Subject: Funktioniert Geldanlage mit künstlicher Intelligenz?

Funktioniert Geldanlage mit künstlicher Intelligenz?
Hallo Friend,

künstliche Intelligenz ist vor allem an der Börse eines der großen Themen in diesem Jahr. Im Zuge des KI-Hypes stiegen die Aktien von Alphabet, Microsoft, Meta oder NVDIA ordentlich an. Alle diese Unternehmen haben eine eigene KI entwickelt oder sich eingekauft wie Microsoft bei OpenAI, dem Entwickler von ChatGPT. Zusätzlich stellt NVDIA Spezial-Chips für die rechenintensiven KI-Anwendungen her. Das führte dann auch zu dem extremen Kursanstieg von 238 % in den letzten 12 Monaten. 

In unserem Alltag macht sich das aber noch nicht so offensichtlich bemerkbar. Es wird aber kommen! Vergangene Woche kam es zu einem Treffen von Microsoft-Chef Satya Nadella mit unserem Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Das Thema der knapp 30-minütigen Podiumsdiskussion: Wie kann die künstliche Intelligenz das Gesundheitswesen besser digitalisieren?

Verknüpfung von IT und KI

Gesundheitsdaten einer älter werdenden Gesellschaft sind künftig das neue Gold - vor allem in den USA. Je besser Unternehmen diese Daten auswerten können, um so hilfreicher und am Ende lukrativer wird es. Deswegen mischt auch Microsoft in diesem Bereich mit - vor allem nach der Übernahme des Sprachverarbeitungsspezialisten Nuance 2021. Auch Oracle sieht das so, denn das Software-Unternehmen übernahm im Juni 2022 das E-Gesundheitsaktenunternehmen Cerner für 28,3 Mrd. Dollar. Oracle setzt auch auf künstliche Intelligenz im großen Umfang. Die Verknüpfung von IT und KI hilft dabei, die Daten besser aufzubereiten und schneller, bessere Entscheidungen zu treffen.

Mit Hilfe von KI lässt sich künftig auch der Kampf gegen Krebs aufnehmen, wie ein Video von NVDIA anschaulich zeigt (einfach etwas zu den Beispielen runter scrollen). Zusammengefasst: Die Anwendung von KI in den unterschiedlichsten Bereichen kann vieles beschleunigen und verbessern. Die Gesundheitsbranche ist nur ein Beispiel unter vielen.

Künstliche Intelligenz in der Vermögensverwaltung

Vor kurzem geisterte die Meldung durch die Presse, dass vielleicht jeder dritte Fondsmanager in der Vermögensverwaltung durch KI eingespart werden kann. So macht die KI schon heute bei vielen Vermögensverwaltern die unliebsamen Aufgaben. Dazu gehören u.a. die Analyse von Geschäftsberichten, Analystenkommentaren oder historischen Kursdaten. Aus diesen Daten wird die Attraktivität abgeleitet und ein Fondsmanager trifft auf Basis dieser Ergebnisse eine Entscheidung für den Fonds.

Ich vermute mal, dass die Ergebnisse der meisten aktiven Fonds dadurch nicht besser werden, denn eine KI kann auch nicht die Zukunft voraussagen. Trotzdem wird die Arbeit erleichtert und vielleicht führt das in ferner Zukunft dazu, dass die hohen Kosten bei den aktiven Fonds etwas runtergehen werden, weil Personal eingespart werden kann. 

Als normaler Einzelaktien-Privatanleger profitiere ich aber noch nicht von der KI - zumindest in den kostenlosen Varianten. Bei ChatGPT-3.5 werden die Kenn- und Quartalszahlen nur bis September 2021 ausgegeben. Das hilft mir natürlich überhaupt nicht. Wie es bei ChatGPT-4 aussieht, weiß ich nicht. Es gibt aber Plugins mit denen dieser eingeschränkte Datenzugriff umgangen werden kann. 

Kann ich mir als Anleger nicht auch die KI zunutze machen?

Wie sieht es aber mit der Unterstützung bei der persönlichen Investmentstrategie und Risikoeinschätzung aus? Gerade bei ChatGPT lässt sich mit Hilfe von guten Prompts (das sind die Fragen oder Befehle an die KI) richtig wertvoller Content entlocken. Und genau hier kann ich mir tatsächlich die künstliche Intelligenz zunutze machen.

Wenn ich ChatGPT als Finanzberater agieren lasse, kann ich mir auf Basis unterschiedlicher Parameter wie Risikobereitschaft, Anlagehorizont, Vermögen und monatlicher Sparrate eine mögliche Investmentstrategie für eine fiktive Person vorschlagen lassen.

