Subject: ZWG Newsletter März 2025

Liebe Zero Wastler*in,


erst ein kurzer Rückblick zu unserem letzten Plenum. Wir wollen euch zukünftig die Vorträge der jeweiligen Referent*innen hier zur Verfügung stellen. Letzten Monat war Dr.-Ing. Helmut Spoo von Dr. Spoo Umwelt-Consulting zu Gast und hat über Product Mining, also die Rückgewinnung von versorgungskritischen Rohstoffen aus Produkten gesprochen.


Kommen wir zum März: Wir suchen euch für die Betreuung eines ZWG-Präsentationsstandes in Potsdam, berichten über den Cradle to Cradle Congress in Berlin und informieren über den internationale Tag der Nullverschwendung. Außerdem gibt es zum ersten Mal einen Gastbeitrag, beginnen wollen wir mit dem Thema Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) von Maike Raack. Was sie uns zu erzählen hat oder wie Plastik in unser Gehirn kommt, erfahrt ihr hier in unserem Newsletter.


Viel Spaß beim Lesen wünscht das Team von Zero Waste Germany.

Alle Inhalte auf einen Blick

  • Unterstützung für Standbetreuung in Potsdam gesucht

  • Gastbeitrag Europäische Woche der Abfallvermeidung

  • Zero Waste im internationalen Fokus

  • Verpackungssteuer in mehr als 400 Städten beantragt

  • Bericht über Cradle to Cradle Congress in Berlin

  • Plastik im Gehirn nachgewiesen

  • Hinweis auf Earth Day

  • Joana Ciraci – unsere Zero-Waste-Heldin des Monats

  • Woody-Display zu verkaufen – Service aus Nürnberg

  • Neues von der AG Bildung

  • Unser Mitgliedsverein Zero Waste München sucht dich

Einladung zum Plenum

Unser nächstes Plenum findet am 31. März 2025 ab 19 Uhr ohne öffentliche Beteiligung statt und richtet sich ausschließlich an die elf Mitgliedsvereine und deren Vertreter*innen. Dadurch ist ausreichend Zeit für die Besprechung strategischer Themen und Ideen zum Dachverband Zero Waste Germany sowie zu den einzelnen Mitgliedsvereinen. Das April-Plenum wird wie gewohnt mit einem öffentlichen Impulsvortrag starten, dem genug Zeit für Fragen und Diskussionen folgt. Das genaue Thema wird noch festgelegt, die Referent*innen werden derzeit ausgewählt.

Mitgliederversammlung

Save the Zeitraum


Es ist zwar noch ein bisschen hin, aber wir wollen hier schon mal auf unsere Mitgliederversammlung Ende des Jahres hinweisen. Noch haben wir kein Datum festgelegt, aber es wird nach Ende der letzten Sommerferien ab September/Oktober stattfinden.

Aktuelles aus dem Netzwerk

Unterstützung für Standbetreuung in Potsdam gesucht


Hallo Leute, wir brauchen noch Hilfe für unseren Stand auf dem Markt beim Green Visions Filmfestival in Potsdam im Mai. Unser Gemeinschaftsstand soll am Samstag, den 24.05.2025 von 12 bis 18 Uhr besetzt werden. Roland (ZWG und Zero Waste Nürnberg) und Annika von a tip: tap e.V., beide aus dem Bündnis Exit Plastik, sind schon am Start. Aber mit mehr Menschen macht es auch mehr Spaß und die Stunden könnten dann auch aufgeteilt werden, sodass eine Art "Schichtdienst" entsteht. Uns schwebt vor, dass jeder den Stand für zwei Stunden betreut und es vielleicht auch die ein oder andere Person gibt, die als Springer on Bord ist. Zum Dank bekommt ihr Kinokarten für Filme des Festivals und für euer leibliches Wohl ist natürlich auch gesorgt.

Also wenn jemand aus unserer ZWG-Blase dabei sein kann und will, meldet euch bitte per Mail. Wir wollen in Potsdam auf Zero Waste Germany aufmerksam machen und zeigen, dass wir Teil von Exit Plastik sind, die wiederum außer uns noch zehn weitere Bündnispartner wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V (BUND)., Greenpeace e.V., die Heinrich Böll Stiftung und a tip: tap e.V. zur Seite stehen haben. Außerdem wollen wir dort Nachhaltigkeits-/Klimaorganisationen/NGO's und speziell Müll-Vermeidungsinitiativen ansprechen und versuchen sie von unserem Verein so zu begeistern, dass sie eine "Ortsgruppe" Zero Waste Potsdam gründen.

Das hört sich doch gut an oder? Dann seid dabei und meldet euch bei uns schnell per Mail.

