| | Vom Trash-TV zur Finanzfalle: Warum deine Investments nicht zur nächsten Shopping-Show werden dürfen |
| | Hallo Friend,
heute gebe ich zum ersten Mal etwas zu, das mir ein bisschen peinlich ist: Zur Entspannung schaue ich mir gerne Zusammenfassungen von Trash-TV-Formaten an.
Wenn ich keine Lust auf Serien habe, laufen bei mir die Videos von Onion Dog, der alle möglichen Trash-TV-Formate kommentiert. Das Niveau dieser Formate liegt meist auf dem Meeresgrund. Die Möchtegern-Promis blamieren sich, was das Zeug hält. Ohne die ironische Einordnung von Onion Dog könnte man das als halbwegs intelligenter Mensch kaum eine Minute aushalten. Aber der ehemalige Lehrer hat definitiv ein Händchen dafür, diese Formate pointiert zu kommentieren. Eine Stufe darüber liegen die Kanäle von Sashka und vom Rechtsanwalt Christian Solmecke (WBS Legal). In ihren Videos geht es oft um das bunte Treiben der Influencer – ebenfalls perfekt, um nach Feierabend abzuschalten. Influencer-Drama als MassenunterhaltungAktuell sorgt die Verhaftung des YouTubers Simon Desue in Dubai (wegen Drogenbesitz) für reichlich Aufsehen. Und wenn man meint, man hätte schon alles gesehen, zeigt Solmecke in seinen Analysen, wie dessen Umfeld mit wirren Aussagen alles nur noch schlimmer macht. Der Mix aus juristischer Einordnung und Fremdscham kommt an: Die Videos erreichen 220.000 bis 550.000 Aufrufe, WBS Legal hat längst über eine Million Abonnenten. Auch Sashka kommentiert die Influencer-Welt mit trockenem Sarkasmus – und manchmal kann ich wirklich nicht glauben, was dort passiert. Das eigentliche Problem: Immer mehr Marken setzen auf genau diese Reichweiten, weil es scheinbar blendend funktioniert. Fastfood-Ketten investieren massiv, weil die Community diese Inhalte regelrecht feiert. |
| | Jetzt fragst du dich vielleicht: „Aber Finanzrocker, warum sollte mich der Kram interessieren?“ Ganz einfach: Weil die Finanzwelt inzwischen genauso funktioniert. Immer häufiger wird in kurzen, emotionalen Schnipseln geworben – ohne dass Risiken oder Hintergründe erklärt werden.
Besonders im Finfluencer-Bereich fällt mir auf, wie sorglos manche mit ihren Reichweiten umgehen. Da wird verkauft, beworben und gelächelt – oft ohne Substanz. Gerade im Female-Finance-Sektor ist das teilweise richtig schwer auszuhalten. Auch die Dicke-Hose-Brudis von Instagram, YouTube und TikTok sorgen immer noch konstant für Brechreiz. Aber nun nutzen auch Banken diese Mechanismen. Trade Republic als Beispiel für zweifelhafte WerbungKonkret möchte ich zwei aktuelle Beispiele von Trade Republic nennen, die mich mit Bauchschmerzen zurückgelassen haben. Die Produkte sind an sich nicht schlecht – aber die Marketing-Strategie ist verbesserungswürdig. Vor einigen Wochen hat Trade Republic zwei Private-Equity-Fonds gemeinsam mit EQT und Apollo gestartet. Der Clou: Schon ab 1 Euro kann man investieren wie die Reichen – mit einer „Marktzielrendite von 12%“. Klar, das klingt attraktiv. Dazu gibt’s noch 1% Bonus auf die erste Anlage. Doch die Realität sieht weniger rosig aus.Über die Fonds investiert man in nicht börsennotierte Unternehmen wie Zooplus, Flixbus und Vinted. Das EQT-Portfolio umfasst nur zehn Firmen, die kurz vorgestellt werden. Der Apollo-Fonds ist nach Branchen sortiert, aber die Unternehmen werden nicht genannt. Echte Diversifikation sieht definitiv anders aus. Die Gebühren haben es ebenfalls in sich: 2,8% Verwaltungsgebühr plus noch eine hohe Erfolgsbeteiligung. Jetzt gibt es auch noch Diskussionen, dass die Kosten bei dem Produkt deutlich höher sind als angegeben. |
| Ich habe testweise je 100 Euro investiert. Schon dabei fiel auf, wie wenig transparent die Kosten dargestellt werden – erst kurz vor dem Kauf und in der Abrechnung erscheinen sie. Dazu kommen nichtssagende Werbespots mit Rapper Luciano. Ich kenne den Typen gar nicht, aber ich bin auch nicht die Zielgruppe dieser Spots. Das sind eher jüngere Leute, die auf diese Dicke-Hose-Attitüde stehen und die Hintergründe gar nicht hinterfragen. Wenn man so versucht, erklärungsbedürftige Finanzprodukte zu verkaufen, wird es aus meiner Sicht bedenklich. Trade Republic wirbt außerdem mit „Festzinsprodukten“ und bis zu 5% Zinsen. Klingt risikolos – ist es aber nicht. Dahinter stecken Einzelanleihen und Anleihen-ETFs, von Apple- über rumänische Staatsanleihen bis zu sogenannten iBonds. Finanztip erklärt gut, dass hier natürlich auch Risiken lauern.
Trotzdem setzt Trade Republic weiterhin auf Werbefiguren wie Bruce Darnell und packt wieder einen 1%-Bonus oben drauf, um maximale Reichweite zu erzielen. Aus meiner Sicht ist diese Art der Zielgruppenansprache völlig am Kern vorbei.
