Ein erfreulicher Glaubenssatz, sicher. Nur ist Skepsis angebracht. All die Lösungen, die unsere technisch-industrielle Zivilisation hervorgebracht hat, haben wiederum ihrerseits Probleme gezeitigt. Und KI nenne ich SDV: Seelenlose Datenverarbeitung. Denn ist KI etwas anderes, als die Durchforstung ungeheuer Datenmengen in Sekundenbruchteilen, um von Menschen generierte Inhalte auszuwerten und zu verarbeiten?
Das ist natürlich praktisch: Ich muss das Buch nicht mehr lesen, KI spuckt mir nicht nur eine inhaltliche Zusammenfassung aus, sondern beantwortet auch alle meine Fragen das Buch betreffend. Wo also ist das Problem?
Es hat damit zu tun, dass wir Intelligenz nur im Verstand (der wiederum nur das halbe Gehirn, die linke Gehirnhälfte ausmacht) verorten, und die anderen Gehirne, das Herz und den Darm, lassen wir ganz außen vor. Doch selbst wenn wir diese »Gehirne« alle mit einbeziehen, bleibt unberücksichtigt, dass es einen geistigen Raum gibt, in dem unser Geist mit dem Weltengeist verbunden ist, und das ist der Seelenraum.
Wem das zu »esoterisch« klingt, vergegenwärtige sich, was die Quantenphysik seit fast hundert Jahren weiß: Es gibt keine festen Teilchen, nur Beziehungen.
Nicht nur die Wissenschaft, auch unser Bildungssystem hat jedoch diesen Quantensprung noch nicht vollzogen. Wir hängen in alten Paradigmen fest, die zum Denkgefängnis geworden sind. Uns daraus zu befreien, daran arbeitet Satish Kumar seit vielen Jahrzehnten, nicht nur als Gründer und Leiter des Schumacher-Colleges, sondern auch als Initiator der »Small School« in Devon, deren Grundlage die drei »H« sind: Herz, Hand und Hirn.
Hört Euch sein starkes Plädoyer für eine Neugestaltung unseres Bildungssystems an, das auf natürlicher, lebendiger Intelligenz beruht und die Lebenswelt einschließt.