Gastbeitrag Europäische Woche der Abfallvermeidung


Es war die Auszeichnung der Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) 2016, die Maike Raack, die Koordinatorin der EWAV, auf Roland Mietke und seine Arbeit (ZWG-Vorstand und Gruppenkoordinator der Zero Waste Nürnberg von Bluepingu e.V.) aufmerksam werden lies. Vor nun schon über acht Jahren haben er und sein ehrenamtliches Team aus Nürnberg mit dem Projekt Sei ein Beuteltier – spar dir die Tüte an der Aktionswoche „Verpackungsabfälle vermeiden“ teilgenommen – und sind europaweit unter die ersten Drei mit ihrem Best-Practice-Beispiel gelandet.

Die Aktionswoche EWAV und die Zero-Waste-Philosophie ergänzen sich in idealer Weise. Roland hatte nun die Idee für 2025 und hat Maike gefragt, ob sie einen Gastbeitrag für unseren ZWG Newsletter schreiben möchte. Voilà, hier ist er:


Die Europäische Woche der Abfallvermeidung


Bei Wind und Wetter säubern sie die Natur von Müll, sie tauschen Kleider, bieten Reparatur-Workshops an oder organisieren Kochwettbewerbe als Aktion gegen die Lebensmittelverschwendung. Seit 16 Jahren nehmen alljährlich im November tausende Menschen in ganz Europa an der Europäischen Woche der Abfallvermeidung (EWAV) teil, Tendenz steigend. Die jährliche Kampagne zur Abfallvermeidung bewegt seit 2009 immer mehr Menschen dazu, sich Gedanken zu machen, wie sich Abfälle vermeiden lassen. In diesem Jahr im Fokus: Vermeidung von Elektroschrott.


Alles begann im Jahr 2009. Ein Jahr zuvor war auf europäischer Ebene die Abfallrahmenrichtlinie in Kraft getreten. Dies nahm eine Gruppe aus fünf

Projektparteien [1] auf Initiative der EU-Kommission zum Anlass, ein - zunächst auf drei Jahre - angelegtes EU-weites Projekt ins Leben zu rufen, unterstützt vom LIFE+-Programm der Europäischen Kommission.

Und so war die Europäische Woche der Abfallvermeidung geboren, mit keinem geringeren Ziel, als möglichst viele Bürgerinnen und Bürger für einen bewussteren Umgang mit unseren Ressourcen zu sensibilisieren und praktische Wege aus der Wegwerfgesellschaft zu zeigen.

Die EWAV hat sich seither zu Europas größter Kommunikationskampagne rund um die Themen Abfallvermeidung und Wiederverwendung gemausert. Sie findet alljährlich in ganz Europa im November statt, in diesem Jahr – save the date! - vom 22. bis 30. November mit dem Fokus auf Vermeidung von Elektroschrott durch längere Nutzung, Reparatur und Recycling.


Mehr als 13.000 Aktionen in ganz Europa


Seit der ersten EWAV melden jedes Jahr mehr Menschen in ganz Europa eine eigene Aktion an und setzen so ganz eigene Impulse, wie sich effektiv und meist sehr kreativ Müll vermeiden lässt.

Allein 2024 haben sich mehr als 13.000 Aktionen in ganz Europa angemeldet - die Dunkelziffer der Aktionen, die durchgeführt werden ohne sich anzumelden, liegt schätzungsweise noch um einiges höher.

Und alle diese Aktionen beweisen: Jede noch so kleine Aktion kann große Wirkung haben - und andere zum Nachdenken über den eigenen Konsum und den Ressourcenverbrauch anregen.

An der Aktionswoche beteiligen sich traditionell in nahezu allen europäischen Ländern Kommunen, Akteur*innen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, aber auch Schulen und Kindergärten - und viele Menschen auch privat in der Familie, mit Freund*innen, Nachbar*innen oder Kolleg*innen.

Bereits seit 2010 wird die EWAV auch in Deutschland offiziell koordiniert, seit 2014 vom Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU), der auch die europäische Aufräuminitiative „Let´s Clean Up Europe“ (LCUE) [2] betreut, unter fachlicher Betreuung vom Umweltbundesamt (UBA) und finanzieller Unterstützung vom Bundesministerium für Umwelt, Nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).

 

Mehr als 1000 Aktionen in Deutschland und Impulse zur Abfallvermeidung


Von 280 Aktionen bundesweit im ersten Jahr der EWAV sind sie auf über 1.100 im Jahr 2024 gestiegen – dank aktiver Akquise und Betreuung der Teilnehmenden und einer gezielten Kommunikationsstrategie. Um immer wieder neue Impulse für Aktionen zur Abfallvermeidung zu bieten, rückt die EWAV in jedem Jahr ein anderes Thema in den Vordergrund.

