Hallo Friend,
letzte Woche war ich auf der gelungenen Premiere des ersten Lübecker Barcamps. Ein Barcamp ist eine so genannte „Unkonferenz“, also eine offene Tagung, die von den Teilnehmenden selbst belebt wird. Dort wird ihnen die Möglichkeit geboten, über alle Themen zu sprechen, bei denen das Interesse groß genug ist. Barcamps leben von ihren Teilnehmenden. Jeder kann hier eine Session vorschlagen.
Nach dem Citizen Circle Barcamp in Berlin, dem Barcamp in Kiel und dem Finanzbarcamp in Hamburg war das für mich jetzt sogar das vierte in 2016. Und es war das Zweite bei dem ich einen Vortrag gehalten habe. Genauer gesagt waren es sogar zwei Sessions, die ich gehalten habe. Zum einen habe ich mit meiner Podcast-Kollegin Marit Alke das Thema „Podcasting als Marketing-Instrument“ erläutert. Das tolle Impressionsvideo des Barcamps inkl. Finanzrocker-Session findest Du auf YouTube.
Wo ist die finanzielle Bildung hin?
Und zum anderen habe ich meinen mittlerweile etablierten Vortrag „Warum Du Deine Finanzen rocken solltest!“ gehalten. Passenderweise gab es am Freitag gleich zwei Sessions zum Thema Finanzen/Finanzielle Freiheit. Aber auch hier konnte man sehen, dass der Bedarf an finanzieller Bildung sehr hoch war.
Relativ schnell war ich wieder in der typischen Themenklemme gefangen, die jede/jeder kennen dürfte: Immobilien, Gold und Tagesgeld. Und dann kam während meines Vortrages noch die Frage, wo es denn bitte heutzutage noch 6 % Zinsen geben würde und warum ich in meinen Beispielrechnungen so hoch kalkulieren würde.
Völlig entgeistert sah mich der Fragesteller an, als ich ihm die Durchschnittsrenditen des MSCI World der letzten 20 Jahre nannte. Das sind schlappe 8,9 %. Da wusste er dann auch nichts mehr zu sagen.
Ein anderer schaltete sich dann ein und warf die Aussage in den Raum: „Das ist mir viel zu unsicher. Ich habe daher in Immobilien investiert. Weiß jemand, wie ich die als Ferienwohnung vermarkten kann?“ Und ein Dritter erzählte dann von einem Kumpel, der mit Gold finanziell unabhängig geworden ist. Das ist in etwas so hilfreich wie wenn er von einem Lottogewinner erzählt hätte, der sich ein schönes Leben macht.
Falscher Anker
Die Frage nach der Rendite kam jetzt zum dritten Mal beim vierten Vortrag. In den Köpfen der meisten Deutschen sind tatsächlich Nullzins, hohe Steuern und niedrige Erträge verankert. Und sie fangen dann an zu lamentieren, sich aufzuregen, wie schlecht alles sei und stecken schließlich den Kopf in den Sand.
Dabei lässt sich auch im mittleren Alter noch ein anständiges Vermögen aufbauen. Zwar kann der Zinseszins dann nicht mehr seine volle Wirkung entfalten, aber das Geld vermehrt sich an der Börse trotzdem. Nur sollte jeder dann auch den Mut haben, endlich loszulegen. Und eminent wichtig ist es, zu zeigen, dass Geldanlage kein Hexenwerk ist. Ich hoffe, dass es mir mit Blog, Podcasts, Buch und Vorträgen gelingt.
Beware of the Rentenlücke!
Am ehesten klappt es, wenn man die Leute mit einfach verständlichen Argumenten überzeugt, wie wichtig Geldanlage ist. In meinen Augen sind das der demografische Wandel und die Rentenlücke.
In meinem neuen Artikel stelle ich ein Tool vor, mit dem jeder seine Rentenlücke errechnen kann. Das tut zwar auf den ersten Blick ziemlich weh, aber statt den Kopf in den Sand zu stecken, sollte jeder anfangen ein Vermögen aufzubauen. Je früher, desto besser. Langfristig wird dann auch klar, dass 6 % Rendite pro Jahr kein Finanzrocker-Märchen sind. |