Subject: Gibt es die besten ETF-Strategien der Welt wirklich?

Gibt es die besten ETF-Strategien der Welt wirklich?
Hallo Friend,

endlich war er da, der erste Monat im Jahr 2021 mit einem Minus bei der Performance. Fast hätte man meinen können, dass die positive Performance an den Börsen kein Wässerchen trüben konnte. Selbst im High-Performer-Jahr 2019 gab es im Mai einen ordentlich Rücksetzer mit - 7 %. Am Ende des Jahres hatte mein Aktien-Portfolio eine Rendite von fast 33 % gesammelt. Damit war es aber auch nur geringfügig besser als ein schnöder MSCI World-ETF mit 32 %.

Fast alles im Minus

In diesem Jahr gab es in meinem Aktien-Portfolio noch keinen negativen Monat - bis zum September. Da lief aber wirklich alles schlecht. 

Einzelaktien: -2,1 %
Anleihen: -3,8%
ETFs: -2,1%
Kryptowährungen: -5,4%
Gold: -1,4%
Themen-ETFs: -2,5%

Einzig die P2P-Kredite lagen im Plus. Das aber nur, wenn man die Ausfälle bei verschiedenen Plattformen nicht einberechnet. So lässt sich diese Assetklasse auch monatlich nicht genau berechnen. 

Die richtige Asset Allokation

Insgesamt fällt also auf, dass alle Anlageklassen im Minus waren. Der höheren Volatilität konnte da nichts entgegen gesetzt werden. Dabei geht es ja bei einer guten Asset Allokation darum, entweder eine hohe Rendite bei hoher Volatilität oder eine ausgewogene Rendite bei geringer Schwankungsbreite zu erreichen. Ein einziger schlechter Monat ist beim langfristigen Vermögensaufbau aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Trotzdem: Es werden wieder ordentliche Korrekturen oder vielleicht auch der eine oder andere ausgewachsene Crash kommen. Ohne eine vernünftige Asset Allokation geht das eigene Depot dann ordentlich in die Knie. Wenn mir als Anleger dann auch die Knie schlottern, muss ich etwas an meiner Aufteilung ändern. Nicht jede/r kann mit einem Rückgang von 25-50 % umgehen.

Volatilität: Das Hoch und Runter im Depot 

Die langfristige Volatilität liegt laut Portfolio Performance in meinem Gesamtdepot bei 29,12 %. Bei den Einzelaktien liegt die Volatilität bei 45 %. Der MSCI World liegt seit 2013 sogar bei 47 %. Wenn mir diese Schwankungsbreite bei der Assetklasse Aktien zu hoch ist, muss ich mit anderen Assets dagegen steuern. 

In der Regel funktionierte das in der Vergangenheit mit Anleihen oder Giro- bzw. Tagesgeldkonten sehr gut. Letztere bieten keine Zinsen mehr, sondern kosten bei mehr als 50.000 Euro Guthaben sogar Negativzinsen. Das ist mittlerweile beispielsweise bei der DKB (Neukunden) für Girokonten, der ING für Giro- und Tagesgeldkunden, der Commerzbank oder auch der Postbank - bei Tagesgeld sogar ab 25.000 Euro. Bei der Deutschen Bank ist das auch nur noch eine Frage der Zeit. Hier liegt die Strafzinsen-Grenze zum Verwahrentgelt noch bei 100.000 Euro.

Von Festgeldkonten kann man momentan auch keine Zinsen mehr erwarten. In den letzten Monaten sind gerade auf den Zinsplattformen die Zinsen bei den nordischen Banken ordentlich abgesackt. In Schweden gibt es bei Weltsparen jetzt nur noch maximal 0,65 %. Letztes Jahr lagen die Zinsen da noch deutlich höher. Meine schwedischen Festgelder bei Weltsparen* sind alle Ende August ausgelaufen und bisher habe ich noch keine weiteren abgeschlossen. 

Auch bei den Anleihen bleibt nicht mehr viel hängen, aber sie schwanken eben nur sehr wenig im Vergleich zu Aktien. Das ist ein entscheidender Punkt!

Das Portfolio richtig aufteilen

Du siehst: Jede/r sollte jetzt genau schauen, wo noch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Rendite und Sicherheit vorhanden ist - und zwar ohne Strafzinsen. Einerseits möchte man möglichst viel Rendite haben, aber anderseits sollte das Depot dann auch nicht so stark schwanken. Und genau hier kommen jetzt die besten ETF-Strategien der Welt ins Spiel.

Das Extra-Magazin hat in der neuen Ausgabe* drei ETF-Strategien aus seinen 116 komplett unterschiedlichen Musterportfolios ausgewählt, die eine gute Rendite und unterschiedlich hohe Volatilität bieten. Denn auch wenn eine 1- (ACWI) oder 2-ETF (World + EM)-Strategie langfristig am besten performt, ist die Volatilität bei den Aktien-ETFs doch vergleichsweise hoch.   