Vielleicht haben auch Sie eine Idee für eine Aktion, wie wir alle die Lebens- und Nutzungsdauer unserer Elektrogeräte verlängern können oder sie bei Bedarf reparieren (lassen) können?

Und wie mehr Geräte, wenn dann doch „nichts mehr geht“, dem Recycling zugeführt werden können?

Denn Abfallvermeidung ist in diesem Kontext gerade im Blick auf die verbauten seltenen Erden und andere Bauteile aktiver Ressourcenschutz.

Melden Sie sich für eine Aktionsidee rund um Abfallvermeidung, gern im Aktionszeitraum 22. bis 30. November, an unter www.wochederabfallvermeidung.de.

Dort gibt es auch eine Reihe interessanter und inspirierender Best practice-Beispiele und Info-Materialien rund um das Thema Nachhaltigkeit und Abfallvermeidung. Wir freuen uns auf Ihre Aktion! Unter allen Akteurinnen und Akteuren verlosen wir auch attraktive Preise. Wir drücken die Daumen! 


Vergangene Themen der Europäischen Woche der Abfallvermeidung


2014: „Der beste Abfall ist derjenige, der gar nicht erst entsteht“

2015: „Nutzen statt Besitzen“

2016: „Verpackungsabfälle vermeiden“

2017: Reparieren in Deutschland stärken

2018: Bewusst konsumieren, richtig entsorgen

2019: Wertschätzen statt Wegwerfen

2020: Invisible Waste: Abfälle, die wir nicht sehen – schau genau hin!

2021: Wir gemeinsam für weniger Abfall – unsere Gemeinschaft für mehr Nachhaltigkeit

2022: Nachhaltige Textilien: Wiederverwendung statt Verschwendung!“

2023: „Clever verpacken – Lösungen gegen die Verpackungsflut“

2024: Bis zum letzten Krümel: Lebensmittel sorgsam verwenden

2025: Vermeidung von E-Waste


Kontakt:

Maike Raack

Koordinatorin Europäische Woche der Abfallvermeidung / Let’s Clean Up Europe

Verband kommunaler Unternehmen e.V.

Invalidenstraße 91

10115 Berlin

Tel.: +49 30 58580-331

raack@vku.de


[1] ADEME (Frankreich, Projektkoordination), ACR+ (Europäisches Netzwerk, Sekretariat), ARC (Katalonien, Spanien), LIPOR (Großraum Porto, Portugal) und IBGE (Brüssel, Belgien)

[2] Die Kampagne Let’s Clean Up Europe hat sich aus der Europäischen Woche der Abfallvermeidung (EWAV) heraus entwickelt und findet seit 2015 auch in Deutschland statt

Allgemeines aus der Zero Waste Welt

Zero Waste im internationalen Fokus


Zum dritten Mal findet am 30. März 2025 der Internationale Tag der Nullverschwendung (International Day of Zero Waste) statt. Mit diesem Aktionstag wollen Die Vereinten Nationen (United Nations/ UN) darauf aufmerksam machen, dass es einen dringenden Handlungsbedarf in der Mode- und Textilbranche gibt, um Abfälle zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Dabei sind wir alle gefragt, denn der Tag soll Mitgliedstaaten, Organisationen des Systems der Vereinten Nationen, die Zivilgesellschaft, den Privatsektor, die Wissenschaft und andere Interessengruppen dazu aufrufen, sich an Aktivitäten zu beteiligen, die darauf abzielen, das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung zu schärfen.

Sie Vereinten Nationen wollen das, was euch und uns allen klar ist, in die Köpfe auf dem gesamten Globus verankern: Unsere Welt ist in Gefahr und wir müssen dringend etwas tun, um sie zu retten. So heißt es auf ihrer Website übersetzt: "Ein Zero-Waste-Ansatz ist der Schlüssel zu diesem Wandel". Gemeint ist der Wandel zu mehr Nachhaltigkeit, weniger Verschwendung, die Vermeidung von Müll. Denn wir produzieren alle viel zu viel davon. Laut UN zwischen 2,1 und 2,3 Milliarden Tonnen. Von Verpackungen über Elektronik bis hin zu Plastik und Lebensmittel. Der Müllfantasie sind da kaum Grenzen gesetzt. Die Textilindustrie trägt einen großen Anteil an diesem Dilemma. Die Branche wächst rasant und mit Fast Fashion und dem Konsumverhalten vieler Menschen kommen die Bemühungen zur Nachhaltigkeit nicht mir hinterher. Das hat schwerwiegende ökologische, wirtschaftliche und soziale Auswirkungen, besonders im Süden dieser Welt. Laut UN hat sich die Bekleidungsproduktion von 2000-2015 verdoppelt. Zeitgleich fallen weltweit 92 Millionen Tonnen Textilabfälle an. Die internationale Organisation vergleicht das mit einem Müllwagen voller Kleidung, der jede Sekunde verbrannt oder in den Müll geworfen wird. Sie fordert den Privatsektor dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und Kleidung zu entwerfen, die langlebig, reparierbar und recycelbar ist und gleichzeitig zirkuläre Geschäftsmodelle einführt, die die chemische Verschmutzung eindämmen, die Produktionsmengen reduzieren, nachhaltige Materialien verwendet und zur Wiederherstellung der Artenvielfalt beiträgt.

