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solange wir unser wirtschaftliches Handeln in Metaphern des Krieges beschreiben, wird der Raubbau an der Natur weitergehen. Den Krieg gegen die Natur können wir nur um den Preis unseres eigenen Untergangs gewinnen, denn wir sind selbst Natur. Vandana Shiva ist seit Jahrzehnten Vorkämpferin für einen anderen Umgang mit der Natur; sie sieht einen klaren Zusammenhang zwischen der Pandemie von heute und unserer zerstörerischen Wirtschaftsweise. Das wäre die Lektion, die wir zu lernen hätten: hin zu einer lebensfördernden Wirtschaft. Praktisch hätte das heißen können, die Mehrwertsteuer nicht pauschal zu senken, sondern alles was »bio« ist, von der Mehrwertsteuer zu befreien: Das wäre gut für den Bodenaufbau (der Kohlenstoff bindet) und gut für unsere Gesundheit (weg von degenerierter Nahrung). Es hätte in einen Fünf-Jahresplan münden können, der vorsieht, dass jedweder Hersteller dafür sorgen muss, dass seine Produkte in den irdischen Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Das sind nur zwei kleine Beispiele – Beispiele auch für das Versagen der Grünen, die schon lange das Lebensnetz (das eben nicht nur aus Menschen besteht!) aus den Augen verloren haben. Ganz allgemein stimmen unsere Narrative seit langem nicht mehr mit der Lebenswirklichkeit dieses Planeten überein. Die »Probleme«, mit denen wir uns beschäftigen, verstellen uns den Blick auf das, was wirklich vor uns liegt: próblema = das Vorliegende. Und das ist die Tatsache, dass der Planet auf der Kippe steht – und nicht nur das »kleine Leben der Menschen« (so Gandalf in »Der Herr der Ringe«) in Gefahr ist. Nicht ganz neu, aber immer dringlicher sind daher die beiden untenstehenden Bücher, denen ich noch sehr viel mehr Leser wünsche. Und wer sie nicht lesen mag oder kann, schaue doch bitte mindestens den Trailer an und teile ihn fleißig. Den Luxus des Wegsehens können wir uns nicht mehr leisten.
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