Haben Sie mal darauf geachtet, wie viel Sie täglich gleich machen, obwohl Sie die Wahl haben? Wie oft Sie zum gleichen Kaffeebecher im Regal greifen? Oder sich für dasselbe Kantinenessen entscheiden? Und sich auf denselben Parkplatz stellen, obwohl er nicht eigens für Sie reserviert ist und auch andere frei gewesen wären? Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, sagt der Volksmund und meint damit: Wir lieben vertraute Routinen und Rituale. Denn sie geben uns Sicherheit und befriedigen damit eines unserer Grundbedürfnisse. Viele unserer Gewohnheiten erwerben wir unmerklich. Das gilt für den Umgang mit Dingen ebenso wie für den Umgang mit anderen oder uns selbst. Wird die Gewohnheit von außen durchbrochen, verunsichert uns das latent und sorgt für Irritation: Wieso muss ich heute dahinten parken? Die dunkle Ecke mag ich gar nicht! Weshalb benutzt jetzt der Kollege meinen Lieblingsbecher? Wieso belegt ein anderer Gast meine Liege? Wieso nimmt ein anderer Teilnehmer meinen Stuhl und Platz? Der Tag fängt ja gut an… Wie, Schnitzel ist aus? Aber das esse ich doch immer dienstags!