Das macht das kostenlose ChatGPT-3.5 wirklich geschickt und schlägt mir eine langfristige Investmentstrategie mit 7 Punkten vor. Hier solltest du aber keine Wunderdinge erwarten. Es ist relativ allgemein gehalten und schlägt ganz am Ende vor, eine professionelle Finanzberatung in Anspruch zu nehmen. Und die KI kennt auch ihre Grenzen und verweist sehr deutlich darauf.

Wo liegen die Grenzen der KI bei der Geldanlage?

Aber ich kann ChatGPT auch weitere Fragen dazu stellen. So hat die KI vorgeschlagen, dass meine fiktive Person langfristig in ETFs investieren kann. Wenn ich dann frage, in welche breitgestreuten ETFs mit einer niedrigen TER diese Person investieren kann, werden mir tatsächlich sieben breite Aktien- und Anleihen-ETFs unterschiedlicher Anbieter vorgeschlagen. Das ist super. Jetzt kommt das große ABER!

Vier dieser sieben ETFs sind in Deutschland nicht erhältlich. Das sind zwar richtig gute und günstige Produkte von Vanguard oder SPDR, aber die gibt es nur in den USA. Dieser Fokus auf die USA liegt natürlich in der Natur der Sache. OpenAI ist ein amerikanisches Unternehmen, was den Schwerpunkt der Inhalte natürlich noch auf dem amerikanischen Markt hat.

Das merke ich übrigens auch, wenn ich nach Online-Tools frage, wo ich mehr über diese ETFs sowie deren Zusammensetzung und Kosten erfahren kann. So werden mir u.a. Yahoo Finance, CNBC und Bloomberg vorgeschlagen. Erst auf Nachfrage, ob ich das nicht auch bei justETF oder ExtraETF nachschauen kann, wird mir eine Zusammenfassung der beiden Plattformen angezeigt.

Es gibt also noch ganz klare Grenzen und Nachteile auf diesem Gebiet. Aber das entwickelt sich alles extrem schnell weiter und das kostpflichtige ChatGPT-4 ist schon deutlich weiter als die 3.5-Version. Alles steht und fällt mit den richtigen Prompts. Wenn ich nicht weiß, wie ich damit umgehe und die KI steuern kann, bringt sie mir auch nichts. 

Hilfreiche Bücher für das KI-Verständnis
In den vergangenen Wochen habe ich mich verstärkt mit diesem Thema auseinander gesetzt. Richtig gute Beispiele aus der Praxis für Job, Uni und Webseiten gibt es in dem Buch "Richtig texten mit KI" von Kai Spriestersbach*. 

Hier lernst du alle Grundlagen zum prompten und bekommst auch noch über 100 Beispielprompts. Das Buch habe ich mir vor zwei Wochen gekauft und es hat mein Verständnis der richtigen Fragen für ChatGPT deutlich verbessert. Wenn du hier Wissen aufbauen willst, ist das die richtige Einstiegslektüre.

Eine weitere gute Einstiegslektüre ist das Buch "Investieren mit KI" von Timo Klein*. Das Buch erscheint am Dienstag und ich durfte es schon vorher lesen. Hier werden in sieben Kapiteln und auf 144 Seiten die Themen Investieren und künstliche Intelligenz anschaulich erläutert und zusammengeführt. Hier wird auch mehr auf Bard, die künstliche Intelligenz von Google eingegangen, die sich durchaus von ChatGPT unterscheidet.
Verlosung von 5 Exemplaren

Wenn du dir ein eigenes Bild von dem Buch machen und auch mal sehen möchtest, wie Investieren mit KI funktioniert, verlose ich fünf Exemplare von "Investieren mit KI" von Timo Klein*.

Wenn du eins der fünf Bücher gewinnen möchtest, schicke einfach bis zum Mittwoch, den 24.11.2023, um 15 Uhr eine E-Mail mit dem Betreff "Investieren mit KI" an gewinnspiel@finanzrocker.net.

Aus allen Einsendungen werde ich die fünf Gewinner/innen ziehen. Jede/r kann nur einmal für ein Buch mitmachen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Herzlichen Dank an den Finanzbuch Verlag, der diese Verlosung ermöglicht hat.

Fazit

Erst im Mai hatte ich die künstliche Intelligenz als Thema im Newsletter. Seitdem hat sich schon wieder sehr viel geändert und weiterentwickelt. Vor anderthalb Wochen war ich auf dem Digital Bash in Hamburg und dort war KI das große Thema. Salesforce hat dort u. a. seine Marketing Suite mit der eigenen Einstein-KI vorgestellt. Damit ist es z. B. möglich, komplette Newsletter mit allen Anforderungen von der KI erstellen zu lassen. 

Der Clou an der Sache: Als Unternehmen kann ich meine Produktbilder wie bspw. Outdoor-Schuhe oder Getränke-Dosen von der integrierten Bild-KI namens Typeface (schaut Euch mal die Demo mit der Dose oder der Tasche an) gleich in eine passende Umgebung setzen lassen. Teure Produkt-Fotoshootings sind damit gar nicht mehr nötig.

