Ihr habt drei Möglichkeiten:
1. Ihr sagt: Der irrt sich bestimmt; mir geht es doch gut.
2. Ihr sagt: Wenn es so ist, dann mache ich trotzdem weiter wie bisher, denn mein Leben umzukrempeln ist keine Alternative.
3. Ihr nehmt den Rat Eures Arztes an und tut Euer Bestes, Euer Leben so umzugestalten, dass die Krankheit glimpflich verläuft.
In dem Buch »Schöner grüner Schein« sind es die drei Autoren, die uns als Menschheit folgende Diagnose stellen: Der Versuch, die technisch-industrielle Zivilisation mit »erneuerbarer Energie« zu retten, wird tödlich enden – erst für große Teile der Lebenswelt, dann für uns Menschen.
Das ist weit hergeholt, denkt Ihr?
Unterstellt man den Windrädern und Solarpaneelen eine Betriebsdauer von 20 Jahren und setzt man den Zubau in bisherigem Umfang fort, wie sieht die Welt dann aus, wenn meine fünfjährige Enkelin in 65 Jahren mein Alter erreicht haben wird?
Klar ist: Die Herstellung der Anlagen zur Erzeugung der »Erneuerbaren« erfordert eine großindustrielle Infrastruktur und große Mengen an Rohstoffen, und diese Anlagen werden nur zu einem Teil zu recyceln sein – der Rest ist Müll, ist Schrott und zum Teil hochgiftig.
Aber wie sollen wir denn ohne Strom und ohne Technik überleben?
Das ist eine gute Frage, und – so meinen jedenfalls die Autoren von »Schöner grüner Schein« – je eher wir uns solchen Fragen stellen, desto wahrscheinlicher ist die Möglichkeit, glimpflich davonzukommen.
Al Gores Buch und Film von 2006 heißt: »Eine unbequeme Wahrheit« (An Inconvenient Truth). So geriet die Klimaerwärmung durch CO2 in das Blickfeld. Doch leider ist dies nur die Spitze des Eisbergs, nur eine der globalen Bedrohungen; mindestens ebenso schwer wiegen Artensterben, Bodensterben, Plastikflut und chemische Giftstoffe. Solange wir uns allein auf die Klimafrage kaprizieren und die anderen unbequemen Wahrheiten ausblenden, werden wir weiter an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen.
Nein, es ist wirklich kein »schönes« Buch, sondern eine schonungslose Diagnose. Aber ich denke, wir sollten uns ihr stellen.
Seid Ihr bereit?
Mit herzlichen Grüßen
Andreas Lentz