Hallo Friend,
jetzt ist es endlich passiert. Die Märkte haben korrigiert und prompt wird wieder die Angstmacherschiene gefahren. Dabei war diese Korrektur längst überfällig. Im letzten Jahr gab es nur drei (!) Tage, an denen der MSCI World Index mehr als ein Prozent im Plus oder im Minus war. So etwas gab es noch nie. Der Durchschnitt liegt laut einer Auswertung der LBBW seit 1995 bei 50 Tagen jährlich. 2016 gab es beispielsweise 47 Tage. Absolute Highlights: 2002 mit 102 Tagen und 2009 mit 109 Tagen.
Trotzdem kommt es einem so vor als wird der Boden unter den Füßen weggezogen. Da geht es mir nicht anders als Dir. Statt der +1,8 % im Januar landete ich zwischenzeitlich bei über -5 %. Das Minus wird aber wieder kleiner. Im Depot sah es bei mir aus als hätte jemand rote Farbe über alle Werte gekippt. Am Ende war es halb so wild.
Die Korrektur zeigt jedoch auch, dass 2018 wesentlich volatiler wird als das letzte Jahr. Jede kleine Meldung über die Zinspolitik wird aufgebauscht ohne Ende und hat Auswirkungen auf die Kurse. Wem das zu viel wird, sollte den Tagesgeld- oder Anleihenanteil im Depot erhöhen. Das sorgt für weniger Schwankungen und Ausschläge.
Entspannt bei sinkenden Kursen?
Nicht jeder ist so grundentspannt wie mein Rekord-Podcastgast Alexander, den ich jetzt zum dritten Mal begrüßen durfte. Im Interview sprechen wir darüber, dass Alexander vergangenes Jahr fast 20.000 Euro seiner Gewinne wieder verloren hatte - trotz steigender Märkte. Und es hat ihn überhaupt nicht interessiert, was aber nicht an seiner entspannten fränkischen Art liegt, sondern an seiner Anlagestrategie liegt. Hier kann sich jeder ein paar Inspirationen holen, wie man mit Verlusten umgehen sollte, wenn man langfristig anlegt.
In der vergangenen Woche hat auch noch einer meiner neuen Werte im Depot heftig die Grätsche gemacht. 35 % Verlust innerhalb von 3 Wochen - und das war eher unabhängig von der Korrektur. Das hing mit den schlechten Zahlen für das erste Quartal 2017/2018 zusammen.
Da die schlechten Nachrichten erst vorgestern bekannt gegeben wurden, konnte ich mir tagelang Gedanken machen, wo mein Rechenfehler lag, weil der Wert seit meinem Kauf stetig nach unten ging. Der neue Geschäftsbericht war von den Zahlen sehr gut und die Steigerung von Jahr zu Jahr enorm, aber trotzdem kam ein heftiger Einbruch. Aber es war kein Rechenfehler.
Leider ist hier davon auszugehen, dass massiver Insiderhandel zu dem exorbitanten Kurssturz geführt hat. Allein einen Tag vor der negativen Meldung wurden zigtausende Aktien auf den Markt geworfen. Wenn der Wert dann auch verhältnismäßig wenig gehandelt wird, wirkt sich so eine Verkaufswelle besonders stark aus. Diesem Risiko sollte man sich aber auch bewusst sein, wenn Werte abseits der großen Indizes gekauft werden.
Wenn es kommt, kommt es alles auf einmal. Hier heißt es einfach einen kühlen Kopf bewahren - auch wenn es schwer fällt.
Viele Grüße |