Für Content-Creator ist KI generell eine wirklich gute Erleichterung. Aber es wird jetzt nicht alle Jobs wegfallen lassen und die KI wird auch nicht die komplette Arbeit übernehmen. Ändern wird sich dennoch unweigerlich einiges. Gerade im Marketing ist die ganze Branche extrem im Umbruch. Wer sich nicht mit KI beschäftigt und nicht darüber Bescheid weiß, wird es künftig auf dem Jobmarkt schwer haben. Deshalb muss ich mich als Online Marketing Manager generell verstärkt damit auseinandersetzen.

Aber auch als aktiver Anleger wird KI bald eine gute Erleichterung werden. Momentan ist sie in dem Bereich aber noch nicht soweit. Für die eine oder andere sinnvolle Ergänzung bei der Geldanlage ist die KI aber jetzt schon fähig. Wie das anschaulich funktioniert, erfährst du in dem Buch von Timo Klein.

Den Finanzrocker-Newsletter mache ich aber nach wie vor selbst - auch wenn sich dann mal ein Fehler einschleichen kann wie beim letzten Mal. Dafür bleibt der Newsletter aber persönlich und unverwechselbar. Anonyme, langweilige und oberflächliche Newsletter gibt es schon genug.

In diesem Sinne wünsche ich dir einen schönen Sonntag.
Viele Grüße
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Aktuell ist die sechste Ausgabe 2023 vom Extra Magazin auf dem Markt. Dieses Mal geht es in der ausführlichen Titelstory um Staatsfonds.

Darüber hinaus werden geht es um die Frage, ob der grüne Wandel den Wohlstand in Deutschland gefährdet. Auch ein Special über das Schwellenland Indien ist enthalten.

Als Beilage gibt es noch ein Heft über Themen-ETFs dabei.
Neue Artikel in den letzten Wochen
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Götz Nitsche war nach dem Studium auf der Suche nach seinem Platz in der Gesellschaft und wusste nicht genau, wohin er wollte. Er beschloss, ein Jahr zu reisen, um sich über seinen zukünftigen Weg klar zu werden. Im Interview sprechen wir ausführlich über seine Reise und ob er seinen Platz mittlerweile gefunden hat.
Monatsrückblick
2,5 Jahre hat es gedauert bis ich endlich meinen sehr geschätzten Bloggerkollegen und YouTube-Kompagnon Clemens persönlich kennenlernen und treffen konnte. Und das gleich zweimal innerhalb einer Woche.

Denn nach der Fahrt in die Niederlande ging es zum eigentlichen Urlaub nach Österreich und Ungarn. Wie es der Zufall wollte, war Clemens zur gleichen Zeit auf Dienstreise in Budapest wie ich im Urlaub. Da konnten wir das erste Mal persönlich im skurrilen Ambiente von Salsa-Livemusik und Touristen-Riesenrad in der ungarischen Hauptstadt mit einem Bier anstoßen.

Wenige Tage später machte Clemens mit uns eine ausgedehnte Stadtführung durch Wien, wo wir dann in einer Heurigen in Grinzing mit einem Gespritzten nochmal anstoßen konnten. Herzlichen Dank an dieser Stelle, Clemens!

Das Lustige an der Sache ist ja, dass Clemens schon seit vielen Jahren meinen Podcast hört und mir im Februar 2021 eine sehr lange Dankes-Mail geschrieben hat. Daraus ist dann zunächst ein regelmäßiger virtueller Austausch entstanden. Ein Jahr später folgten eine Podcast-Folge und zahlreiche YouTube-Videos. Für mich sind solche Geschichten das eigentliche Highlight im Leben als Podcaster und Blogger. 

Kleine Podcast-Pause

Jetzt wird es erstmal einen Monat dauern, bis wieder neue Podcast-Folgen veröffentlicht werden. Das hat damit zu tun, dass ich zweimal auf Dienstreise bin und zwei etwas aufwändigere Specials Ende November veröffentlichen will. Beide Folgen brauchen etwas mehr Vorlauf, so dass mehr Zeit ins Land ziehen wird, bis Ihr wieder von mir hört.

Die diesjährige Weihnachtsfolge wird anschließend ein schöner Jahresabschluss, der für langjährige Finanzrocker-Fans mit Sicherheit ein Highlight wird. Mehr will ich an dieser Stelle aber noch nicht verraten. Die letztjährige Weihnachtsfolge mit Alexandra von "Sauerkraut und Zaster" kam ja schon sehr gut an und ich denke, dass das auch bei dieser Folge der Fall sein wird.

Vorher wird es aber noch einen neuen Newsletter in diesem Jahr geben. Bis dahin wünsche ich dir aber erstmal alles Gute! 
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Daniel Korth, Dornbreite 7n, 23556, Lübeck, Deutschland
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