Subject: 📈Halbzeit 2024: Erfolgreiche Börsen, spannende Entwicklungen und strauchelnde Fonds 💣

📈Halbzeit 2024: Erfolgreiche Börsen, spannende Entwicklungen und strauchelnde Fonds 💣
Hallo Friend,

jetzt ist das Jahr 2024 schon wieder zur Hälfte vorbei und die vergangenen sechs Monate waren sehr abwechslungsreich. Wer hätte Anfang des Jahres gedacht, dass die deutsche Fußballnationalmannschaft hierzulande wieder für so viel Begeisterung sorgen könnte? Die tristen Auftritte im Herbst des letzten Jahres gaben jedenfalls keinen Hinweis darauf. Seit 2018 war die Haltung gegenüber der Mannschaft doch eher reserviert. Auch wenn sie jetzt ausgeschieden ist, war es bisher ein tolles Turnier – vor allem für Deutschland selbst.

Ein erfolgreiches Jahr 2024?

Ähnlich skeptisch waren die meisten Experten und Wahrsager, was das Börsenjahr 2024 anging. Doch die Börsenkurse kannten von Januar bis Juni nur den Weg nach oben. Trotz schlechter Aussichten, mitunter schlechten Ergebnissen und den dauerhaft negativen Nachrichten aus der Weltpolitik gab es nur im April einen negativen Performance-Monat. Der DAX hat im ersten Halbjahr 9 Prozent zugelegt und ganze 30 neue Allzeithochs aufgestellt. Der S&P 500 hat sogar fast 15 % zugelegt und sogar 31 Schlussrekorde aufgestellt. Das Problem: Für fast 60 % der Rendite waren mit Nvidia, Microsoft, Amazon, Meta und Apple nur fünf Firmen verantwortlich.

Das wird aber nicht das ganze Jahr so weitergehen, denn in einigen Branchen wurden richtig schlechte Zahlen gemeldet, was einen besonders starken Abverkauf nach sich zog. Bisher hat sich das aber nur auf die Einzelwerte oder die Branche ausgewirkt, aber nicht auf die breitgestreuten Indizes. Wenn jetzt ein oder zwei der fünf Highflyer-Unternehmen schlechte Zahlen präsentieren, dann wird es ganz schnell anders aussehen. Genau das ist in den vergangenen Monaten in einigen Branchen zuhauf vorgekommen.

Bei Sportartikeln wird gespart!

Bestes Beispiel war das erfolgsverwöhnte Nike, das allein im Juni einen Rückgang um 20 Prozent verzeichnen musste. Und das während einer für Nike erfolgreichen EM, wo fünf der acht ausgerüsteten Teams bis ins Viertelfinale gekommen sind und sogar drei der vier Halbfinalisten. Diese Zahlen spielen aber erst bei den nächsten Quartalszahlen eine Rolle. Der Grund für das schlechte Ergebnis: Die kleinere Konkurrenz in Form von Hoka und On macht dem Swoosh-Konzern stark zu schaffen. Die präsentierten Zahlen waren sehr schlecht. 

Doch mit diesen Problemen steht Nike nicht allein da. Auch die stark emporgestiegene Yoga-Marke Lululemon Athletica verlor in diesem Jahr ganze 39 %. Ein Blick in andere Branchen zeichnet ein ähnliches Bild. Starbucks präsentierte völlig katastrophale Zahlen und muss sich neu sortieren. Auch CVS Health, Walgreens, die Supermarktkette Target, der Landmaschinen-Hersteller Deere & Company und viele weitere mussten nach schlechten Ergebnissen einen stärkeren Kursrutsch erleiden.

Abwertung von Immobilienfonds

Was dann noch immer wieder extrem aufflackert, ist die Sorge, dass der Gewerbeimmobilienbereich implodiert und die Märkte (wie schon 2008 bei den Immobilien) in den Abgrund reißt. Das soll jetzt keine Panikmache sein, aber durch die schwere Krise in dem Bereich sind im letzten Jahr schon einige Banken zugrunde gegangen. Mit Mühe und Not konnte ein Flächenbrand verhindert werden (das Beispiel Credit Suisse war die Spitze des Eisbergs). Das lag zum größten Teil an der Zinswende, hatte aber auch schon mit Gewerbeimmobilien zu tun.

Ende Juni hat es nun erstmals einen milliardenschweren, offenen Immobilienfonds getroffen, der um 17 Prozent abgewertet wurde, weil die finanzierten Immobilien im Wert stark gesunken sind. Die Wertverluste von 800 Millionen Euro sind laut Euro am Sonntag die höchsten seit der Finanzkrise 2008. Der Anbieter Union Investment gehört übrigens zur Gruppe der Volksbanken Raiffeisenbanken. 

Da lässt sich schlussfolgern, dass sehr vielen Kunden der Genossenschaftsbanken genau dieses Produkt als vermeintlich sichere Geldanlage verkauft wurde. Aber diese Immobilien-Vehikel sind immer mit Problemen verbunden, weil man als Anleger (mittlerweile) nicht so schnell aus den Fonds rauskommt. Ein klassischer Fall von dumm gelaufen.

Die Probleme der Banken 

Deutsche Banken haben allein im ersten Quartal 2024 über 14 Milliarden Euro an faulen Krediten - also Krediten, wo der Kreditnehmer in erhebliche Schwierigkeiten geraten ist - gemeldet. 2023 waren es im ersten Quartal nur 6 Milliarden Euro. 

