Subject: Die Revolution der Einfachheit – Zum Welttag der Einfachheit am 12. Juli

vandana-shiva.de | Newsletter

Liebe Leserinnen und Leser,


unsere Welt wird immer komplexer. Ausgeklügelte technische Lösungen, die für den normalen Menschen oft gar nicht mehr nachvollziehbar sind, sollen es richten. Doch ist eine immer komplizierter werdende Technologie-Industrie wirklich die Lösung für alles? Können wir auf ewig die Risse in unserer Beziehung zur Erde mit Behelfspflastern kitten, während an anderen Stellen ständig neue Risse entstehen?


In ihrem Blog-Artikel »Die Revolution der Einfachheit« plädiert Vandana Shiva für eine Umkehr aus dem Labyrinth vermeintlicher technologischer Lösungen und des Irrglaubens eines unendlichen wirtschaftlichen Wachstums auf einem physisch begrenzten Planeten. Indem wir nur nehmen – »extrahieren« –, also Rohstoffe herausziehen und nichts zurückgeben, stören wir das für uns Menschen und alles Leben auf der Erde nötige Gleichgewicht.


Weniger ist mehr

Denn: Bringt uns die stetige Anhäufung von Reichtum, von materiellen Dingen wirklich Glück und Zufriedenheit, zumal wir dadurch unsere Lebensgrundlage zerstören, oder sind diese Dinge nicht eher etwas, das man nicht mit Geld kaufen kann? Man muss sie durch Weisheit erwerben, durch die Einsicht, dass Geben und Nehmen zusammengehören und dass man durch Teilen nichts verliert, sondern ins große Netz der Gesamtheit einspeist, was wiederum allen zugute kommt. Das ist etwas fundamental Simples und doch Kraftvolles zugleich. Und in der Einfachheit lässt sich noch etwas Kostbares finden: Genügsamkeit.


»›Genügsamkeit‹ bedeutet, eine Freiheit zu erleben, die die Freiheit aller Wesen und aller Menschen einschließt.«


sagt Dr. Shiva in ihrem Essay zum heutigen Welttag der Einfachheit und meint damit keinesfalls Totalverzicht oder Askese. Genügend zu haben, um gut leben zu können, ist genauso meilenweit entfernt davon wie von der Gier eines alles verschlingenden Kapitalismus. Es geht um die Mitte, um das Gleichgewicht und um ökologische und ökonomische Gerechtigkeit.


Einfachheit schafft Freiheit

Dass die Welt genug für jedermanns Bedürfnisse hat, aber nicht für jedermanns Gier, wusste bereits Mahatma Gandhi, den Vandana Shiva in ihrem Artikel mehrfach zitiert und zudem weitere bekannte Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Thich Nhat Hanh, Satish Kumar, Franz von Assisi und Henry David Thoreau, auf den der heutige Welttag zurückgeht, mit ihren eigenen Gedanken zur Einfachheit zu Wort kommen lässt.


In der Einfachheit, in der Genügsamkeit und im Teilen mit anderen können wir Freiheit finden und mit dieser Freiheit nicht nur zu Selbstbestimmung und Gelassenheit gelangen, sondern auch zu einer zukunftsfähigen Beziehung zwischen allen Lebewesen und nicht zuletzt mit Mutter Erde. Dies wiederum bedeutet Frieden, Frieden mit uns selbst und in unserer Welt. Wäre das nicht wahrhaft revolutionär?


Was es sonst noch Neues gibt, lesen Sie hier zusammengefasst in unserem heutigen Newsletter. Wir wünschen Ihnen eine revolutionär einfache und gelassene gute Zeit.


Mit erddemokratischen Grüßen,

Ihr vandana-shiva.de Team

Inhalt


Neuer Blogartikel

»Die Revolution der Einfachheit« zum Welttag der Einfachheit am 12. Juli von Dr. Vandana Shiva


Neue Buchrezension

Karin Schwind hat das neue Buch »Philanthrokapitalismus & die Aushöhlung der Demokratie« rezensiert.


Vandana Shiva in der Presse

Links zu den neuen Artikeln, Interviews und Videos mit Vandana Shiva

Blog-Artikel »Die Revolution der Einfachheit«

Ein ökologischer und ethischer Imperativ zum Schutz des Lebens auf der Erde und zur Gewährleistung von Gerechtigkeit für alle Lebewesen

Durch die Regeneration lebender Ökosysteme und der biologischen Vielfalt trägt Einfachheit dazu bei, sich von externen Einflüssen und externer Kontrolle zu befreien. Da sie nicht von externen Inputs in Form von Kapital, Chemikalien, Rohstoffen und Energie abhängig ist, verschwendet sie keine Ressourcen. Sie verschmutzt nicht, zerstört nicht die Regenerationsfähigkeit der Natur und nicht das kreative Potenzial der Menschen. Und sie stürzt die Menschen nicht in einen Kreislauf aus Schuldenfalle und Enteignung. Sie schafft die Möglichkeit, eine lokale, lebendige, kreislauforientierte und solidarische Wirtschaft zu entwickeln.