Aber auch die Politik ist gefragt. Denn Regierungen können entscheidend dazu beitragen, die Textilhersteller- und Produzenten dazu zu bringen, diese Anforderungen durchzusetzen und gleichzeitig Anreize für nachhaltige Geschäftsmodelle zu schaffen. Aber da sind natürlich auch noch wir alle. Wenn sich Dinge wie Wiederverwendung, Reparatur, Recycling, die Abkehr von Fast Fashion und die Investition in langlebige, qualitativ hochwertige Kleidung zur Gewohnheit werden, ist schon einiges getan.

Die Förderung von Zero-Waste-Initiativen durch diesen internationalen Tag kann laut UN dazu beitragen, alle Ziele und Vorgaben der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung voranzubringen.

Entstanden ist der Tag am 14. Dezember 2022. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen nahm damals auf ihrer 77. Sitzung eine Resolution an, um den 30. März zum internationalen Tag der Nullverschwendung zu erklären, der jährlich wiederholt wird. Die Türkei hatte diesen Vorschlag zusammen mit 105 anderen Ländern in die Versammlung eingebracht.

Kampf gegen Vermüllung – Verpackungssteuer in

mehr als 400 Städten beantragt


In Köln, Stuttgart oder Bremen soll sie kommen - die Steuer auf Einwegverpackungen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert eine solche Abgabe schon länger und bietet auch Hilfestellung: Nach einer groß angelegten Mitmachaktion haben sich mehr als 9.000 Menschen bei der Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation über ein Online-Tool gemeldet und sich die Steuer für ihre Ortschaft gewünscht. Daraufhin hat die DUH in 402 Städten die Abgabe auf Einwegverpackungen beantragt und erhöht damit den Druck auf die Bundesregierung. Denn je mehr Kommunen eigene Verpackungssteuern einführt, desto mehr kommt Berlin in den Zugzwang, eine deutschlandweit geltende Regelung zu beschließen. Die Deutsche Umwelthilfe schlägt eine Einweg-Abgabe von mindestens 50 Cent auf To-Go-Verpackungen vor. Dass dieses Konzept gut funktioniert, beweist die Stadt Tübingen.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe:

"Die Vermüllung im öffentlichen Raum ist sichtbar zurückgegangen. Auch wirtschaftlich ist die Steuer ein voller Erfolg: Im Jahr der Einführung hat Tübingen eine Million Euro eingenommen, was die Verwaltungskosten um das Neunfache übersteigt. Eine von Gegnern der Steuer befürchtete Pleitewelle der Tübinger Gastronomie ist ausgeblieben. Wir fordern jede Stadt auf, schnellstmöglich eine Einweg-Verpackungssteuer einzuführen und werden mit Bürgerinnen und Bürgern aus ganz Deutschland weiter Druck machen.“


In Tübingen gibt es die Einwegsteuer seit Januar 2022. Die Stadt Konstanz zog im Januar 2025 mit einer Abgabe auf Einweg-Geschirr nach. Der Grund für das plötzlich gesteigerte Interesse an der Steuer ist ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts: Nachdem McDonald‘s Beschwerde eingelegt hatte, entschieden die Richter in Karlsruhe, dass die Erhebung der Steuer rechtens ist.

9. Internationaler Cradle to Cradle Congress an der TU Berlin – ein Blick über den Tellerrand


Es waren wieder einmal zwei spannende Tage, die ich – diesmal unter der Flagge von Zero Waste Nürnberg von Bluepingu e.V. – in Berlin erleben durfte. Am 13. und 14. März ging es für mich zurück zu meinen Wurzeln. Denn 2014 war ich bereits beim ersten Cradle to Cradle Congress in Lüneburg an der Leuphana eingeladen und durfte Mitte 2015 mit Martina und Anne eine der ersten C2C-Regionalgruppen Deutschlands in Nürnberg gründen. Es folgten viele Netzwerkabende und Infostände. Ende 2017 ging es nahtlos in die Zero-Waste-Nürnberg-Gruppe über – ein Wechsel von der NGO in Berlin zu Bluepingu e.V. in Nürnberg – der Rest ist Geschichte.

