Subject: Mit Schultheater gegen Sexismus

Unsere Theaterpädagoginnen gehen wieder auf Tour!

Liebe Freund*innen,


ihr wisst es, wir wissen es: Früh erlernte Geschlechterklischees beeinflussen das gesamte Leben und sind daher ein grundlegendes Problem. Wenn Kinder sich nicht schon früh entfalten können, sondern durch veraltete Geschlechterbilder eingeengt werden, werden sie in ihrer Entwicklung eingeschränkt. Jungs, die lernen, dass vieles »weiblich«, also »unmännlich« ist – Gefühle zum Beispiel – und alles »weibliche« für sie selbst nicht in Frage kommen darf. Mädchen, die lernen, dass sie über ihr Aussehen definiert werden und dass von ihnen erwartet wird, einem unerreichbaren Schönheitsideal zu entsprechen. Alarmierend: Wie eine Umfrage von Anfang Mai zeigt, ist die Zahl der Mädchen, die Essstörungen haben, erneut drastisch gestiegen.1 Das Einengen durch Geschlechterklischees hat schwerwiegende Folgen für später: Männer, die nie gelernt haben, sich mit ihren Gefühlen auseinanderzusetzen und daher anfälliger für gewalttätiges Verhalten und Sucht sind. Frauen, die nie gelernt haben, sich über etwas anderes als ihren Körper zu definieren und für sich einzustehen.


Deswegen ist für uns bei PINKSTINKS unsere Arbeit für und mit Kindern und Jugendlichen so wichtig und von Beginn an Teil unserer DNA. Gerade unsere beiden Schultheaterstücke, entwickelt von PINKSTINKS Mitgründerin Blanca Fernández, sind eine wunderschöne und sehr wirksame Möglichkeit für uns, direkt mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten: »Vielfalt ist Schönheit« wirkt als Prävention gegen Essstörungen und medial vermittelte Schönheitsideale, »David und sein rosa Pony« stärkt Kinder gegen Mobbing und Diskriminierung. Wie wunderbar, dass so viele Schulen, Lehrkräfte und Eltern bundesweit das genauso sehen: Seit vielen Jahren touren unsere Theaterpädagoginnen Jamie Watson und Lara Wichels durch ganz Deutschland mit den beiden Stücken. Die Nachfrage ist so enorm, dass wir immer wieder Schulen vertrösten mussten, ja, wir mussten sogar zeitweise unsere Warteliste schließen, weil es keinen Sinn mehr machte, noch weitere Schulen darauf zu schreiben.


Und wisst ihr, was toll ist? Es sind wieder Termine möglich! Allerdings erstmal nur im Norden Deutschlands.


  • »David und sein rosa Pony« richtet sich an Kinder im Grundschulalter. Im Mittelpunkt steht David, der sein rosa Kuschelpony liebt und eines Tages genau deshalb Mobbing erfährt. Warum darf ein Junge kein Plüsch-Pony in Pastell lieben? Warum wird Rosa immer noch als »Mädchenfarbe« abgestempelt? In unserem Stück für Grundschulkinder brechen wir genau diese Klischees auf.

  • »Vielfalt ist Schönheit« spricht Schüler*innen ab Klasse 7 an. Es dreht sich um zwei Jugendliche, die unter gesellschaftlichen Schönheitsidealen leiden. Ins Schwimmbad gehen mit den Dellen am Oberschenkel? Das geht ja gar nicht! Da muss eine Diät her. Oder?! In diesem Stück zeigen wir, wie wir uns von schädlichen Körperbildern lösen können, wie ermächtigend es sein kann, auf Schönheitsnormen zu pfeifen und den eigenen Körper mit eigenen Augen zu sehen.


Was beide Stücke verbindet: Die wichtige intensive Nacharbeit, die unsere großartigen Theaterpädagoginnen Jamie Watson und Lara Wichels direkt nach den Aufführungen mit den Klassen machen und für die wir immer wieder begeisterte Rückmeldungen von Lehrkräften und Schüler*innen bekommen. Dieser direkte Austausch mit den Kindern und Jugendlichen ist das absolute Herzstück unserer Theaterarbeit! Einfühlsam und verständnisvoll sprechen Jamie und Lara mit den Schüler*innen über die Themen, die in den Stücken gezeigt werden. So führt die offene Diskussion mit den Jugendlichen zu Schönheitsidealen, Körperbildern und medialem Einfluss nach »Vielfalt ist Schönheit« zu echten Aha-Erlebnissen – auch für Jungs. Und nach »David und sein rosa Pony« erkennen die Kinder sich in den Rollen wieder, reflektieren eigene Erlebnisse und werden von Jamie und Lara in der Nachbesprechung bestärkt.


Wenn ihr direkt Interesse habt, weil ihr an Schulen in Norddeutschland arbeitet, findet ihr auf unserer Website weitere Infos zu Kosten und Rahmenbedingungen oder ihr schickt unseren Theaterpädagoginnen Jamie Watson und Lara Wichels – übrigens beide Vorständinnen bei PINKSTINKS – ohne Umwege eine Anfrage: watsonwichels@gmail.com

Und an alle anderen unter euch haben wir folgende Bitte: Teilt doch in eurem Umfeld, dass unsere Schultheater-Crew wieder Kapazitäten für Auftritte im Norden hat. Gerne einfach diesen Newsletter weiterleiten (zum Beispiel an die Schule eures Kindes) oder diesen Link für mehr Infos.


