| | Das sind Gewinner und Verlierer im Corona-Crash |
| Hallo Friend,
vergangene Woche gingen die Börsen wieder zweistellig nach oben. Die Wochengewinne sorgten dafür, dass die Verluste während des Corona-Crashs gar nicht so extrem aussehen. Für die Frage, ob der Corona-Crash schon vorbei ist, ist es natürlich noch viel zu früh. Die richtig harten Corona-Folgen für die Wirtschaft kommen erst in den kommenden Monaten - auch wenn die Börsen einen Teil davon schon vorweg genommen haben. Deswegen sind sie auch so extrem schnell gefallen. Darüber habe ich auch in meinem letzten Blogartikel "Zwischen Crash und Wirtschaftskrise: Geldanlage in stürmischen Zeiten" geschrieben.
Aber immerhin kann man als eigenständig agierender Anleger über die Osterfeiertage deutlich entspannter ins Depot schauen. Das gelingt aber vor allem denen nicht - die aus welchen Gründen auch immer - nicht selbstständig anlegen und auf die Expertise von Crashpropheten, Fondsmanager, Robo Advisors oder auf staatliche Konstrukte wie Riester setzen.
Die Fairr-Riester-Falle
Auf dem Tiefpunkt der Krise sorgte eine Mitteilung von Fairr für Aufsehen. Für nicht wenige war der Anbieter von ETF-Riester das einzige Riester-Konstrukt, das überzeugen konnte. Um Kursverluste zu minimieren, verkaufte Fairr jedoch auf dem Tiefpunkt alle (!!!) Aktien-ETFs und Aktienfonds aus den Kundenportfolios und ließ das Geld auf den Verrechnungskonten liegen. Die Folge: Es fielen Kosten an, die Erholungsphase wurde nicht mehr mitgenommen und es entstanden so massive Verluste bei den Anlegern.
Das Problem liegt aber gar nicht bei Fairr (beziehungsweise dem dahinterstehenden Vermögensverwalter Sutor Bank), sondern an der Beitragsgarantie des Konstrukts. Zu Rentenbeginn muss der Anbieter sicherstellen, dass die Verluste alle wieder aufgeholt wurden. Mehr darüber kannst du in diesem Finanztip-Artikel lesen, die seitdem auf die Empfehlung von Fairr verzichten.
Damit hat sich dieses Produkt in der Krise komplett ins Aus geschossen. Denn was taugt ein renditebringender Aktienanteil, wenn dieser bei jeder Krise auf dem Tiefpunkt verkauft werden muss? Richtig, nichts! Unser Gast Dr. Rolf Schulte hatte in unserem Podcast-Interview bei "Der Finanzwesir rockt" auf diesen Fallstrick erst im Februar hingewiesen. Das war also schon vorher klar, dass das im Krisenfall passieren wird. Schon einen Monat später war es soweit.
Wie liefen eigentlich die Crashpropheten-Fonds?
Verlierer gab es auch auf Seiten der Crashpropheten. Da schreien sie seit Jahren den Crash herbei, um ängstliche Anleger in ihre rettenden und überteuerten Fonds zu treiben. Und wenn der Crash dann überraschenderweise durch eine Virus-Pandemie (die nun gar keiner auf dem Zettel hatte) da ist, fallen diese Fonds genauso wie ins Bodenlose wie die Kurse. Sowohl der Fonds von Max Otte (Kostenquote: 1,91 %) als auch der von Friedrich & Weik fielen im Crash wie ein Stein. Wobei man fairerweise sagen muss, dass sich der Max Otte-Fonds bis vor der Krise mit 31 % gut hielt (Vergleich mit dem MSCI World = 40 %). Der total "innovative" Sachwertefonds von Friedrich & Weik war jedoch schon immer ein schlechter Performer. Bei den extrem hohen Kosten von 1,71 % p.a. und High Watermark-Fee ist das eine Katastrophe.