Zurück zum 9. Cradle to Cradle Congress und den vielen Kontakten und neuen Menschen, die ich kennenlernen durfte. Es hat sich gezeigt, dass es einige Unterschiede zwischen der Zero-Waste-Philosophie und der Cradle-to-Cradle-Denkschule gibt – aber auch das Verbindende, nämlich, dass "Kooperation und Kollaboration der Schlüssel zum Erfolg sei". Ein gemeinsamer Tenor auf vielen der rund 20 Vorträgen mit über 60 zum Teil sehr namhaften Redner*innen, die ich an den beiden Tagen hören durfte, wie z. B. der bekannte Arzt, Wissenschaftsjournalist und Komiker Dr. Eckart von Hirschhausen, Gründer der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen oder auch Ralph Brinkhaus von der CDU.

Es gab für mich einige Sprüche, Aussagen und Infos, die mich positiv in die Zukunft blicken lassen: z. B. der Impuls von Peter Mösle (Dress & Sommer und der EPEA):

"Cradle to Cradle ist ein Innovationsprinzip für Unternehmen, die heute und in Zukunft erfolgreich sein wollen."

Oder dieser schöne Gedanke von Eckart von Hirschhausen „Wie werde ich ein guter Vorfahre“ oder „Was kostet ein Glas Honig, wenn die Biene Mindestlohn bekäme?

– 300.000 €“

Dies und viel mehr war so inspirieren, dass ich die Regional-Sprecherin von C2C Köln, Frieda (Circular Economy Enthusiast) nach ihrem Podiumsvortrag angesprochen habe, um sie für einen Gastbeitrag zu Kooperation, Kollaboration und Verbindendes zwischen

z. B. C2C und Zero Waste für uns schreiben würde. Dies wollen wir in einem Zoom-Interview besprechen und im nächsten Newsletter (voraussichtlich April) berichten.


Und noch mal Dr. Eckart von Hirschhausen:

"... deshalb war es für mich auch persönlich ein großer Schritt aus diesem Alleinkämpferdasein, der Typ auf der Bühne, der lustige Arzt mit der roter Nase zu einem Teamplayer zu werden und ich bin noch mitten dabei, aber es ist unmöglich, die Welt ehrenamtlich zu retten, solange andere sie hauptberuflich zerstören. Wir können dieses Engagement nicht immer nebenbei machen in der Freizeit und auf Selbstausbeutung ..."

"... was können wir als engagierte, als Zivilgesellschaft, als NGOs, als Forschende in diesem Bereich, was können wir besser machen, indem wir uns mehr vernetzen, indem wir Profis der Kommunikation in diesen Bereich mit reinholen … werdet zu Teamplayern, bildet wirre Allianzen und macht die Botschaften so bezogen auf den Menschen auf das, was uns wichtig ist, wie es geht."


Sehenswerte Mitschnitte der beiden Tage des #c2cc25

https://www.youtube.com/watch?v=tKoa_KYiOy8 und https://www.youtube.com/watch?v=xyOQGIi9HAQ und https://www.youtube.com/watch?v=KTvE9H1b_Vw


Danke an Cradle to Cradle und an alle, die diese zwei Tage zu einem so tollen Erlebnis gemacht haben,


euer Roland

Plastik im menschlichen Gehirn nachgewiesen


In den USA haben Wissenschaftler*innen 2024 in untersuchten Organen deutlich mehr Nano- und Mikroplastik gefunden als im Jahr 2016. Das Team um Matthew Campen von der University of New Mexico veröffentlichte ihre neue Studie im Februar 2025. Sie untersuchten Leber und Gehirne verstorbener Menschen aus dem Raum New Mexico und der US-Ostküste. Dabei kam heraus, dass sich offenbar immer mehr kleine Kunststoffteilchen im Gewebe des menschlichen Körpers ansammeln. Um diese Annahme zu bestätigen, fordern die Forschenden weitere langfristigere Studien mit größeren, vielfältigeren Populationen. Auffallend war, dass die Belastung im Gehirn besonders hoch war und zwar bis zu 30-mal höher als in Leber oder Niere, berichtet die Gruppe um Matthew Campen im Fachjournal Nature Medicine. 

