Subject: Inflation, Zinserhöhung, Bärenmarkt: Warum ich mir von negativen Nachrichten nicht die Glücksmomente nehmen lasse!

Inflation, Zinserhöhung, Bärenmarkt: Warum ich mir von negativen Nachrichten nicht die Glücksmomente nehmen lasse!
Hallo Friend,

bei einem Blick ins eigene Portfolio möchte ich momentan den Browser gleich wieder schließen. Dieses Jahr ist aber nicht nur an der Börse eins zum vergessen. Wenn ich Nachrichten schaue, bekomme ich täglich einen Anflug von Depression. Da hilft nur noch eine Nachrichten-Diät, um nicht ständig die negativen Headlines mitzubekommen.

Aber spätestens wenn man dann im Biergarten oder auf der Terrasse eines Restaurants sitzt und einen entspannten Sommerabend genießen will, holen einen die Nachrichten doch wieder ein. Dem Dauerthema Inflation kann man auch dort nicht entkommen. So sind die derzeitigen Preise in den Restaurants wirklich extrem angestiegen.

Vor allem Grundnahrungsmittel werden teurer

Kein Wunder, denn Lebensmittel wie Rapsöl (+65 % im Vergleich zum Mai 2021), Butter (+43 %), Nudeln (+33 %), Rindfleisch (+21 %), Schweinefleisch (+17 %), Molkereiprodukte und Eier (+13 %), Kartoffeln (+13 %) und Getreideerzeugnisse (+11 %) sind extrem teurer geworden. Dazu kommt noch ein Plus von 22 % beim Strom. Diese exorbitanten Preissteigerungen müssen Restaurants natürlich auch weitergeben.

Es gibt auch diverse Dinge, die günstiger geworden sind, aber das sind keine Grundnahrungsmittel. Spargel ist beispielsweise 20 % günstiger geworden. Auch Paprika hat sich im Vergleich zum Mai 2021 um 23 % verbilligt.  

Aber auch die Preise für Verkehr, Wohnen und Möbel haben im Mai 2022 einen ordentlichen Satz nach vorn gemacht.  
Quelle: Statistisches Bundesamt

Die Inflation lag in Deutschland im Mai insgesamt bei 7,9 %. Angesichts von einer Preissteigerung von 95 % beim Heizöl und 41 % beim Benzin ist das aber noch überschaubar (wieder im Vergleich zum Mai 2021). Mietwagen haben sich im Mai 2022 um 48 % verteuert. 

Wenn ich daran denke wie teuer mein Mietwagen in den USA schon im vergangenen Jahr war, möchte ich nicht wissen, wie hoch der Preis dort jetzt ist. Die Inflation in den USA liegt nämlich bei 8,6 %. Bis Februar war dort alles schon viel teurer als in Deutschland. Jetzt haben die Preise in den USA nochmal gewaltig angezogen. 

Einen sehr guten Artikel zu den Themen Inflation, Zinserhöhung und die Folgen für die Wirtschaft hat die Tagesschau im Mai veröffentlicht.

Rote Zahlen im Depot

Schaue ich jetzt noch in mein Depot, bin ich versucht mir die letzten verbliebenen Haare zu raufen. Bringt aber auch nichts. Von meinem monatlich verfügbaren Geld kann ich mir immer weniger kaufen, das Vermögen schrumpft im Bärenmarkt und die Laune sinkt so jeden Monat weiter. 

Mit -3,4 % war der Juni auch noch der schlechteste Monat in diesem Jahr. Es gab 2022 nur einen positiven Börsenmonat. Mein gesamtes Vermögen sank um -11,15 %. Mein Aktien-Depot steht bei -13,44 %, die ETFs (inkl. Themen-ETFs) liegen bei -16,83 % und meine Anleihen sogar bei ganz schlechten -31,33 %. 
Quelle: Screenshot aus Portfolio Performance

Die einzigen Assets im Plus sind neben einer Handvoll Aktien nur P2P-Kredite und Gold. Alles andere ist dick im Minus - Kryptowährungen sogar bei -50 %. Das ist aber auch die kleinste Position in meinem Depot.

Meine Performance-Rettung war letztendlich der hohe Tagesgeldanteil, den ich wegen der Selbstständigkeit halten muss. All-in in Aktien zu gehen ist nie eine gute Idee. 

Fazit

Und nun? Flinte ins Korn werfen, sich nichts mehr leisten und den ganzen Tag lamentieren wie schlimm doch alles ist? Da habe ich ehrlich gesagt keinen Bock drauf. Ich habe meine Aktien-Sparpläne erstmal auf Eis gelegt und nutze das Geld stattdessen für Luxus wie Essen gehen oder ein Bierchen an der Lübecker Obertrave. 

Nach zwei Jahren quasi Dauer-Lockdown ist die Lebensqualität schon genug abhanden gekommen. Diese kleinen Glücksmomente sind daher verdammt wichtig, um nicht von den ganzen schlechten Nachrichten überrollt zu werden. 

Und wenn ich überlege was passiert, wenn keiner mehr in Restaurants, Hotels oder auf Konzerte geht, gibt es keine Alternative. Denn dann wird die Situation wieder bedrohlich für die Gastwirte, Hoteliers und Veranstalter. 

Zum Glück bin ich nicht der Einzige, der so denkt. Hier an der Ostsee ist bis Mitte September alles ausgebucht und die meisten Restaurants sind jeden Abend gut gefüllt. Geldanlage ist nicht alles im Leben!

