Subject: Was wählt ihr?

*** Wahlbeobachter*in ***

Wahlbeobachter*in



Liebe Freund*innen,


das war also der Kurzwahlkampf 2025, Zeit für ein kurzes Fazit.
Olaf Scholz und Friedrich Merz wollen Bundeskanzler werden, aber niemand weiß so genau, welche Ideen sie für Deutschland haben. Olaf Scholz will irgendwie weitermachen wie bisher und Friedrich Merz auf den letzten Metern jetzt aber doch auch mal Bundeskanzler von und für vorgestern sein.

Robert Habeck will Bundeskanzler für alle sein, die bei der progressiven Mitte mitmachen wollen – ist sich aber unsicher, ob es die überhaupt noch gibt. Die AfD will mit Alice Weidel ihre Vorstellung von völkischem Faschismus durchsetzen und kann ihr Glück kaum fassen, dass sie ausgerechnet von denen gewählt wird, denen sie alles wegzunehmen plant. Außer ein paar Reichen kann die FDP niemandem mehr erklären, was die FDP eigentlich will und soll.

Und die Linke hat sich mit ihrer Kandidatin Heidi Reichinnek daran erinnert, dass antifaschistische Kapitalismuskritik womöglich eine ganz gute Idee sein könnte.


Trotz seiner Kürze hat dieser Wahlkampf deutlich gezeigt, was von den einzelnen Parteien zu erwarten ist – und was nicht. Daher unsere große Bitte an euch: Geht wählen! Auch und gerade wenn eine Partei nicht zu 100% für eure Überzeugungen steht, bedeutet Demokratie, denen eine Stimme zu geben, die Themen und Projekte in die richtige Richtung schieben. Sich zu einem Kompromiss durchzuringen, ist immer schwierig. Er ist nichts Halbes und nichts Ganzes und von allem nur ein bisschen. Aber ohne Kompromiss ist gar nichts. Ohne Kompromissfähigkeit ist Politik in einer Demokratie nicht möglich, weil dann alle in verschiedene Richtungen ziehen und sich nichts bewegt.


Falls ihr weitere Informationen braucht, um für die Bundestagswahl am Sonntag eine gute Entscheidung zu treffen – wir haben da etwas für euch vorbereitet: Wir haben weiter unten unterschiedliche Wahlprogramm-Auswertungen zusammengestellt, dann könnt ihr das raussuchen, was euch bei eurer persönlichen Entscheidungsfindung hilft.

Wir lesen uns nach der Wahl!

Ganz liebe Grüße

Euer PINKSTINKS-Wahl-Team

P.S.: Wir können es nicht oft genug sagen: Geht wählen. Und überzeugt euer Umfeld, wählen zu gehen – auch wenn keine Partei perfekt passen sollte. Denn leider gilt: Jede Stimme, die fehlt, macht rechtsextreme Parteien stärker. Wenn 100 Menschen zur Wahl gehen und davon 10 rechtsextrem wählen, sind das 10 Prozent. Wenn aber 1000 Menschen zur Wahl gehen und davon 10 rechtsextrem wählen, sind das 1 Prozent.  

WAHL-CHECKS

Der Wahl-O-Mat mit feministischem und gleichstellungspolitischen Fokus: die großartige WAHLTRAUT. Wie toll, dass die wunderbaren Menschen von #stattblumen das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Frauenrat trotz der Kürze der Zeit umsetzen konnten!


Lotte Laloire hat sich für die »taz« angeschaut, wie viel Feminismus in den Programm von Linken, Grünen, SPD und FDP steckt: »Was in den Parteiprogrammen steht: Feministischer Wahlcheck«


Für »Belltower News« der Amadeu-Antonio-Stiftung hat Selina Alin die Wahlprogramme nach antifeministischen Plänen durchgeschaut: »So viel Antifeminismus steckt in den Wahlprogrammen«


Der Deutsche Juristinnenbund hat seine Forderungen mit den Wahlprogrammen der Parteien abgeglichen, der Schwerpunkt liegt auf Schutz vor Gewalt gegen Frauen in ganz unterschiedlichen Ausprägungen, Recht auf körperliche Selbstbestimmung, Familienpolitik, Geschlechtergerechtigkeit: »Wahlprüfsteine des Deutschen Juristinnenbundes« als pdf


Claudia Wallner hat für das Magazin »Geschlechtersensible Pädagogik« die Parteiprogramme verglichen: »Bundestagswahl 2025: Was sagen die Parteien zu Geschlechterthemen« 


Der Deutsche Frauenrat hat die Wahlprogramme nach gleichstellungspolitischen Vorhaben ausgewertet. Herausgekommen ist ein hilfreiches, umfassendes Dokument. Praktischerweise mit Inhaltsverzeichnis, damit ihr gezielt nach den Themen suchen könnt, die für euch wichtig sind: »Der Wahl-Check des Deutschen Frauenrats« als pdf 


Die Parteien haben vor allem ältere Wähler*innen im Blick, weil es sich um die größte Wähler*innengruppe handelt. Was zur Zukunft für junge Menschen in den Wahlprogrammen steht, hat sich die Jugendorganisation des DGB angeschaut: »Wahlcheck der DGB Jugend zur Bundestagswahl«


Radikale Töchter hat auf Instagram zwei tolle Checks veröffentlicht, die in unserer Liste nicht fehlen dürfen: »Rechte bekämpfen! Der Parteien-Check« und »Ostdeutschland! Der Parteien-Check«


Eine hilfreiche Übersicht über die Pläne der Parteien zur Familienpolitik gibt’s bei tagesschau.de: »Wie die Parteien Familien unterstützen wollen« 


Was die Parteien zu den Themen Kinder und Jugend planen, hat der Deutschlandfunk verglichen: »Wahlprogramme: Kinder und Jugend«. Außerdem noch hilfreich beim Deutschlandfunk: »Wahlprogramme: Bürgergeld, Armut und Wohnen« und »Wahlprogramme: Klima und Energiepolitik« 


Teachers for Future hat die Wahlprogramme unter den Aspekten Klimaschutz, Bildung, Demokratie-Förderung und Minderheiten-Politik ausgewertet. Herausgekommen sind übersichtliche Tabellen: »Wahlcheck der Teachers for Future Germany: Wandel fängt mit Bildung an!«


Der WWF hat die Programme mit seinen Forderungen in den Bereichen Klimaschutz und Biologische Vielfalt abgeglichen. Es gibt eine Tabelle für den schnellen Blicke und ausführliche Analysen zum Vertiefen: »WWF Zukunftswahl-Check zur Bundestagswahl 2025«


Eine wichtige Unterstützung, wenn ihr strategisch wählen wollt: Ein Team aus Wahlforscher*innen von verschiedenen Unis bietet eine Erststimmenprognose an, in der ihr für euren Wahlkreis nachschauen könnt.

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