Warum ist mentale Stärke im Sport so wichtig?
"Du musst dich mit dir, mit deinen Gedanken auseinandersetzen." sagt Slalom-Ass Linus Straßer (zdfheute v. 28.01.2024), dem zwei Slalom Siege in Kitzbühel und Schladming in vier Tagen gelungen sind. Für alle Nicht Ski Fans: Die große, goldene Gams, die Siegertrophäe von Kitzbühel, ist so etwas wie der Oskar in der Filmbranche!
Er sagt im Sportstudio "Der Kopf entscheidet, ob du gut fährst oder um den Sieg fährst" und meint, Slalom sei zu „70 Prozent Kopfsache“. "Du musst dich mit dir, mit deinen Gedanken auseinandersetzen." Am Start habe man viel Zeit, da gehe es immer darum, "sich im Griff zu haben, fokussiert und bei sich zu bleiben". Den Plan durchgehen. Sich auf das Wesentliche konzentrieren. Das hätte viel mit Vertrauen zu tun. Es funktioniere nicht, seinen Kopf im Wettkampf zu kontrollieren. Im Kopf loslassen.
Linus Straßer dachte ans Aufhören, weil er gemerkt hat, "ich stehe mir einfach jedes Mal selbst im Weg". „Im Training fuhr er den Kollegen - darunter Neureuther - um die Ohren, aber im Rennen sei er jedes Mal "in ein Loch gefallen", da war das Vertrauen weg. Er setzte sich ein Ultimatum - und arbeitete sich "peu à peu" nach vorne.“ (zdfheute v. 28.01.2024) Auch im Kopf.
Cyprien Sarrazin ist die neue französische Abfahrts-Sensation, nachdem er mehrere Rennen und insbesondere die beiden Abfahrtsrennen auf der Streif im legendären Kitzbühel gewonnen hat, wobei er den Weltcup-Führenden Marco Odermatt geschlagen hat.
Obwohl er ein besonderes Talent hat und hart gearbeitet hat, um dorthin zu gelangen, hat er nach einer Rückenverletzung und Problemen in seinem Privatleben in einem Interview erklärt, dass er seine Probleme lösen konnte, nachdem er mit einer Psychologin und Mentaltrainerin intensiv gearbeitet hatte.
Im Folgenden ein Zitat aus dem Interview, das jeden Sportler, jede Führungskraft oder jeden Unternehmer auf seinem Weg zum Erfolg inspirieren kann:
Die Mentaltrainerin sagt Sarrazin: «Du hast das Recht, hier zu sein. Du hast das Recht, zu gewinnen.» Sarrazin selbst sagt nun: «Es ist wahr, ich habe mir nie erlaubt, zu gewinnen.»
Cyprien Sarrazin erzählte von seinem Kampf mit dem Hochstapler-Syndrom, auch bekannt als Imposter-Syndrom (msn.com). Unter dem Impostor-Syndrom leiden meist leistungsstarke Personen, die ihre objektiven Erfolge nicht ihren eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zuordnen (aok.de) und ihre eigenen Leistungen nicht anerkennen. Betroffene glauben, dass man den Erfolg nicht verdient hat. Das Imposter-Syndrom ist häufig auf negative Selbstüberzeugungen und unrealistische Erwartungen zurückzuführen. Es kann durch Perfektionismus und die Angst vor dem Versagen genährt werden. Das Imposter-Syndrom kann mit der richtigen Einstellung und den richtigen mentalen Techniken in den Griff bekommen und überwunden werden.