Einzig der Fonds von Dirk Müller hielt sich knapp im Plus. Auch wenn sich der Fonds mit 13,78 % über die letzten drei Jahre so gut wie gar nicht entwickelte, sorgten Müllers Short-Absicherungen im Krisenfall für Stabilität. Immerhin! Ein MSCI World ETF lag übrigens mit 11,78 % über die letzten drei Jahre gesehen knapp 2 % darunter. |
| | Vergleich von fünf Fonds über 3 Jahre: 3 Crashpropheten-Fonds, der Lyxor Portfolio Strategy ETF und der beliebte Publikums-Mischfonds Flossbach von Storch Multiple Opportunities (Quelle: Fondsweb.com, abgerufen am 10.4.2020 )
Im Vergleich mit den 3 Fonds habe ich mal den beliebtesten Mischfonds Flossbach von Storch Multiple Opportunities (Kostenquote: 1,64% p.a. + High Watermark Fee) und den Multi-Asset-ETF Lyxor Portfolio Strategy (ehemals comstage Vermögensstrategie, Kostenquote 0,46 % p.a.) hinzugefügt. Dabei fällt auf: Vor und nach dem Crash hat sich am besten der Flossbach von Storch gehalten, der aber auch extrem teuer ist.
Ein ganz normaler MSCI World-ETF ist mit Abstand am günstigsten und läuft langfristig auch am besten. Dafür ist bei einem 100 % Aktienanteil die Fallhöhe mit -40 % deutlich höher, die Erholung aber auch viel schneller.
Und was ist mit den Robo Advisors?
Auch bei den Robo Advisors gibt es ein riesiges Gefälle in der Performance. Beim Brokervergleich gibt es einen Echtgeldtest und da entpuppte sich Kapilendo als der große Gewinner im Crashmonat März mit nur -5,5 %. Der große Verlierer war der Platzhirsch Scalable Capital mit -15,1%. Den Sinn und Zweck vom angewandten "Value-at-risk"-Prinzip habe ich bis heute nicht verstanden, denn in jedem Vergleich über unterschiedliche Zeiträume schließt Scalable schlechter ab als alle anderen. Dieses dauernde Kaufen und Verkaufen bringt auf lange Sicht nur eine Minderperformance.
Über drei Jahre steht sogar ein Verlust von -17 % da. Ich verstehe nicht, warum Scalable so extrem viele Anleger hat. Das ist sogar schlechter als der Sachwertefonds von Friedrich und Weik - auch wenn die Gebühren geringer sind. Fairerweise muss man aber sagen, dass die meisten anderen Robos noch nicht über drei Jahre existieren.
Der Corona-Crash hat sehr schön gezeigt, dass diese ganzen Absicherungen für den Krisenfall einfach nur teuer sind und rein gar nichts für die langfristige Performance bringen. Die über viele Jahre oder gar Jahrzehnte performancestärkste und kostengünstigste Anlageform ist der eigene Sparplan in wenige breitgestreute ETFs, den du auch in der Krise fleißig weiter besparst. Auf lange Sicht bist du da als selbstständiger Anleger immer der Gewinner.
Wenn du wissen möchtest, wie Einzelaktien-Anleger, andere Fondsmanager, ein Wikifoliotrader oder P2P-Anleger mit der Krise umgegangen sind, dann hör dir einfach meine Jubiläumsfolge 150 an. Da spreche ich nämlich mit sechs Finanzrocker-Gästen über ihr Verhalten im Corona-Crash und die Anlageklassen Einzelaktien, ETFs, REITs, Dividendenaktien, P2P und Gold.
Damit wünsche ich dir - trotz der Umstände - schöne Osterfeiertage! |
| Viele Grüße und bleib gesund
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| Finanzrocker-Osterverlosung |
| | Im März kamen einige wirklich gute Bücher raus, die in der Corona-Krise natürlich ziemlich untergegangen sind. Zwei von diesen Büchern möchte ich in diesem Newsletter verlosen und ich packe noch eine signierte Hardcover-Ausgabe von "Jetzt rocke ich meine Finanzen selbst"* obendrauf.
Tim Reichel hat im März mit "Busy is the new stupid"* ein sehr gutes Buch zu den Themen Zeitmanagement und Produktivität veröffentlicht. Im Buch zeigt er anschaulich auf, wie du mehr Zeit für das Wesentliche in deinem Leben bekommst. Tim hatte ich erst letzte Woche im ausführlichen Interview im Finanzrocker-Podcast zu Gast.Hiervon verlose ich ein Exemplar.