Die robustete Strategie war die All-Wetter-Strategie von Hedgefonds-Meister Ray Dalio. Seit 2013 liegt hier die jährliche Rendite bei 6,7 % bei einer Schwankungsbreite von nur 7,9%. Zwischen 1972 und 2013 lag die Rendite sogar bei 9,5 %. Die Kostenquote der neun ETFs liegt nur bei 0,13%. Hier werden amerikanische Anleihen aber mit 55 % übergewichtet. Der Aktienanteil liegt nur bei 30 %. Abgerundet wird es von 15 % Rohstoffen.

Fast 12 % pro Jahr waren mit dem risikofreudigen Musterportfolio möglich. Hier bilden Aktien mit 75 % den größten Anteil, gefolgt von Anleihen mit 17%. Abgerundet wird es mit 4 % Immobilien und 4 % Portfoliokonzepten. Mit diesen Beimischungen sollen Ausschüttungen und Wertsteigerung beigemischt werden. Das macht aber ehrlich gesagt nur bei großen Portfolios wirklich Sinn, sonst wird es zu kleinteilig. Die gesamte Kostenquote der 12 ETFs liegt bei nur 0,22 %.

Das moderate Weltportfolio erinnert mich etwas an eine Mischung aus ARERO und der Lyxor Portfolio Strategy (Ex-comstage Vermögensstrategie). Die Asset-Aufteilung ist bei den beiden Fertigprodukten sehr ähnlich zur dritten ETF-Strategie. So liegt der Aktienanteil bei 50 %, die Anleihen bei 35 % und der Rohstoffanteil bei 10 %. Abgerundet wird das Portfolio mit einem Immobilienanteil von 5 %. Die Kostenquote der 6 ETFs liegt nur bei 0,22 %. Mit durchschnittlich 6,8 % pro Jahr bei geringen Schwankungen kann sich die Rendite seit 2013 sehen lassen.
Fazit

Am Ende geht es gar nicht um die besten ETF-Strategien und ob es sowas überhaupt gibt. Der Titel vom Extra-Magazin ist tatsächlich nur eine gute Marketingidee, die für Aufsehen sorgt. Aber es geht darum, den schwankungsarmen Teil des eigenen Vermögens sinnvoll anzulegen - ohne steigende Strafzinsen zu zahlen. Und es geht darum, sich nicht auf die Rendite des schwankungsreichen Aktienanteils zu verlassen. Dabei spielen die ETF-Strategien eine entscheidende Rolle.

Die Portfolio-Zusammenstellungen der ETF-Strategien sind in sich schlüssig, günstig und einfach nachzubauen. Im Vergleich zu den Multi-Asset-ETF-Lösungen ARERO oder dem Lyxor Portfolio Strategy sind die Zusammenstellungen auch nochmal deutlich günstiger. 

Wenn du also dein Depot wetterfest machen möchtest oder einen sinnvollen schwankungsarmen Ersatz für dein Geld auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto suchst, schau doch mal auf den Portfolio-Seiten vorbei oder ins aktuelle Heft. So bekommst du ein paar neue Ideen für eine ausgewogene Asset Allokation.


Viele Grüße
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Monatsrückblick
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In den vergangenen vier Wochen seit dem letzten Newsletter hatte ich einige Tage Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern, fünf Podcast-Aufnahmen und noch mehr Stunden Schneideaufwand für die vier Podcasts. Leider waren alle Interviews weit jenseits der 60 Minuten, so dass der Aufwand da deutlich höher war.

Aber ich finde, dass sich der Aufwand absolut gelohnt hat. Am kommenden Mittwoch erscheint eine extralange Bitcoin-Folge im Finanzrocker-Podcast, die sich damit beschäftigt, warum Bitcoin viel mehr ist als nur eine Kryptowährung. So eine Folge habe ich bisher auch noch nicht im Podcast gehabt und sie ist fernab vom Krypto-Hype, was das eigentlich Besondere am Interview ist. Mit meinem Interviewgast habe ich vor 5 Jahren auf einer Bühne gestanden und jetzt ist aus diesem Erstkontakt ein Interview entstanden.

Am 21.10. erscheint dann die neue Folge von "Mehr Mut zum Glück". Hier geht es um die Frage, wie ein Unfall das eigene Denken verändert und warum man seine Ziele und Wünsche nicht auf die lange Bank schieben sollte.

Mit dem Finanzwesir mache ich dieses Jahr noch insgesamt drei Folgen (1x Der Finanzwesir rockt, 2 x El Dinero), bevor es Anfang 2022 eine längere Pause gibt. Aber keine Sorge: Mit dem Frühling kommen wir dann mit neuen Episoden wieder zurück. Die neue "Der Finanzwesir rockt"-Folge kommt jedenfalls wieder sehr gut an und die Folge 8 von "El Dinero" war die erfolgreichste unseres neuen Podcasts.  

Im Dezember steht noch eine ganz besondere Folge im Finanzrocker-Podcast an. Dann gibt es wieder eine Jubiläumsfolge und es wird aller Voraussicht nach die längste Episode ever mit speziellen Gästen. Die letzte Jubiläumsfolge war mit über 2 Stunden schon sehr lang und sehr beliebt, aber die kommende Folge sollte da nicht hintenan stehen. 

Wir lesen uns Ende des Monats wieder. Jetzt wünsche ich dir noch einen schönen Sonntag und einen guten Start in die Woche.

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Daniel Korth, Dornbreite 7n, 23556, Lübeck, Deutschland
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