Unsere Theaterpädagoginnen freuen sich auf weitere Schulklassen und bestärkende und bewegende Begegnungen mit den Schüler*innen! Und wir freuen uns, wenn wir ganz viele Kinder und Jugendliche erreichen können. Gerade in rauen Zeiten wie diesen brauchen sie so viel Unterstützung und Bestärkung wie möglich.

Liebe Grüße in alle Richtungen!

Euer PINKSTINKS Team

P.S.: Habt ihr eigentlich schon die passende Tasche für den Sommer gefunden? Wir haben da was für euch: unseren PINKSTINKS Beutel. Stylish und politisch zugleich! Da passt viel rein und sieht immer gut aus. Könnt ihr direkt bei uns im Shop kaufen.

P.P.S.: Als wir euch Ende April unsere neue Website vorgestellt haben, mussten wir euch in Sachen Büchertipps noch vertrösten. Doch das Warten ist jetzt endlich vorbei: Unsere Buchempfehlungen-Seiten sind online! Übersichtlicher, schöner und umfangreicher als vorher haben wir für euch feministische Bücher für alle Lebenslagen und jedes Alter zusammengestellt. Ja, auch sehr viele empfehlenswerte Kinderbücher! Schaut doch mal rein.

Gemeinsam stark: Schritte gegen rechts

Tipp No. 9: Bei der Arbeit Inhalte einfordern


In vielen beruflichen Kontexten werden Workshops und Weiterbildungen angeboten. Warum nicht mal bei euch im Unternehmen oder in der Behörde den Wunsch nach einem Anti-Rassismus-Workshop oder nach einem Seminar über politisches Handeln äußern? Es gibt ganz unterschiedliche Anbieter*innen, die euch da weiterhelfen können – zum Beispiel auch die Gewerkschaften wie Verdi.

Wenn ihr Argumentationshilfen braucht, um eure Kolleg*innen, Vorgesetzten oder die Personalabteilung von einer solchen Weiterbildung oder einem Workshop zu überzeugen, haben wir einen Lesetipp für euch: den sehr hilfreichen Text »Rechtsextremismus am Arbeitsplatz – was nun?« vom Deutschlandfunk.


P.S.: Zu unserem vorigen Tipp »Redaktionen zum Umgang mit AfD anschreiben« gab es einen Lesetipp aus unserer Community, den wir gerne mit euch teilen wollen: den Kommentar von Michael Meyer im Deutschlandfunk »So sollten Medien mit der AfD umgehen«.

Und wir haben noch folgenden Kommentar von Ann-Kathrin Leclere zum Thema entdeckt: »Umgang mit AfD im ÖRR: Quoten über alles?«.


💜 Den nächsten Tipp gibt's in einem der nächsten Newsletter. Danke für euer Engagement! 💜

Was wir euch außerdem ans Herz legen möchten:

Lesetipp I: Der Bundesverband Trans* hat eine neue Broschüre veröffentlicht: »Was bringt Trans*feindlichkeit rechtsextremen Akteur*innen?« In der Broschüre geht es darum, was rechtsextreme Ideologien ausmacht und wie sie erkannt werden können, zentrale trans*feindliche Argumente werden genannt, die von Rechtsextremen verbreitet werden und die Broschüre zeigt, worauf die Argumentationslinien und ideologischen Verbindungen fußen. Als PDF könnt ihr die Broschüre direkt hier herunterladen, weitere Infos und die Broschüre als Print-Version gibt’s hier.



Lesetipp II: Um die Frage, welche Rolle der Antifeminismus beim Erfolg der Rechten spielt, dreht sich ein Interview der »Wochenzeitung« mit der Publizistin und Autorin Susanne Kaiser. Ein spannendes Gespräch, das Zusammenhänge aufzeigt. Und bei dem auch wieder deutlich wird: Um den männlichen Herrschaftsanspruch zu überwinden, müssen wir die bestehenden Geschlechterrollen abschaffen. »Wie wichtig ist der Antifeminismus für den Aufstieg der Rechten?«


Lesetipp III: Warum wir uns gerade jetzt verbünden sollten, ja müssen, hat die Autorin Mandy Hindenburg aufgeschrieben: »Warum feministische Netzwerke unser Bollwerk gegen den Backlash sind«


Hörtipp: Wer gerne Podcasts hört – wir sind über einen gestolpert, den wir richtig gut finden. GANZSCHÖNLAUT, der Podcast des Magazins »Veto« zum Thema Veränderung in ganz unterschiedlichen Facetten. Mit großartigen Hosts: Ninia LaGrande und Stephan Anpalagan. Die beiden sprechen alle zwei Wochen mit Menschen, die für Veränderung etwas riskieren.


Veranstaltungstipp:

Wir von PINKSTINKS sind am Internationalen Tag der Menstruation (28.05.) zu einem Talk eingeladen – und würden uns total freuen, euch da zu treffen! 💜 Und zwar in Hamburg im Abaton-Kino zur Aufführung von »Red Cunt«, einer Doku über Menstruation. Im Anschluss an den Film werden wir mit anderen Aktivist*innen und der Regisseurin des Films über das Thema sprechen. Kommt doch auch! Mehr Infos findet ihr hier. 

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