Hallo Friend,
da habe ich letzte Woche ja einen ordentlichen Bock im Newsletter geschossen. Statt die TER des eigens zusammengestellten ETF-Portfolios anständig auszurechnen, habe ich die TER addiert. Das war natürlich völliger Murks. So etwas passiert, wenn man zu viele Dinge gleichzeitig macht.
An dem Donnerstagabend habe ich nach der Arbeit den Newsletter neu geschrieben, das neue Video mit Stefan Waldhauser fertig geschnitten und auch noch die neue "Der Finanzwesir rockt"-Folge finalisiert. Das war einfach zu viel. So hatte ich auch keine Zeit mehr, den Newsletter Korrektur zu lesen. Ich bin am nächsten Morgen in den Urlaub gefahren, weshalb keine Zeit mehr blieb.
Dabei habe ich mir geschworen, dass ich lieber gar nichts mache als zu viel. Aber dann wäre fast drei Monate kein neuer Newsletter erschienen. Es war also so oder so die falsche Entscheidung. Aber dankenswerterweise kamen Dutzende E-Mails, die mich auf den Fehler aufmerksam gemacht haben. Vielen Dank dafür!
Da waren viele sehr nette Mails dabei, aber auch einige merkwürdige. Einer behauptete gar, ich würde (gekaufte) Schleichwerbung für den ETF von Gerd Kommer machen. Das ist überhaupt nicht der Fall, denn ich habe es ja trotz der Eile vernünftig hergeleitet, warum dieser ETF einen zweiten Blick wert ist. Nur bei den Kosten ist mir dann der Fehler passiert. So ist der Kommer-ETF mit 0,5 % deutlich teurer als das selbst zusammengestellte ETF-Portfolio mit 4-5 Länder-ETFs.
Das musste ich jetzt nochmal richtig stellen, bevor wieder ein Monat ins Land zieht. Ich habe daraus auch wieder meine Lehren gezogen und verzichte künftig komplett auf solchen Stress vor dem Urlaub. Bringt einfach nichts. Zumal ich diesen Newsletter wirklich nur "just for fun" schreibe. Die paar Euro, die dabei rumkommen, decken überhaupt nicht die Kosten von 50 Euro pro Monat allein für das Newsletter-Tool!
Fehler sind wichtig!
Trotzdem sind solche Fehler auch wichtig für die eigene Entwicklung - zumindest wenn man seine Schlüsse draus zieht. Hierzulande ist das Thema "Fehlerkultur" völlig falsch ausgeprägt. Ich bin der Meinung, dass erst die Fehler dazu beitragen, sich entscheidend persönlich weiterzuentwickeln. Dabei ist es egal, ob es Fehler bei den persönlichen Finanzen, im Berufsleben, beim Podcasten oder sonstwo sind.
Ohne meine teuren Fehler bei der Geldanlage wäre nie der Finanzrocker entstanden - und letztendlich auch kein Vermögen. Ohne meine diversen Fehler in der Podcast-Produktion hätte ich nie über 7 Millionen Downloads allein mit dem Finanzrocker-Podcast erreicht. Diese Fehler haben mich enorm wachsen lassen. Da brauchst du dir nur mal die ersten Folgen vom Finanzrocker-Podcast anhören und dann die letzten. Deswegen halte ich eine Verurteilung von Fehlern für völlig falsch, aber es ist gut, wenn man darauf aufmerksam macht.
Auf den letzten Newsletter habe ich so viel Feedback bekommen wie noch nie - abgesehen von den Gewinnspielen. Es haben sich auch noch nie so viele Menschen vom Newsletter abgemeldet wie nach der letzten Mail. Normalerweise bekomme ich 1-3 Rückmeldungen auf einen Newsletter. Jetzt waren es Dutzende. Das ist bei den Podcast-Folgen übrigens genauso. Nur die polarisierenden Folgen sorgen für extrem viele Rückmeldungen. Alle anderen für so gut wie gar keins.
Für mich ist das kein Grund nur noch polarisierende Folgen zu machen oder Newsletter mit Fehlern, damit Rückmeldungen kommen. Hinterfragen und reflektieren sollte man sich aber trotzdem, denn das sorgt am Ende für den persönlichen Fortschritt - nicht nur bei Fehlern. |