Dr. Michael Böhmer arbeitet als Partner und Chief Economist für die Prognos AG, eines der ältesten Wirtschaftsforschungs- und Beratungsunternehmen Europas. Er hat das Buch geschrieben "Die Wirtschaft wächst, der Wohlstand nicht: Wie Deutschland wieder glücklich wird"* Im Kern geht es in diesem lesenswerten Buch, um die Herausforderungen des gesellschaftlichen Zusammenhalts, die von Michael Böhmer anhand vieler Daten und Fakten aufgezeigt werden.
Leider kam das Buch direkt auf dem Höhepunkt der Corona-Krise raus, so dass der Titel schon bei Veröffentlichung wieder veraltet war. Daran lässt sich jetzt nichts mehr ändern und es sollte keinen abschrecken, mal in das Buch hineinzuschauen. Ein Exemplar des Buches kannst du bei der Osterverlosung gewinnen.
Wer eins der drei Bücher gewinnen möchte, schickt einfach bis zum 15.04.2020 um 15 Uhr eine E-Mail mit dem Betreff "Ich brauche neuen Lesestoff" an gewinnspiel@finanzrocker.net. Wer ein bestimmtes Buch haben möchte, schreibt es bitte in den Text der E-Mail rein, da ich sonst selbst auswähle, wer welches Buch bekommt.
Aus allen Einsendungen werde ich die drei Gewinner/innen ziehen. Jede/r kann nur einmal mitmachen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ein herzliches Dankeschön an den Finanzbuchverlag, die diese Verlosungen erst möglich machen. Ich wünsche dir viel Glück bei der Verlosung. |
| | Neue Artikel in den letzten 4 Wochen |
| “Shoppingcenter sind kein Auslaufmodell!” – Interview mit der Deutschen EuroShop
Premiere unter schwierigen Bedingungen: In dieser Woche spreche ich im Finanzrocker-Podcast mit dem Vorstand der Deutschen EuroShop AG, die in große Shoppingcenter in guten Lagen investiert. Mit CEO Wilhelm Wellner und CFO Olaf Borkers unterhalte ich mich über die Herausforderungen von Shoppingcentern in Zeiten des E-Commerce, die Entwicklung der Aktie und die Bedeutung von Dividenden.
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| | Ihr fragt, wir antworten - Der Finanzwesir rockt 87
Eine Premiere bei “Der Finanzwesir rockt”. Wir beantworten Hörerfragen von “Steuern sparen” über “ETFs auswählen” bis zu “richtig einen Kredit aufnehmen”. Leider wurden wir auch hier vom Corona-Virus überrascht, so dass der Crash noch nicht da war als wir die Fragen beantwortet haben.
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| | “Ich habe dem Beschäftigungswahn den Kampf angesagt!” – Mixtape mit Dr. Tim Reichel von Studienscheiss
In dieser Woche spreche ich im Finanzrocker-Podcast mit Dr. Tim Reichel. Er ist Gründer der größten Online-Plattform rund ums Studium und Autor mehrerer Bücher zum Thema Zeitmanagement. Im Interview verrät Tim, wie wir einen Großteil unserer Arbeitszeit mit unnützen Aufgaben verschwenden und gibt wertvolle Tipps, wie wir unsere Zeit besser nutzen können.
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| | Michael “Curse” Kurth: Wie ordnet ein cooler Musiker seine Finanzen? – Der Finanzwesir rockt 88
Premiere bei “Der Finanzwesir rockt”: Zwei Rocker interviewen einen Rapper. Aber nicht irgendeinen, sondern Michael “Curse” Kurth, der mittlerweile auch systemischer Coach, Buddhist, erfolgreicher Buchautor und Podcaster ist. Im Gespräch geht es dann naturgemäß nicht nur um Finanzen, sondern um viele unterschiedliche Dinge. Viel Spaß beim Hören.