Leider ist das nicht nur bei den deutschen Banken der Fall, sondern auch bei den amerikanischen. Das führte in diesem Jahr beispielsweise bei der Bank of the Ozarks, die sich auch in meinem Depot befindet, zu starken Kursrücksetzern. Denn auch hier ist die Angst groß, dass die faulen Immobilienkredite einen großen Einfluss auf das Geschäft haben können. Auch einige REITs sind von dieser Problematik betroffen.

Machen wir uns nichts vor: Der starke Trend zum Home Office wird nicht von heute auf morgen wieder verschwinden. Jedes Unternehmen überlegt sich heutzutage dreimal, ob es noch so viele Flächen braucht. Dieses Thema wird weiterhin schwelen und auch einen Einfluss auf Banken, REITs und Fonds im Depot haben. Gefährlich wird es aber erst, wenn daraus ein größerer Flächenbrand entstehen sollte.
Fazit  
  
Dieses Jahr wird weiterhin unruhig bleiben - vor allem politisch. Schließlich stehen ja im November noch die Wahlen in den USA an. Heute sind auch noch die zweiten Wahlen in Frankreich, die gerade für den weiteren Zusammenhalt in der EU von großer Bedeutung sind. 

Auch die Börsen bleiben weiterhin stark vom Zukunftsthema KI abhängig. Gibt es da größere Rückschläge bei den fünf großen Unternehmen, wird es unweigerlich auch zu Rücksetzern an der Börse führen. Fakt ist, dass es nicht immer nur nach oben gehen kann - trotz ständig neuer KI-Errungenschaften.

In dem Zusammenhang möchte ich aber mal auf eins der spannendsten Büchern in diesem Jahr hinweisen. Dieses hört auf den Namen "Inside KI - Wie Künstliche Intelligenz und ihre Pioniere unser Leben und Arbeiten revolutionieren"* und behandelt das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Geschrieben wurde es von den beiden Handelsblatt-Journalisten Larissa Holzki und Stephan Scheuer. Sehr lesenswerter Überblick aus unterschiedlichen Ländern und den vielfältigen Möglichkeiten der KI. Das war eins der Bücher, die mich am meisten in diesem Jahr begeistert haben.

Es würde mich jedenfalls sehr wundern, wenn die Performance in der zweiten Jahreshälfte noch einmal so gut ist wie in den ersten sechs Monaten. Insgesamt war es aber ein zumindest an den Börsen sehr gutes Halbjahr 2024.
Viele Grüße aus Lübeck
Neue Podcastfolge: Finanzrocker-Podcast
In der neuesten Podcast-Folge habe ich mit der Psychologin Monika Müller über die Psychologie an der Börse, unbewusste Muster in finanziellen Entscheidungen und persönliche Entwicklung als Anleger gesprochen. Weitere Themen waren die Diskrepanz zwischen globaler Unsicherheit und steigenden Aktienmärkten sowie die Rolle von Gurus und Crash-Propheten. Abschließend gibt es wertvolle Tipps für bessere Finanzentscheidungen.
Neue Podcastfolge: Mehr Mut zum Glück
In der neuesten Folge erzählt Dr. Daniel Hinkeldein, wie er trotz zahlreicher Rückschläge und Herausforderungen seinen Traum von der Selbstständigkeit verwirklichte und sich selbst von einem kompletten Neustart nicht entmutigen ließ.
Monatsrückblick
Am Dienstag ist bereits die 9. Staffel des Finanzrocker-Podcasts zu Ende gegangen. Diese Staffel hatte zwar die wenigsten Folgen, konnte jedoch mit stabilen Hörerzahlen überzeugen. Nun gibt es bis mindestens Ende September eine Sommerpause für die regulären Folgen. Trotzdem wird es auch in diesem Jahr wieder das Summer Special im August geben, das ich erneut zusammen mit Clemens aufnehmen werde.

Doch schon Ende Juli geht es weiter mit einer neuen Folge von "Mehr Mut zum Glück", die ich morgen aufnehmen werde. Auch für den August ist bereits eine Folge geplant, die ich schon vergangene Woche aufgezeichnet habe.

Zudem wird es im August endlich eine neue Folge von "Der Finanzwesir rockt" geben - nach fast einem Jahr. Albert und ich haben uns fest vorgenommen, dieses Projekt zumindest zeitweise wieder aufleben zu lassen und ein spannendes Thema ausgewählt. Wir wollen uns nicht wiederholen, daher soll es etwas sein, womit wir uns intensiv beschäftigen und aus eigener Erfahrung berichten können. Ich freue mich schon sehr auf die Aufnahme.

In der 251. Podcast-Folge habe ich bereits erwähnt, dass im Herbst der zweite Teil meines USA-Roadtrips folgen wird. Ich bin selbst gespannt, welche Themen ich auf meiner Reise entdecken und für ein Update mitbringen werde. Das ist natürlich deutlich kürzer als beim letzten Mal, aber es gibt schon jetzt wieder einiges zu berichten.

Ich wünsche dir nun einen schönen Sommer und hoffe, dass das Wetter besser wird als bisher. Im August melde ich mich dann wieder mit dem nächsten Newsletter.
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Daniel Korth, Dornbreite 7n, 23556, Lübeck, Deutschland
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