Buchrezension

»Philanthropie als Deckmantel für ungezügelten Kapitalismus« von Karin Schwind, wirundjetzt.org

Vandana Shiva, Umweltaktivistin und Mitbegründerin des World Future Council, hat ein neues Buch herausgegeben: Philanthro-Kapitalismus und die Aushöhlung der Demokratie. Ein globaler Bürgerbericht über die Kontrolle von Technologie, Gesundheit und Landwirtschaft durch Konzerne.


Das Buch ist in neun Teile aufgeteilt, dabei geht es unter anderem um Biopiraterie und Patente, um Geoengineering, um Globale Landwirtschaft oder um das Sechste Massensterben. Die Mitautor:innen kommen aus Ländern wie Mexiko, Kanada und Bangladesch, aus Argentinien oder Indonesien. Sie sind naturwissenschaftlich ausgebildet, arbeiten als Rechtsanwälte, Molekularbiologen oder haben eine Professur für Umweltwissenschaften inne. ... Hier können Sie die gesamte Rezension lesen.

Vandana Shiva in der Presse

Neues Interview

»Nahrungsmittel dürfen nicht länger als Waffen dienen« von Adrian Schmid, Sonntagszeitung.ch

Interview mit Umweltaktivistin: Vor ihrem Auftritt in Zürich erzählt Vandana Shiva, wieso sie grosse Hoffnungen in die Schweiz setzt.

König Charles hat sogar eine Büste von ihr im Garten des Familienbesitzes in Highgrove: Vandana Shiva gilt als Star der Ökobewegung, seit einem halben Jahrhundert kämpft sie für Umweltgerechtigkeit – und gegen multinationale Konzerne. Das macht sie allerdings auch zu einer prominenten Zielscheibe für Angriffe ... Das ganze Interview lesen

Neuer Artikel

»Vandana Shiva, Gentechnik und Bill Gates« von Jens Heisterkamp, Info3 Verlag

Die indische Aktivistin Vandana Shiva wird wegen ihrer Kritik an Gentechnik derzeit in den Medien angegriffen, was für eine öffentliche Person nichts Ungewöhnliches ist. In ihrem Fall aber geht es nicht nur um die Integrität eines besonderen Menschen, sondern auch um die Deutungshoheit in der Frage, inwieweit das herrschende Wissenschaftsverständnis und die Politik von Großkonzernen kritisiert werden dürfen. Eine Verteidigung. ... Artikel lesen

Neuer Artikel

»Auf den Spuren von Vandana Shiva: Ökofeminismus in Aktion« von Fiorella Carollo, Pressenza

Am Weltumwelttag am 5. Juni veröffentlichte Vandana Shiva zusammen mit einigen Vertreterinnen der internationalen Bewegung Diverse Women for Diversity auf einer Pressekonferenz in Rom das Manifest des Ökofeminismus, das zu einem Zusammenwirken weiblicher Kraft mit der Kraft der Natur aufruft.

Hayu Dyah, eine junge javanesische Frau und Präsidentin von Mantasa, einer indonesischen NGO mit Sitz auf Java, erzählt im Interview über ihre Arbeit und wie sie von Vandana Shiva und Navdanya inspiriert und unterstützt wurde. ... Artikel lesen

Neues Video

»Mediengespräch mit Vandana Shiva und weiteren Gästen: Eigenständigkeit in der Landwirtschaft« – Goetheanum.tv, ca. 40 Min

Die Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum lud am 1. Februar, 14 Uhr, zu einem Online-Mediengespräch über den Kulturimpuls der Landwirtschaft mit Tom Saat, Nadia El Hage, Vandana Shiva und Nathaniel Williams ein; es moderierte der Co-Sektionsleiter Jean-Michel Florin.

Landwirtschaft stellt mit den erzeugten Nahrungsmitteln die Lebensgrundlage der Menschen dar. Zugleich ist der Besitz landwirtschaftlicher Ressourcen eine Frage der Verteilung von Macht: Früher ging es um Leibeigenschaft und freier Bauernstand, heute geht es bei lizensiertem Saatgut um die Definition von Eigentum und Abhängigkeiten von Lieferanten. Anlässlich ihrer Jahrestagung 2023 blickt die Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum auf Landwirtschaft als Kulturimpuls, der idealerweise zur Emanzipation des Menschen führt. Das ganze Mediengespräch anschauen


Hier geht's zum YouTube-Trailer

»Wer denkt, dass eine neue Welt von oben nach unten entstehen kann, hat es nicht verstanden. Das Leben wächst von unten nach oben!«

Vandana Shiva

Verantwortlich für die Inhalte:
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Vertreten durch:

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Redaktionell verantwortlich:

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Telefon: +49 (0)681 595 398-0


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