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Liebe Mitmenschinnen und Mitmenschen auf dieser Erde!
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Mitmenschinnen?
Es ist schlimm, in welchem Maß Frauen in unserer Gesellschaft unsichtbar gemacht wurden und werden. Ich werde aber das Gefühl nicht los, dass das »Gendern« eine Ersatzhandlung und ein Beschönigen ist.
Früher gab es einfach Müllkippen, aber als das Müllproblem überhandnahm, wurden daraus »Entsorgungsparks«. Ähnlich mit dem Weiblichen: Je mehr es aus unserem Leben eliminiert wird, desto mehr müssen wir es sprachlich herauskehren mit dem »*in«.
Warum kann eine Frau nicht Dirigent, Pilot oder Buchhändler sein? Das sind Berufsbezeichnungen, und diese sind in unserer Sprache fast immer mit dem Artikel »der« versehen, so wie alle Wörter mit der Endung »-ung« oder »-keit« mit dem Artikel »die« versehen sind. Die Persönlichkeit kann auch ein Mann sein. Noch eine Hannah Arendt hatte kein Problem damit, sich als »Jude« und »Schriftsteller« zu bezeichnen.
Nun ist Sprache immer im Fluss, den will ich nicht aufhalten. Ich möchte aber für mehr Gelassenheit plädieren und fragen, ob die Erde nun wirklich eine Planetin sein muss oder der weibliche Baum eine Baumin. Also bleiben wir bei »der Mitmensch« und schließen damit die weiblichen Menschen mit ein, ja?
Dass wir heute kaum noch eine Vorstellung davon haben, was das Weibliche als Prinzip überhaupt ist; dass auch Frauen in dieser männerdominierten Welt nichts mehr davon wissen, das thematisieren wir in unseren Büchern immer wieder – und zwar auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Einerseits ist da Vandana Shiva, die uns einen Begriff davon vermittelt, was Leben eigentlich ist: sich selbst organisierend und in Verbundenheit mit allem. Andererseits sind da Sharon McErlane und die »Großmütter«, die das Lebensnetz als Lichtnetz beschreiben. Die eine agiert in der Welt und engagiert sich für »Erddemokratie«, für das Lebensrecht aller Lebewesen, vom Fluss bis zum Insekt. Die andere inspiriert Frauen, mit dem Lichtnetz zu meditieren und sich so auf das Lebensnetz einzuschwingen.
Die Großmütter sagen: »Knüpft das Lichtnetz. Haltet es und lasst euch von ihm halten. Betet für alle Geschöpfe, die von den globalen Katastrophen betroffen sind, und haltet sie im Netz. Das ist eure Aufgabe: das Halten, Halten, Halten im Netz.«
Es ist das Halten, das Wachsenlassen, das liebevolle Mitweben am großen Lebensgewebe, was das weibliche Prinzip ausmacht. Weibliche Macht ist das Walten durch liebevolles Denken, und welche Stärke darin liegt, vergessen wir leicht, wenn wir sehen, wie Zwang, Gewalt, Kontrolle, Angst und Manipulation überhandnehmen. Doch dieses männliche Prinzip, zum Exzess getrieben, stößt unweigerlich an seine ökologischen und psychologischen Grenzen und muss vom nährend-tragenden Prinzip aufgefangen werden.
Darum gilt es, »das Lichtnetz zu wirken«, wie das neue Buch von Sharon McErlane heißt. Es ist jetzt endlich lieferbar.*
Ich wünsche Euch, dass Ihr in diesen bewegten Zeiten Euren Platz im Lichtnetz findet – im Gewebe des Lebens und in Eurer Mitte, wo ihr mit ihm verbunden seid.
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| Herzlichst Euer
Andreas Lentz
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| | | Andreas Lentz
* Wegen eines Druckfehlers musste der Barcode überklebt werden. Das hat leider zu einer Verzögerung der Auslieferung geführt.
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Vandana Shiva
ISBN: 978-3-89060-798-6
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