Liebe Sportlerinnen, liebe Sportler, liebe Trainerinnen, liebe Trainer!
Die Olympischen Spiele sind vorüber und es waren sehr aufregende Zeiten in Paris und für mich als Sport Mental Coach von Lorena Brandl, Taekwondo, und weiteren Sportlern. Die Atmosphäre im Dorf muss wirklich einzigartig gewesen sein, so haben die Sportler und Trainer berichtet: Nur die weltbesten Athleten aus so vielen verschiedenen Sportarten waren da. Sie alle waren in Paris, um ihre bestmöglichen Leistungen zu zeigen. Alle waren bereit für den Wettkampf.
Im Vorfeld der ersten Wettkämpfe habe ich mit einigen Athleten diverse Gespräche geführt und heute möchte ich einige Inhalte mit euch teilen, die ich für euch interessant finde. Vielleicht könnte es auch für dich – und deine Sportler – interessant sein?
Einige Sportler und Trainer waren in Paris mit der Frage „Was kann ich hier lernen?“. Einige von ihnen erwähnten, wie großartig es war, all die anderen Athleten aus verschiedenen Ländern und Sportarten zu sehen – einige von ihnen dienten ihnen sogar als Vorbilder. Sportler äußerten den Wunsch, so viel wie möglich von anderen erfolgreichen Sportlern zu lernen.
Aber geht es darum, bei den Olympischen Spielen dabei zu sein? Von anderen Spitzensportlern lernen? Die eigenen Fähigkeiten weiterentwickeln?
Aus meiner Sicht geht es bei den Olympischen Spielen auch ums Lernen, vor allem für die, die keine Medaillenchancen hatten und in Los Angeles 2028 erneut dabei sein wollen. Es geht allerdings nicht darum, während der Olympischen Spiele seine Fähigkeiten zu verbessern. Das geht nicht und würde nur verunsichern. Wir können nach den Olympischen Spielen wieder an individuellen Fähigkeiten arbeiten.
Für Lorena ging es darum, die beste Leistung zu erbringen – im „Tunnel“.
Es ging darum, nach innen zu blicken, sich auf die im Laufe der Zeit erworbenen persönlichen Kompetenzen zu konzentrieren und diese im Wettbewerb abzurufen. Es ging darum, sich selbst zur Leistungserbringung im Sinne der Entfaltung der eigenen Kompetenzen zu verhelfen.
Das Einzige, was in Paris wichtig für sie war, sich darauf zu konzentrieren, sich selbst die Möglichkeit zu geben, die im Laufe der Jahrzehnte entwickelten Fähigkeiten zur Entfaltung zu bringen. Hier und jetzt. Nicht mehr, nicht weniger.
Die Olympischen Spiele 2024 in Paris endeten für Lorena mit Platz 5. Im spannenden Bronze-Match gegen Korea, musste sie sich ich in der dritten Runde geschlagen geben und konnte sich den Traum von der olympischen Medaille leider nicht verwirklichen ….
Der Schmerz sitzt tief, und es wird Zeit brauchen, bis sie all das verarbeitet hat.
Ich bin sehr stolz auf sie, auf ihre Leistung und auf alles, was sie erreicht hat. Sie hat ihr Bestes gegeben und bis zum Schluss gekämpft.