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| | Aktien, ETFs, Fonds, P2P, REITs und Gold im Corona-Crash – 6 Gäste erzählen, wie sie damit umgehen
In der großen Jubiläumsfolge erzählen 6 Gäste, wie sie mit dem Corona-Crash umgegangen sind und welche Folgen er auf ihre Assets hatte. Darüber hinaus erklären sie, welche Änderungen sie vorgenommen und wie sie die Zukunft sehen. Über zwei Stunden wirklich guter Inhalt warten auf dich.
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| | Als ich vor über 5 Jahren an einem trüben Sonntagmorgen beim Podcasthören den Wunsch verspürte, einen Finanzblog zu gründen, konnte ich noch gar nicht ahnen, was daraus im Jahr 2020 werden würde. Als ich nach zwei Monaten die ersten 100 Besucher am Tag hatte, war ich wirklich überrascht, wie gut das funktionierte.
Heute bin ich hauptberuflich Blogger, Podcaster und Buchautor und nebenberuflich arbeite ich noch in Teilzeit an einer Hochschule. Mittlerweile habe ich Millionen Seitenaufrufe in den vergangenen Jahren gehabt, drei Finanzblog-Awards gewonnen und extrem viel dazu gelernt.
Angesichts der aktuellen Situation hatte ich aber keine Lust, einen Artikel zum 5-jährigen Jubiläum des Blogs zu schreiben und es zu feiern. Generell ist mir bei allen Dingen die Motivation etwas verloren gegangen. Momentan gibt es einfach wichtigere Themen als Finanzen und Geldanlage.
Viele Menschen umtreibt gerade die Frage, wie man mit den Existenzsorgen umgeht? Wie kommt man persönlich aus diesem Krisenmodus und dem inneren November wieder raus? Bietet diese Krise eigentlich auch Chancen, die ich noch gar nicht auf dem Schirm habe oder ist alles schlecht? Auch mich beschäftigen diese Fragen natürlich.
Neue Podcast-Folgen
Passenderweise schickte mir ein Psychologe mitten in dieser Phase sein Buch. Darin geht es um den Umgang mit Krisen und wie man aus Motivationstiefs wieder heraus kommt. Nach dem Lesen machte ich Nägel mit Köpfen und lud ihn als Podcast-Gast für meine kommende Folge ein. Wir sprechen im Interview über den persönlichen Umgang mit der Krise und wie man versuchen kann, aus dem Tief wieder rauszukommen. Aber es geht auch um verpasste Chancen, Geldanlage und einiges mehr. Die Folge gibt es am Mittwoch im Finanzrocker-Podcast zu hören. Danach ist bis Ende April erstmal Podcast-Pause.
Morgen gibt es am Ostermontag die letzte Folge der ersten Staffel von "Der Finanzwesir rockt" zu hören. Wir haben über 5 Wochen ein Crashtagebuch aufgenommen. Jede Woche haben wir für 10 Minuten geskypt und uns über die Entwicklungen der Märkte unterhalten. Auch über das Auf und Ab in unseren eigenen Depots haben wir gesprochen. Danach machen wir bis Mitte Juni Staffelpause.
Neue Video-Interviews
Im zweiten Interview mit Lars Wrobbel geht es um P2P-Kredite in der Krise, wie die Plattformen reagieren und wie sich sein Depot und seine Kryptowährungen im Crash entwickelt haben. Im Video erzählt er auch, welche Aktie er aus seinem Depot geschmissen hat. Das Gespräch gibt es heute um 18 Uhr auf meinem YouTube-Kanal zu sehen. Mittlerweile gibt es auf dem Kanal auch einige exklusive Inhalte zu sehen, die nicht im Podcast zu finden sind.
Ich wünsche dir alles Gute für die kommenden Wochen und ein erholsames Osterfest. |
| Disclaimer: Vom Versender dieses Newsletters gehandelte Aktien, ETFs, P2P-Kredite, Anleihen und Fonds sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen übernommen. Alle zur Verfügung gestellten Informationen (alle Gedanken, Prognosen, Kommentare, Hinweise, Ratschläge etc.) dienen allein der Bildung und der privaten Unterhaltung.
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