Der Link:

https://radicle.substack.com/p/light-work

Der Auszug:

Als ich heute Ros' Artikel über das Gärtnern im Winter las, musste ich an eine Wissenschaftsjournalistin denken, der vor einigen Jahren im Radio über Tageslicht sprach. Selbst im tiefsten Winter, wenn wir denken, dass es grau und dunkel ist, ist die Lichtintensität draußen sehr viel größer als drinnen.

Sie sprach darüber, dass die Beleuchtungsstärke in einem typischen Büro bei etwa 200 Lux liegt. Draußen sind es selbst an den trübsten Wintertagen 2.000 Lux. Das ist zehnmal heller. Diese Belichtung kann die innere Uhr stärken und sich auf die Stimmung auswirken. Kein Wunder, dass es sich gut anfühlt, draußen zu sein – ob beim Gärtnern, Spazierengehen oder was auch immer man sonst tun mag. Ich weiß, dass ich mich immer unendlich besser fühle, wenn ich draußen bin, selbst an den trübsten Wintertagen.

Von Ros Ball

Seit ich 2023 als Gärtnerin angefangen habe, ist mir aufgefallen, wie sehr sich die Menschen in sich selbst zurückziehen und das Wetter als eine größere Barriere sehen, als ich es jetzt tue. Die Leute fragen mich, wie ich mit dem Winter zurechtkomme, wie nass ich heute geworden bin, sie sehen mich mit meinem Job im Freien, bei dem ich körperlich arbeiten muss, leicht mitleidig an, aber die Frage ist für mich spannend geworden. Sie wissen, dass ich draußen sein muss, wenn die meisten Menschen sich dafür entscheiden würden, drinnen zu sein. Aber ich habe etwas gelernt, das sie nie erleben mussten, und ich bin dankbar, dass mein Job mich zwingt, draußen zu sein, denn sonst würde ich vielleicht selbst drinnen bleiben, so wie die meisten von uns konditioniert wurden.

Da draußen im Regen, in meinen wasserdichten Fort Flex-Gummistiefeln und mit meiner albernen geölten Mütze, profitiere ich von der wechselseitigen Art und Weise, wie die Natur uns mit dem versorgt, was wir brauchen. Ich spreche nicht metaphorisch. Fließendes Wasser erzeugt negative Ionen, die biochemische Reaktionen hervorrufen, die den Serotoninspiegel erhöhen können, was dazu beiträgt, Depressionen zu lindern, Stress abzubauen und unsere Tagesenergie zu steigern.

Das bedeutet, dass unser Körper von Regen, dem Meer, einem schnell fließenden Fluss oder einem Wasserfall profitiert. Das mag sehr poetisch klingen, ist aber meiner Meinung nach eigentlich ganz einfach. Unsere Evolution verlief parallel zur natürlichen Welt.