Liebe Freund*innen,
alle Jahre wieder …
… bleibt am Ende doch alles an einer bestimmten Person hängen. Weil es eben nicht mit dem Aufstellen des Baums getan ist. Mit dem Schnell-noch-mal-in-den-Supermarkt-Springen kurz vor Ladenschluss. Oder dem Abholen der Schwiegereltern. Die Vorbereitungen beginnen ja schon damit, wer was NICHT essen darf oder mag. Wer gerade besondere Aufmerksamkeit braucht und mit wem wann und wo gefeiert wird. Braucht Oma ein Extrakissen? Was essen wir am 2. Feiertag? Wer kommt mit ins Restaurant und haben die den Kartoffelsalat in vegan? Dass das Hirn bereits einen Monat vorher zu rattern beginnt, unterschätzen so viele von uns jedes Jahr aufs Neue. Eigentlich wollen wir ja alle einfach nur ein paar gemütliche Tage zum Jahresende. Aber diese Gemütlichkeit hat zu oft ihren Preis. Wir reißen uns zusammen, muten anderen weniger zu, schwindeln sogar - alles für die Harmonie. Es ist schließlich Weihnachten! (Streiten tun wir natürlich trotzdem.) Und egal, wie fortschrittlich eine Familie ist: An den Feiertagen stolpern wir oft in alte Muster zurück. Alle Jahre wieder.
Warum ist das so?
Über die Jahre hat sich eine Vorstellung von den perfekten Feiertagen bei uns im Kopf festgesetzt. Schnulzige Filme, Serien und Werbungen erhalten diese Idee von einer gesellschaftlichen Norm („Gehört sich so!“) auch noch fleißig am Leben. Damit das nicht so bleibt, müssen wir früher ansetzen als fünf vor Weihnachten. Wir haben mit der großartigen Avi Jakobs, bekannt aus dem beliebten Netflix-Format „Queer Eye Germany“, ein Video produziert, in dem sie der Frage nachgeht, wie gesellschaftliche Normen unser Denken unbewusst beeinflussen. Und wie wir uns von dem bohrenden „Was ist eigentlich normal?“ ein kleines bisschen befreien können – auch wenn es manchmal gar nicht so einfach ist. Wir finden: Wir alle brauchen mehr solcher starken und warmherzigen Vorbilder wie Avi, die uns die Angst davor nehmen, dass wir oder andere mal nicht der Norm entsprechen.
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