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neulich hörte ich einen Podcast mit einem Professor für Ökonomie* über die Post-Wachstums-Gesellschaft. Er sagte, diese sei unausweichlich, es sei nur die Frage, ob wir durch »design or desaster« dort hinkommen. Man könnte auch sagen, es ist die Frage, ob wir durch Einsicht oder aus Not die unausweichlichen Schritte tun.
Je weniger Einsicht wir zeigen, desto größer wird die Not, in die wir geraten. Und umgekehrt: Je größer die Not, desto mehr Einsicht ist gefordert. Nun sind wir alle von »Realisten« umstellt, die sagen: »Das musst du realistisch sehen!« Reālis ist aus dem Spätlateinischen entlehnt, zu rēs (für Ding oder Sache). Spätestens seit Gregory Bateson (Ökologie des Geistes) wissen wir jedoch, dass kein Ding beschrieben werden kann, ohne die Umgebung und seine vielfältigen Beziehungen mitzubeschreiben. Anders gesagt: Kein Ding existiert für sich allein, und das gilt auch für das »Ding«, um das sich derzeit die Welt dreht.
Die not-wendige Einsicht ist also das Verstehen, dass alles in Beziehungen und nur durch sie existiert. Es sind sehr komplexe Netzwerke von Beziehungen, die eine Wissenschaft, die sich vor allem auf das »Ding« richtet, niemals erfassen kann. Unser Fortschritt hat großartige Errungenschaften aufzuweisen, die für sich genommen unser Leben ungemein verbessert haben. Allerdings sind wir jetzt an einem Punkt, an dem sich diese Errungenschaften gegen uns kehren (gegen das Lebensnetz der Erde, von dem wir untrennbar ein Teil sind, tut es das ja schon lange). Wir werden immer stärker mit den Schattenseiten des »Fortschritts« konfrontiert. Darum glaube ich, weiter von Fortschritt zu faseln, wird uns von den not-wendigen Einsichten wegbringen und so unsere Not nur vergrößern.
Seit der Gründung des Verlages Neue Erde im Jahr 1984 bringen wir Bücher heraus, welche Einsichten in die ganzheitlichen Zusammenhänge vermitteln, in jene Beziehungsnetze, die auch das Geistig-Seelische umfassen. Es sind Einsichten aus den unterschiedlichsten Perspektiven, denn es gibt nicht den einen »Masterplan«, den sich die »Masters of the Universe« vorstellen. Dazu sind diese armen Menschen so in ihren Denkschablonen gefangen, dass sie mir kaum noch zu echten Einsichten fähig scheinen.
Heute möchte ich Euch erneut ein paar Tipps zu Büchern geben, die uns aus unserem Gefängnis des »Realismus« hinaushelfen und zu echten Einsichten (und damit zur Not-Wende) beitragen können.
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