Hallo Friend,
künstliche Intelligenz ist vor allem an der Börse eines der großen Themen in diesem Jahr. Im Zuge des KI-Hypes stiegen die Aktien von Alphabet, Microsoft, Meta oder NVDIA ordentlich an. Alle diese Unternehmen haben eine eigene KI entwickelt oder sich eingekauft wie Microsoft bei OpenAI, dem Entwickler von ChatGPT. Zusätzlich stellt NVDIA Spezial-Chips für die rechenintensiven KI-Anwendungen her. Das führte dann auch zu dem extremen Kursanstieg von 238 % in den letzten 12 Monaten.
Verknüpfung von IT und KI
Mit Hilfe von KI lässt sich künftig auch der Kampf gegen Krebs aufnehmen, wie ein Video von NVDIA anschaulich zeigt (einfach etwas zu den Beispielen runter scrollen) . Zusammengefasst: Die Anwendung von KI in den unterschiedlichsten Bereichen kann vieles beschleunigen und verbessern. Die Gesundheitsbranche ist nur ein Beispiel unter vielen.
Künstliche Intelligenz in der Vermögensverwaltung
Vor kurzem geisterte die Meldung durch die Presse, dass vielleicht jeder dritte Fondsmanager in der Vermögensverwaltung durch KI eingespart werden kann. So macht die KI schon heute bei vielen Vermögensverwaltern die unliebsamen Aufgaben. Dazu gehören u.a. die Analyse von Geschäftsberichten, Analystenkommentaren oder historischen Kursdaten. Aus diesen Daten wird die Attraktivität abgeleitet und ein Fondsmanager trifft auf Basis dieser Ergebnisse eine Entscheidung für den Fonds.
Ich vermute mal, dass die Ergebnisse der meisten aktiven Fonds dadurch nicht besser werden, denn eine KI kann auch nicht die Zukunft voraussagen. Trotzdem wird die Arbeit erleichtert und vielleicht führt das in ferner Zukunft dazu, dass die hohen Kosten bei den aktiven Fonds etwas runtergehen werden, weil Personal eingespart werden kann.
Als normaler Einzelaktien-Privatanleger profitiere ich aber noch nicht von der KI - zumindest in den kostenlosen Varianten. Bei ChatGPT-3.5 werden die Kenn- und Quartalszahlen nur bis September 2021 ausgegeben. Das hilft mir natürlich überhaupt nicht. Wie es bei ChatGPT-4 aussieht, weiß ich nicht. Es gibt aber Plugins mit denen dieser eingeschränkte Datenzugriff umgangen werden kann.
Kann ich mir als Anleger nicht auch die KI zunutze machen?
Wie sieht es aber mit der Unterstützung bei der persönlichen Investmentstrategie und Risikoeinschätzung aus? Gerade bei ChatGPT lässt sich mit Hilfe von guten Prompts (das sind die Fragen oder Befehle an die KI) richtig wertvoller Content entlocken. Und genau hier kann ich mir tatsächlich die künstliche Intelligenz zunutze machen.
Wenn ich ChatGPT als Finanzberater agieren lasse, kann ich mir auf Basis unterschiedlicher Parameter wie Risikobereitschaft, Anlagehorizont, Vermögen und monatlicher Sparrate eine mögliche Investmentstrategie für eine fiktive Person vorschlagen lassen.
Das macht das kostenlose ChatGPT-3.5 wirklich geschickt und schlägt mir eine langfristige Investmentstrategie mit 7 Punkten vor. Hier solltest du aber keine Wunderdinge erwarten. Es ist relativ allgemein gehalten und schlägt ganz am Ende vor, eine professionelle Finanzberatung in Anspruch zu nehmen. Und die KI kennt auch ihre Grenzen und verweist sehr deutlich darauf.
Wo liegen die Grenzen der KI bei der Geldanlage?
Aber ich kann ChatGPT auch weitere Fragen dazu stellen. So hat die KI vorgeschlagen, dass meine fiktive Person langfristig in ETFs investieren kann. Wenn ich dann frage, in welche breitgestreuten ETFs mit einer niedrigen TER diese Person investieren kann, werden mir tatsächlich sieben breite Aktien- und Anleihen-ETFs unterschiedlicher Anbieter vorgeschlagen. Das ist super. Jetzt kommt das große ABER!
Vier dieser sieben ETFs sind in Deutschland nicht erhältlich. Das sind zwar richtig gute und günstige Produkte von Vanguard oder SPDR, aber die gibt es nur in den USA. Dieser Fokus auf die USA liegt natürlich in der Natur der Sache. OpenAI ist ein amerikanisches Unternehmen, was den Schwerpunkt der Inhalte natürlich noch auf dem amerikanischen Markt hat.
Das merke ich übrigens auch, wenn ich nach Online-Tools frage, wo ich mehr über diese ETFs sowie deren Zusammensetzung und Kosten erfahren kann. So werden mir u.a. Yahoo Finance, CNBC und Bloomberg vorgeschlagen. Erst auf Nachfrage, ob ich das nicht auch bei justETF oder ExtraETF nachschauen kann, wird mir eine Zusammenfassung der beiden Plattformen angezeigt.
Es gibt also noch ganz klare Grenzen und Nachteile auf diesem Gebiet. Aber das entwickelt sich alles extrem schnell weiter und das kostpflichtige ChatGPT-4 ist schon deutlich weiter als die 3.5-Version. Alles steht und fällt mit den richtigen Prompts. Wenn ich nicht weiß, wie ich damit umgehe und die KI steuern kann, bringt sie mir auch nichts.
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