Dass sich Mikroplastik in Lunge, Darm und Plazenta finden lässt, ist bereits bekannt. Nanoplastik wurde unbeabsichtigt ausgeschlossen, da die üblichen Mikroskopie-Methoden nicht in der Lage waren, derart kleine Teilchen zu erfassen. Diese nehmen meist nur Partikel über fünf Mikrometer wahr. Ein Mikrometer ist ein tausendstel Millimeter, ein Nanometer ein millionstel Millimeter. Durch die Nutzung spezieller Infrarot- und Elektronenmikroskopie konnte das Team um Campens die Kunststoffmengen genauer bestimmen. Dabei analysierten sie Gewebeproben aus Leber, Niere und Gehirn von 24 Verstorbenen aus dem Jahr 2024 und verglichen sie mit den Proben von 28 Verstorbenen aus 2016. Die Werte der Nieren wichen dabei nicht nennenswert voneinander ab. Doch die Konzentration von Mikro- und Nanoplastik in Leber und Gehirn waren 2024 deutlich höher als 2016. Bei der Leber stieg die mittlere Konzentration von 141,9 auf 465,3 Mikrogramm pro Gramm Gewebe, beim Gehirn von 3420 auf 4763 Mikrogramm pro Gramm.


Die Forschenden wollte aber nicht nur wissen, ob, sondern auch welche Plastikzusammensetzung sich in unseren Körpern befindet. Somit bestimmten sie die Kunststoffe mit einem chemischen Verfahren genauer. Polyethylen, das für Folien und Flaschen verwendet wird, fanden sie am häufigsten in den Organen. Es machte 40 bis 65 Prozent des Kunststoffs in Leber und Niere aus, im Gehirn sogar 75 Prozent. Untersuchungen an konserviertem Hirngewebe aus den Jahren 1997 bis 2013 ergaben, dass die Konzentration von mikroskopisch kleinen Kunststoffpartikeln in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist.

Besonders auffällig war die Kunststoffbelastung in zwölf Gehirnproben aus den Jahren 2019 bis 2024 von Personen mit diagnostizierter Demenz: Diese Proben wiesen Werte von 12.000 bis 48.000 Mikrogramm Plastik pro Gramm Gewebe auf. Die Forschenden betonen jedoch, dass ihre Studie kein Beleg dafür ist, dass die winzigen Plastikteilchen die Krankheit auslösen oder begünstigen. Auch dafür sind weitere Studien nötig.

Die Leitungswasser-Botschafterin Joana Ciraci – unsere Zero-Waste-Heldin des Monats

Jede Bewegung braucht Menschen, die sie mit Leidenschaft vorantreiben. Wenn es um abfallfreies Trinken und den Wandel hin zu mehr Leitungswasserkonsum geht, ist Joana Ciraci eine dieser treibenden Kräfte. Als Mitglied des Teams für Kommunikation & Marketing beim Verein a:tip:tap setzt sie sich unermüdlich für die Wasserwende ein: Mehr Leitungswasser, weniger Plastikflaschen!


Ein Tipp: Leitungswasser!


a:tip:tap - wörtlich übersetzt "ein Tipp: Leitungswasser" - engagiert sich bereits seit mehr als einem Jahrzehnt für eine nachhaltige Trinkkultur. Denn in Deutschland liegt der Flaschenwasserverbrauch pro Kopf bei rund 162 Litern pro Jahr – viel zu viel! Zum Vergleich: In Schweden sind es gerade einmal rund 10 Liter pro Person. Dabei ist die Qualität des Leitungswassers hierzulande hervorragend. Trotzdem landen in Deutschland jährlich fast 8 Milliarden Einweg-Plastikflaschen für Wasser im Müll – eine unfassbare Verschwendung von Ressourcen.

Leitungswasser als Standard

Joana und das Team von a:tip:tap wollen das ändern. Sie setzen sich dafür ein, dass Leitungswasser zum Standard wird, um Verpackungsmüll, CO₂ und übrigens auch allerhand Geld zu sparen.:

  • In Büros und Unternehmen sollte es normal sein, einfach den Wasserhahn zu nutzen.

  • In Restaurants und Cafés sollte kostenloses Leitungswasser zur Verfügung stehen – oft gekennzeichnet durch einen Refill-Aufkleber im Schaufenster.

  • Mehr Trinkbrunnen im öffentlichen Raum, damit niemand mehr Plastikflaschen kaufen muss.

Die Zahlen sprechen für sich

a:tip:tap bringt die Problematik auf den Punkt: Innerhalb von nur 5 Sekunden landen in Deutschland so viele Plastikflaschen im Müll, dass sie aufeinandergestapelt die Höhe des Berliner Fernsehturms erreichen würden! Seit den 1970er-Jahren ist der Flaschenwasserverbrauch pro Kopf kontinuierlich gestiegen und hat zeitweise die 175-Liter-Marke überschritten. Doch dank des Engagements von a:tip:tap und der starken Kommunikationsarbeit von Joana beginnt sich der Trend umzukehren: Der Verbrauch von Flaschenwasser geht langsam zurück.

