| Liebe Mitmenschen auf dieser Erde!
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| na, habt Ihr »alles im Griff«?
In unserer Gesellschaft ist es ja erstrebenswert, alles im Griff zu haben: Wir müssen die Klimakrise in den Griff bekommen, das Corona-Virus sowieso und Krankheiten überhaupt. Unsere Gefühle müssen wir im Griff behalten, das Unkraut müssen wir in den Griff bekommen, die Bäche und Flüsse regulieren, aber ebenso ist die Kriminalität in den Griff zu bekommen: mehr Polizei, mehr Medikamente, mehr Impfungen, mehr Pestizide: Das muss doch alle in den Griff zu kriegen sein!
Schaut mal hin: Wo lässt man es zu, dass sich die Dinge aus sich selbst entwickeln? Wo lässt man Raum für »Autopoiesis«? So nennt die Wissenschaft das Grundprinzip des Lebendigen: Selbstorganisation in Verbundenheit.
In einer Welt, in der man alles im Griff haben will, wo alles funktionieren soll, ist wenig Raum für das, was sich von innen heraus selbst organisiert – und damit wenig Raum für das Lebendige – von dem wir doch Teil sind und nach dem wir uns sehnen.
Heute möchte ich Euch zwei Bücher ans Herz legen, die auf diese Sehnsucht eingehen und uns ermutigen, uns den innewohnenden Impulsen zu überlassen, denn »des Lebens Ruf an uns wird niemals enden«.
Da ist »Der Ruf der wilden Seele«, eine Entdeckungsreise in die wilden (autopoietischen!) Landschaften dieser Erde, in die Wüsten, die Wälder, die Savannen und Meere. Doch sind die nicht nur draußen, auch in uns gibt es »Wildnis«, eine wilde Seele, die in ihrer Ursprünglichkeit die Eigenschaften der wilden Gegenden der Erde widerspiegelt: die Stille der Wüste, das Geheimnisvolle der Wälder, die Tiefe des Meeres, die Beständigkeit der Berge und die Sinnlichkeit und Offenheit der Graslande.
Im Buch »Waldverbunden« werden wir aufgefordert, den Wald neu zu erfahren, ganzheitlich mit allen Sinnen, und uns einzufühlen in das Atmen und Weben der Bäume und all der anderen Waldbewohner. Die Autorin Andrea Wichterich lädt uns ein, durch ihre Betrachtungen und mit Hilfe der Übungen einzutauchen in ein Lebensgefühl, das uns frei macht von dem Drang, alles im Griff haben zu müssen. Vielmehr dürfen wir uns einlassen auf ein größeres Geschehen, das uns trägt und dem wir uns anvertrauen dürfen: Es ist das Leben!
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| In diesem Sinne bin ich
herzlichst Euer
Andreas Lentz
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