Und mal ehrlich: Wer lässt sich ernsthaft von diesen glattgebügelten Hochglanz-Videos und dürftig erklärten Produkten zum Investieren verleiten? Die Antwort liegt auf der Hand: Es ist vor allem die junge Zielgruppe, die von TikTok und Co. gewohnt ist, aus wenigen kompakten Informationshäppchen schnelle Entscheidungen zu treffen.
Fazit
Deshalb möchte ich an dieser Stelle dazu aufrufen, sich in einer immer oberflächlicher werdenden Welt wieder intensiver mit den Produkten zu beschäftigen, in die man investiert. Wer das nicht tut, riskiert am Ende bittere Enttäuschungen.
Das gilt für alle Anlageformen: von Aktien über Anleihen, ETFs, P2P-Kredite und Kryptowährungen bis hin zu Optionen sowie Private-Equity. Was früher provisionshungrige Bankberater waren, sind heute Influencer und Werbegesichter, die für Reichweite, Klicks und Geld so ziemlich alles bewerben. Der Neobroker Scalable zeigt, dass es auch anders geht – mit fundiertem Wissenscontent und einem Team, das schon lange seriös aufklärt. Trade Republic dagegen setzt auf Glanz und Schein. Das zieht zwar Aufmerksamkeit, lässt die vielen Fragen und Risiken aber weitgehend offen. Und wenn die Kunden dann Fragen haben, werden sie mit einem mehr als dürftigem Kundenservice abgespeist.
Lass dich nicht von der Schaumschlägerei einlullen. Investiere bewusst und überlegt. Du darfst dir natürlich auch mal glänzende Kampagnen oder flashy Videos anschauen – solange du weißt, was dahintersteckt. Genau wie beim Trash-TV: Unterhalten darf es dich gern, aber nimm die Protagonisten nicht allzu ernst. Dafür gibt es schon genug, die das tun. |
| | | | Neue Podcastfolge: Finanzrocker-Podcast |
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| Cashflow statt Kursfantasie, Ruhe statt kurzfristigem Nervenkitzel: In dieser Folge dreht sich alles um das Thema planbares Einkommen und nachhaltige Investmentstrategien. Luis Pazos, einer von Deutschlands bekanntesten Einkommensinvestoren, zeigt im Podcast, wie er mit konsequenter Disziplin und Schwerpunkt auf Hochdividendenwerte seinen Finanzweg gefunden hat.
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| | | Neue Podcastfolge: Mehr Mut zum Glück |
| | Wie schafft man es, den sicheren Beamtenstatus aufzugeben, um etwas völlig Neues zu wagen? Tobias Milbrandt hat genau diesen Schritt gemacht. Im neuen Interview von „Mehr Mut zum Glück“ erzählt er seine Geschichte – ehrlich, reflektiert und mit inspirierenden Wendepunkten. |
| | | | Letzte Woche war es soweit und auch mein zweiter Podcast "Der Finanzwesir rockt" mit Finanzwesir Albert Warnecke feierte den zehnten Geburtstag. Ehrlich gesagt fühlt es sich gar nicht so lange an, doch wenn ich die ersten Folgen nochmal höre, merkt man das am Klang und vor allem an der Aufnahmequalität.
Die Inhalte sind dagegen zeitlos. Die Kernaussagen von damals gelten auch heute noch, und die Chemie mit Albert war von Anfang an super. Wir haben uns gut ergänzt und konnten so unsere persönlichen Stärken perfekt einbringen. Das zeigt auch die hohe Durchhörquote bei den Evergreen-Folgen, die oft deutlich über 80 Prozent lag. Mal schauen, ob wir im nächsten Jahr nochmal eine neue Folge aufnehmen. Das Gleiche gilt für unseren zweiten Podcast "El Dinero", der zwar deutlich kürzer läuft, aber mit sogar noch höheren Durchhörquoten überzeugt – auch wenn die Hörerzahlen insgesamt kleiner sind. Für mich beginnt jetzt die Jahresendplanung. Insgesamt sind noch drei neue Podcastfolgen in diesem Jahr geplant. Eine kleine Besonderheit: Das letzte Gespräch mit Luis Pazos gibt es auch als Video bei YouTube. Ich war ehrlich überrascht vom tollen Ergebnis, denn das letzte wirklich erfolgreiche Finanzrocker-Video hatte ich 2022 mit Clemens über Eisenbahn-Aktien gemacht. Das ist schon eine Weile her. Interessant ist auch, dass das Video länger ist (knapp 10 Minuten), während die Podcastfolge für den Hörgenuss stärker geschnitten wurde und kompakter ist. Das hat gut funktioniert. Aber ich plane jetzt nicht, dauerhaft jede Folge als Video anzubieten – das ist einfach zu viel Aufwand neben dem Job. Für einzelne Folgen kann ich mir das aber weiterhin vorstellen. Die kommende Folge gibt es dann ebenfalls als Podcast und Video und die wird mit Sicherheit wieder ein voller Erfolg.
Im letzten Monatsrückblick habe ich über meine Leidenschaft für Bon Jovi geschrieben. Dabei habe ich geschrieben, dass Jon Bon Jovi nicht mehr auf große Tour gehen kann. Das hat sich jetzt geändert und sie spielen jetzt mehrere Konzerte in New York, London, Dublin und Edinburgh. Ich fand die vierteilige Doku über Bon Jovi bei Disney+ überragend. Da ging es auch ausführlich um die Herausforderungen von Jon Bon Jovi mit seinen Stimmbändern. Das wollte ich nochmal als Ergänzung zum letzten Newsletter loswerden. Wir lesen uns im Dezember wieder. Bis dahin wünsche ich dir alles Gute.
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