Joana als Zero-Waste-Heldin

Mit Bildungsprojekten, Workshops und Kampagnen motiviert der Verein Menschen, auf Leitungswasser umzusteigen. Das Motto: „Imagine you could save the world by being cheap and lazy“ (übersetzt "Stell dir vor, du rettest Welt die Welt  - mit Sparsamkeit und Faulheit."). Sie zeigt, dass jede*r mit kleinen Entscheidungen Großes bewirken kann. Indem wir uns einfach unseres hervorragenden Trinkwassers bedienen und abgepacktes Wasser vermeiden, schützen wir die Umwelt, das Klima und übrigens auch unseren Geldbeutel.

Joana Ciraci ist damit eine echte Zero-Waste-Heldin und eine tolle Leitungswasser-Botschafterin! Wer sich inspirieren lassen will, kann a:tip:tap unter www.atiptap.org besuchen und sich auch aktiv für die Wasserwende engagieren.


Wer ist in Euren Augen und Eurem Umfeld ein Zero-Waste-Held? Teilt es der Person mit! Nominiert Eure Reparatur-Helden, Restmüllverweigerer oder Doppelseiten-Beschrifter*innen. Wir haben rührende Antworten und Reaktionen auf unsere Dankesbriefe an diese Personen erhalten. Wenn ihr uns über redaktion@zerowastegermany.de erklärt, was euren Menschen ausmacht, nehmen wir euren Vorschlag gerne in einem der nächsten Newsletter auf. Wir freuen uns auf eure Einsendungen.

Neuigkeiten aus den elf Mitgliedsvereinen

Unser Mitgliedsverein Zero Waste München sucht dich


Lust auf ein Freiwilliges Ökologisches Jahr bei rehab republic e.V. der bayerischen Landeshauptstadt? Wir sind eine Gruppe junger, motivierter Menschen, die nachhaltige Alternativen ausprobieren und (vor-)leben. Seit 2012 organisieren wir vor allem in München verschiedene Aktionen und Veranstaltungen wie Kleidertausch- und Schnibbelparties, Müllsammelaktionen oder Zero-Waste-Events. Wir haben mittlerweile ein paar Festangestellte, können aber nur Dank zahlreicher Ehrenamtlicher so viele tolle Projekte umsetzen. Mehr Infos zum FÖJ gibt es auf unserer Webseite und hier.

Woody-Display zu verkaufen – Service aus Nürnberg


Heute haben wir eine Empfehlung für euch: ein Angebot, das wir an euch weiterreichen möchten. Roland von Zero Waste Nürnberg hat momentan noch ein Woody-Display inklusive Tasche mit leichten Gebrauchsspuren im "Sonderangebot". Er hat es aus einer Konkursmasse erworben. Da Roland (mit seiner Nachhaltigkeitsmanufaktur GreenDesignNOW!) seinen Kunden dieses spezielle Roll-up als eine sehr ökologische, nachhaltige und besondere Alternative zu den Plastik- und Aluminium-Roll-ups/Displays seit einigen Jahren anbietet, ist er mit dem System vertraut und hatte es schon selbst mehrfach eingesetzt (Neupreis siehe Webseite). Das gebrauchte Holzgestell „Woody-Display“ ist direkt bei Roland erhältlich (über privat). Für den Druck des neuen Bannermaterials (zweiseitig) empfiehlt er beispielsweise den Anbieter

EcoBannerLaden, der auf Gewebe aus recycelten PET-Flaschen mit umweltfreundlichen Latextinten druckt (Kosten für ca. 4 qm – direkt über den Druckdienstleister). Für Rückfragen zu diesem interessanten Angebot steht euch unser Bildungs-AG-Roland aus Nürnberg unter info@greendesignnow.de zur Verfügung.

AG Bildung – Bildungsinitiative Zero Waste in Schulen #3 März

Hallo liebe MitstreiterInnen der Zero Waste Philosophie, liebe Bildungsbewegte, schön dass ihr bei unserem letzten Treffen am 06.03.2025 in unserem „Bildungsraum“ erschienen seid. Danke für eure Zeit, euer Interesse und euren Input – toll!

Danke nochmal an Sabine für ihren spannenden Vortrag und die aufschlussreichen Einblicke.

Zusammenfassung und Notizen unseres Termins vom März „Bildungsinitiative 2025 – Zero Waste in Schulen“ findet ihr in unserem Zero-Waste-Germany-Google-Drive-Ordner. Falls der Zugang reglementiert ist und ihr ein Passwort braucht, meldet euch bitte unter roland.mietke@zerowastegermany.de bei mir, ich kann euch dann eine Freigabe erteilen.


