kennen Sie das belebende Gefühl nach einem Lob, dass Sie bekommen haben? Das Gefühl, wertgeschätzt zu werden, setzt enorme Kräfte bei uns frei: Unsere innere Zufriedenheit und Motivation steigen schlagartig. Das gute Gefühl spornt uns zu weiteren Höchstleistungen an. Und dafür ernten wir erneut Anerkennung. Ein wertschöpfender Kreislauf. Der Dünger dafür ist Dankbarkeit. Wachstum ohne Dankbarkeit hingegen ist wie ein Baum ohne Wurzel – der erste Wind bläst ihn um.

Wertschätzung, Anerkennung und Respekt sind wichtige Motivationsfaktoren. Sie haben nicht nur starken Einfluss auf unsere Leistungsfähigkeit und Motivation, sondern auch auf die Arbeitsatmosphäre und das Wohlbefinden im Team. Jeder möchte mit seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten gesehen, wahrgenommen und anerkannt werden. Ein Mensch, der sich wertgeschätzt fühlt, wird immer mehr Leistung erbringen, als von ihm erwartet wird. Doch getreu dem Motto „Nicht geschimpft, ist genug gelobt“ wird in deutschen Unternehmen mit Lob gegeizt. Die Studie „Was ist gute Arbeit?“ der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) stellt fest: Nur jeder zweite Arbeitnehmer bescheinigt seiner Führungskraft einen wertschätzenden Führungsstil. Doch wo fängt Wertschätzung an? Und wie steht es um die gegenseitigen Erwartungen?

Wertschätzung ist keine Einbahnstraße
Anerkennung und Würdigung von Leistungen sollte in Unternehmen nicht nur von oben nach unten gezollt werden, sondern ebenso von unten nach oben und zur Seite. Chefs sind keine verlässlich sprudelnden Wertschätzungsspender. Darauf zu hoffen und zu warten, dass ich als Arbeitnehmer Lob erfahre, birgt das Risiko der Frustration. Nüchtern betrachtet hat ein Unternehmen nämlich seine Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern bereits mit der Lohnzahlung abgegolten. Und diese schätzen mit guter Leistung wiederum ihre Festanstellung wert. Wer sich darüber hinaus Wertschätzung wünscht, sollte selbst in der Lage sein, sie zu spenden – sich selbst gegenüber ebenso wie seinen Kollegen, Dienstleistern, Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern gegenüber. Oft beginnt es damit, in Vorleistung zu gehen.

Äußere Wertschätzung ersetzt keinen Mangel an Selbstwertschätzung
Wem es an Selbstwertschätzung mangelt, der hofft umso mehr auf Wertschätzung von außen, die seinen Selbstwert nährt. Doch das ist nichts anderes als eine Anleitung zum Unglücklichsein. Denn selbst dann, wenn ich das Lob empfange, nagen leise Zweifel, ob es wirklich verdient ist. Die Wertschätzung von außen ist dann nichts anderes als notdürftiger Kitt, um mein instabiles Selbstwertgerüst vorm Einstürzen zu bewahren – bitter nötig, aber alles andere als tragfähig. Wertschätzung beginnt bei uns selbst. Eine Aufgabe, die wir nicht einfach outsourcen können. Wissen Sie, wofür Sie sich schätzen? Ich empfehle, sich mal einen Moment Zeit zu nehmen, um darüber nachzudenken. Und dann erstellen Sie eine Liste:

 - Ich schätze an mir…

Unsere Selbstwertschätzung braucht Dünger, sonst gedeiht sie nicht. Statt stresserzeugende Erwartungen zu hegen, sollten Sie lieber Ihre stärkenden Erkenntnisse pflegen. Das hilft Ihnen nicht nur, fehlende äußere Wertschätzung zu kompensieren, sondern stärkt auch Ihr Bewusstsein für vorhandene Ressourcen und damit Ihr Selbstwertgefühl.

Als Führungskraft können Sie eine solche Liste übrigens auch vor einem Mitarbeitergespräch für den betreffenden Mitarbeiter erstellen: „Ich schätze an Frau/Herrn XY…“ Sie wissen ja: Lob beflügelt.

Es gibt viele Wege, Wertschätzung zu zeigen
Je deutlicher ich Wertschätzung in verschiedene Richtungen zum Ausdruck bringe, desto sicherer kann ich sein, dass die Botschaft ankommt. Ein einfaches „Danke für Ihren/deinen Einsatz, deine Hilfe etc.“ ist ein wichtiges Signal. Doch manchmal braucht es, je nach Empfänger, ein bisschen mehr, um die Wertschätzung deutlich zu machen.

Schreiben Sie einem Menschen, bei dem Sie sich für einen besonderen Einsatz, lang währende Unterstützung oder Treue etc. bedanken möchten, einen Dankbarkeitsbrief. In einer Zeit, wo Mails und Kurznachrichten unsere Kommunikation bestimmen, hat ein Brief besonderen Stellenwert. Er signalisiert: Ich habe mir Zeit genommen für dich, habe mir Gedanken zu dir gemacht und möchte, dass meine Worte mehr sind als ein flüchtiger Ausdruck. Das ist Wertschätzung.

Schenken Sie Ihren Kunden oder Mitarbeitern einen Dankbarkeitstag. Es kann schon ein halber Tag reichen, den Sie für ein gemeinsames Event verwenden. Ein Ausflug oder ein gemeinsames Grillen auf dem Firmengelände am Nachmittag mit Catering, Service und DJ, um nur Beispiele zu nennen, sind Gesten, die zeigen: Ihr seid es uns wert, wir bedanken uns mit dieser Geste für euren Einsatz, eure Treue usw.

Setzen Sie den wertschöpfenden Kreislauf der Wertschätzung in Gang – damit der nächste Starkwind nichts entwurzeln kann. 
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Wir haben in den letzten Wochen, und werden das fortsetzen, viele Videoclips auf meinem youtube Channel hochgeladen.

Wir freuen uns auf Sie!

Schönen Sommer!
Ihre Antje Heimsoeth