, war aber auch mit einigen Umstellungen verbunden. An der Börse lief es hingegen fast vollständig wie geschmiert. Auf alle diese Punkte gehe ich im ausführlichen Depotrückblick 2023 ein. Wie gehabt stelle ich alle meine Assets vor, erläutere meine Fehler und hebe die Top- und Flop-Aktien des Jahres hervor.
Neue Podcastfolge: Mehr Mut zum Glück
Nach zwei Monaten war es wieder an der Zeit für eine neue Folge von "Mehr Mut zum Glück". In dieser Folge ist Sabine Kuegler zu Gast, die Bestsellerautorin von “Dschungelkind”, die über ihr ungewöhnliches Leben zwischen Dschungelkindheit und europäischer Zivilisation sowie ihre persönlichen Krisen und Glücksmomente spricht.
Neue Podcastfolge: Finanzrocker-Podcast
Mit den Lazy Investors Dr. Anna Terschüren und Martin Eckardt spreche ich in diesem Interview über finanzielle Unabhängigkeit, die Abkehr vom Frugalismus und das persönliche Wachstum.
Monatsrückblick
Der Start ins Jahr 2024 verlief für mich eher suboptimal. In der ersten Woche habe ich mir einen grippalen Infekt eingefangen, der dazu führte, dass ich einige Podcast-Folgen und Interviews verschieben musste. So bettlägerig war ich tatsächlich das letzte Mal vor der Corona-Pandemie und nach drei Wochen bin ich immer noch nicht richtig gesund.  
Aber mittlerweile sind meine Stimmbänder nicht mehr so stark angegriffen und ich kann auch wieder im Büro arbeiten. Jetzt kann es eigentlich nur noch aufwärts gehen. Apropos aufwärts: Am 9.1. startete mit "Fundament & Finanzen" mein erster hauptberuflicher Podcast.

Alle Interviews gibt es auch als Video mit Grafiken und Daten bei YouTube zu sehen. Das ist eine Umstellung zu meinen sonstigen Interviews, wobei das bei YouTube deutlich einfacher ist, Views zu erreichen ist als beim Podcast. Wenn du in Themen wie "Immobilienmarkt 2024", "Tiny Houses als Lösung gegen hohe Mieten?" oder "Energiewende im Immobilienbereich" mal reinschauen oder reinhören willst, dann klick doch mal auf die Links.

Komplett neu war für mich das spezielle Anlegen von Podcast und YouTube-Kanal. Das ist nicht mehr so einfach wie noch vor einigen Jahren und ist ziemlich aufwändig. Für das Listen eines Podcasts bei Apple Podcasts ist nun sogar eine Kreditkarte erforderlich. Um bei YouTube Links in eine Beschreibung packen zu können, ist ein Legitimationsvideo nötig. Die Liste kann ich noch weiter ergänzen, aber ich denke, dass es ganz anschaulich zeigt, wie viel Aufwand nötig ist. Und auf die YouTube-Werbung habe ich weiter oben schon hingewiesen.

Die größte Herausforderung ist es aber, Aufmerksamkeit in der Masse an Veröffentlichungen zu bekommen. Im Gegensatz zum Blog, wo man mit SEO-Maßnahmen relativ schnell eine breite Zielgruppe ansprechen kann, geht das bei Videos oder Podcasts nicht so schnell und einfach. Ich bin gespannt, wie es sich entwickelt.

Ansonsten habe ich meine Februar-Folgen jetzt aber im Kasten und gerade die Finanzrocker-Folge über Kryptowährungen bzw. den Bitcoin im speziellen ist richtig gut geworden. Da es zeitweise kaum ein anderes Thema im Finanzbereich gab als die Bitcoin-ETFs war es wichtig, jetzt mal darüber zu sprechen und das entsprechend einzuordnen. Mein Gast war da genau der Richtige! Die Folge erscheint Mitte Februar.

Leider gab es in der vergangenen Woche aus dem Bereich der Kryptowährungen schlechte Nachrichten, die mich ziemlich schockiert haben. Am Dienstag wurde bekannt, dass Prof. Dr. Philipp Sandner von der Frankfurt School of Finance im Alter von nur 43 Jahren verstorben ist. Er war DER Krypto- und Blockchain-Experte in Deutschland und hat das Thema hierzulande immer wieder vorangetrieben. Vor einigen Jahren war er auch im Finanzrocker-Podcast zu Gast und war stets ein sehr angenehmer und intelligenter Gesprächspartner. Er wird wirklich fehlen!

Wir lesen uns im Newsletter in einigen Wochen wieder. Bis dahin wünsche ich Dir alles Gute!
Disclaimer: Vom Versender dieses Newsletters gehandelte Aktien, ETFs, P2P-Kredite, Anleihen und Fonds sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen übernommen. Alle zur Verfügung gestellten Informationen (alle Gedanken, Prognosen, Kommentare, Hinweise, Ratschläge etc.) dienen allein der Bildung und der privaten Unterhaltung.

*Affiliate-Link: Dir entstehen durch einen Klick weder Nachteile noch irgendwelche Kosten. Wenn Du Dich für ein Produkt entscheiden solltest, zahlst Du denselben Preis wie sonst auch. Aber Du unterstützt damit meine Arbeit und ich erhalte eine kleine Provision, wenn Du Dich nach einem Klick für das Produkt/Angebot entscheiden solltest. Vielen Dank im Voraus. Ich weiß das sehr zu schätzen.

Daniel Korth, Dornbreite 7n, 23556, Lübeck, Deutschland
Sie können den Newsletter jederzeit abbestellen oder Ihre Kontaktdaten ändern.