Merkt euch schon mal den nächsten Termin für unser monatliches Onlinetreffen zur "Bildungsinitiative 2025 – Zero Waste in Schulen" vor: Donnerstag, 03.04., ab 19:00 Uhr.

Alle, die Zero-Waste-Konzepte in der Bildung vorantreiben wollen, sind herzlich willkommen – gerne oder speziell wenn ihr aus dem Bildungsbereich kommt. Egal, ob ihr in einer Institution oder beispielsweise in irgendeiner Weise als Lehrer*innen tätig seid.


Jeden erster Donnerstag im Monat. Achtung, im Mai gibt es wegen des Feiertags am 01.05 eine Ausnahme und wir kommen am 08.05.2025 zusammen.


Bei unserem vierten Treffen im April möchte ich die gesamte Zeit dafür nutzen, dass wir Strukturen schaffen, Mitstreiter*innen und Unterstützer*innen finden, unsere Referent*innen-Liste aufbauen, Bildungsideen und -Materialien sammeln, die wir auf der Webseite und/oder Google Drive ablegen und das Thema Fördergelder näher angehen. Wir als ZWG haben nochmals einen Antrag zu Fördergeldern gestellt und zwar bei der Interessensbekundung – Deutschen Postcode Lotterie.

Für das Treffen im Mai (ausnahmsweise am zweiten Donnerstag 08.05.25) plane ich wieder jemanden einzuladen die/der einen etwa 30 minütigen Vortrag hält . Zwar habe ich schon zwei mögliche Referent*innen aus Nürnberg im Blick, aber wenn euch noch eine Person einfällt, die zu unserem Thema einen guten Input geben kann, meldet euch gern bei mir.

Hier findet ihr ein gemeinsames Dokument für die Teilnehmer*innen der “Bildungsinitiative 2025 – Zero Waste in Schulen". Dort sind Protokolle der monatlichen Zoom-Meetings mit Austausch von Infos, Links und coolen Sachen abgelegt. Es handelt sich um ein fortlaufendes Schriftstück, zu dem jeder Eingeladen ist, es zu ergänzen, vorausgesetzt ihr seid registriert und eingeloggt.

Dort sind auch die Folien und der Videomitschnitt von Sabines Kurzvortrag zu SDGs und Zero Waste in Schulen hinterlegt.

Wenn ihr noch jemanden zu unseren Treffen einladen wollt, habe ich auf LinkedIn einen Veranstaltungshinweis erstellt, den ihr gern teilen könnt: https://lnkd.in/dc_PqqtS


Ähnliches habe ich auf Facebook und Instagram angelegt – hier könnt ihr mir folgen und die Idee und den Termin weitertragen.

https://www.instagram.com/zero_waste_nuernberg/ oder https://www.facebook.com/ZeroWasteNuernberg oder https://www.linkedin.com/company/zero-waste-germany-e-v oder https://www.instagram.com/zwgermany_ev?utm_source=ig_web_button_share_sheet&igsh=ZDNlZDc0MzIxNw== 


Social Media ist wichtig – damit wir Sichtbarkeit in der Breite bekommen - deshalb teilt und postet bitte in euren Gruppen und Institutionen.


Für den direkten Austausch haben wir auf Slack eine Gruppe „https://zerowastegermanyev.slack.com/archives/C03HTJ3DQHX,

der Channel heißt #ag_bildung 

Hier könnt ihr euch anschließen und über verschiedene Themen austauschen oder Infos teilen.


Das AG-Bildungs-Team und ich freuen uns auf euch – bis zum 03.04.2025,


euer Roland


Vernetzung

Du bist Mitglied in einem Mitgliedsverein, aber noch nicht wirklich vernetzt? Dann fülle das Anmeldeformular aus und profitiere von unserem Zero-Waste-Netzwerk.

Du bist in einer Zero Waste Initiative oder Verein, aber noch nicht Mitglied bei Zero Waste Germany und möchtest das ändern?! Dann melde Dich gerne bei uns: contact@zerowastegermany.de


Du interessierst Dich für Zero Waste und möchtest aktiv werden, jedoch gibt es in deiner Nähe keinen Verein/keine Initiative? Schreib uns gerne an contact@zerowastegermany.de


Du möchtest einen Beitrag für den nächsten Newsletter einreichen, einen Veranstaltungstipp teilen oder hast Fragen und Anregungen? Schicke deine Anfrage an redaktion@zerowastegermany.de

Zero Waste Germany e. V.
Postanschrift: Schweinauer Straße 31, 90439 Nürnberg

Vereinsregister: VR 7263 KI
Registergericht: Amtsgericht Kiel

Vertreten durch
Michael Cieslik
Petra Schneider
Roland Mietke

     


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