Vielfalt, Verschiedenartigkeit sind es, die das Leben tragen. Das ist bei Meinungsvielfalt im menschlichen Miteinander nicht anders. Was wir derzeit erleben, ist jedoch nicht nur ein dramatischer Rückgang der Biodiversität sowohl bei den wildlebenden Mitgeschöpfen als auch bei unseren Haustieren und Nahrungspflanzen, sondern auch eine Monokultur der Paradigmen und Sichtweisen. So wie wir uns von der natürlichen Welt abgekapselt haben, so grenzen wir das aus, was nicht ins Weltbild passt. Vandana Shiva spricht von einer Kolonisierung des Geistes durch die von Konzernen beherrschte Welt des Digitalen. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung, die über Generationen unsere Verstandeskräfte gezüchtet und unsere Herzenskräfte vernachlässigt, wenn nicht bewusst unterdrückt hat. Es ist jedoch der Verstand, der trennt und aufspaltet, und das Herz, das das Verbindende sucht und findet. Wenn unsere Meinungsverschiedenheiten uns trennen und gegeneinander aufbringen, anstatt dass wir über eine Herzverbindung das Gemeinsame finden, so trennt uns dies vom Leben und spielt jenen lebensfeindlichen Kräften in die Hände, die das Geld nutzen, um damit »die Menschen zu knechten, sie alle zu finden, uns Dunkel zu treiben und ewig zu binden«. (Es war in den 70ern, als Manfred Bissinger in einem Beitrag für die Zeitschrift NATUR diese Analogie zwischen dem »Ring der Macht« und dem Geld zog.) Nicht nur ist das Leben Vielfalt, sondern zudem ein eng verwobenes Netzwerk von Beziehungen; nichts Lebendiges kann für sich allein bestehen. Ein Wirtschaftssystem (und dazu gehört heute auch der medizinisch-industrielle Komplex), das auf Monopol und Kontrolle setzt, wird am Ende unweigerlich sich selbst zerstören – und damit auch seinen »Wirt«, das Lebenssystem der Erde. In den beiden Büchern von Barbara Stern »Macht und Magie des Geldes« und von Marion Ritz-Valentin »Mit Geld Brücken bauen« wiesen wir bereits 2003 bzw. 2012 auf diese Zusammenhänge hin. Schwerpunkt des ersten Buches ist, wie Geld als Machtmittel missbraucht wird und wie wir diese Mechanismen durchschauen, und im zweiten Buch geht es vor allem darum, wie wir selbst in unserem Umgang mit Geld es wieder dem fürsorglich-verbindenden – dem lebensfördernden – Prinzip zuführen können. Angesichts der Entwicklungen der letzten 20 Jahre haben diese beiden Bücher nichts von ihrer Aktualität verloren: eher im Gegenteil. Bleibt gesund – und vor allem: Bleibt wach! |