Viele Grüße 
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Schlaglichter des Monats
Kann ich mir kein Haus wegen Cappuccinos leisten?

In den USA gibt es die These von Autor David Bach*, dass einen zu viele Lattes / Cappuccinos daran hindern eine Immobilie zu erwerben und reich zu werden. Damals gab es einen großen Aufschrei bei der Kaffee-Fraktion, die in den Vereinigten Staaten dank Starbucks viel größer ist als hier.

Natürlich spielt der sogenannte "Latte-Faktor" auch hierzulande eine Rolle bei der Lifestyle-Inflation. Es ist purer Luxus, täglich seinen Cappuccino zu kaufen, der sich über die Monate zu einem großen Ausgabeposten entwickeln kann. Aber hindert es die Amis wirklich daran, eine Immobilie zu kaufen?  

Diese Frage hat sich das Team meines Lieblings-Newsletters The Hustle letzte Woche gestellt. Ist zwar auf englisch, aber sehr interessant. Vor allem vor dem Hintergrund der riesigen Immobilien-Blase in den USA und dem vor kurzem explodierten Hypothekenzins (auf 5,78 % bei langjährigen Hypotheken). Allein dieser Punkt verteuert die Immobilie für künftige Hauskäufer um ganze 25 %. Da macht der Latte dann auch keinen großen Unterschied mehr, oder?

Shitstorm im Finfluencer-Bereich geht weiter

Schon im letzten Newsletter hatte ich von dem Shitstorm im Finfluencer-Bereich berichtet. Jetzt hat die Tageszeitung "Die Welt" nachgelegt: Im zweiten Artikel geht es um weitere Vorwürfe gegenüber "AlleAktien" und was im Nachgang zum ersten Artikel alles passiert ist. 

Zwischendurch hat der AA-Geschäftsführer noch den Finfluencer "Techaktien" abgemahnt und verlangt über 1,9 Millionen Euro wegen gekündigter Accounts. Es gibt Sachen, die kannst du dir nicht ausdenken. 

Mir fehlen nicht oft die Worte, aber hier bin ich einfach sprachlos.

Stranger Things 4: So wertvoll sind Lizenzrechte

Im letzten Newsletter habe ich den Hipgnosis Songs Fund vorgestellt, der sein Geld mit den Lizenzrechten von Songs bekannter Musiker verdient. Dieses Mal habe ich ein Beispiel dafür, wie hoch diese Einnahmen sein können.

Wer die neue Staffel von "Stranger Things" gesehen hat, kam am 80er Hit "Running up that Hill" von Kate Bush nicht vorbei. In fast jeder Folge wird er zumindest angespielt, zwei Mal sogar in einer neuen Version ausgespielt. Mich hat er in der Serie auch echt gepackt, obwohl ich ihn seit Jahrzehnten kenne.

Auf die jungen Menschen hatte dieser Song im Serienkontext eine so große Wirkung, dass sie ihn wie verrückt streamten. Die Folge: Kate Bush landete 37 Jahre nach Veröffentlichung in vielen Ländern ganz vorn in den Charts. Allein auf Spotify wurde der Song in einer Woche 137 Millionen gestreamt. Das führte beim schwedischen Streaminganbieter zu 200.000 Dollar Einnahmen an Lizenzgebühren. Alle anderen Dienste und Radiosender sind noch gar nicht enthalten. Da Kate Bush die Lizenzrechte selbst hält, ist 2022 ein sehr lukratives Jahr für die 63-jährige.

Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie viel Geld Lizenzrechte bringen können. Dazu muss man aber auch sagen, dass die Duffer-Brüder ein krasses Talent haben, solche Songs unvergesslich in einen Kontext einzubetten. 

Ein weiteres Beispiel ist der Trailer zur 4. Staffel von Stranger Things: Dort setzten die Brüder Journey's "Separate Ways" so krass in Szene, dass ich immer wieder Gänsehaut bekomme, wenn ich den Trailer schaue. Mal schauen, ob der Song auch nochmal in die Charts kommt. Und der Trailer hat nicht zu viel versprochen: Diese 4. Staffel ist ein echtes Heimkino-Erlebnis. 

Wobei ich mich immer noch frage, ob die Serie wirklich so fantastisch oder perfekt gemachter 80er-Trash ist. Manchmal ist das ein sehr schmaler Grat. 
Neues Video bei YouTube
Im neuen Video von HGI meets Finanzrocker geht es um den Einfluss von Inflation, Zinserhöhungen und gestörte Lieferketten auf die Wachstumsaktien. Was davon hat einen Einfluss auf HGI-Werte? Welche Aktien liefen trotz der Probleme noch verhältnismäßig gut? Welche sind besonders davon betroffen?

Stefan Waldhauser erzählt darüber hinaus von seinem Wikifolio und wie es die Techkorrektur überstanden hat.


Neue Artikel in den letzten Wochen
Metaverse-Special: Kurzfristiger Hype oder digitale Revolution? 7 Gäste erzählen mehr

In diesem speziellen Metaverse-Special habe ich 7 Gäste aus den Bereichen Wirtschaft, Fintech, Forschung, Musik und Kunst zu Gast, mit denen ich ausführlich über das Metaverse spreche. Dabei geht es in erster Linie um das bessere Verständnis der digitalen Welten und wem es wirklich etwas nutzt.
“Über Nacht berühmt: Vom Kiezkind zur Bestseller-Autorin” – Interview mit Güldane Altekrüger

Güldane Altekrüger wuchs in den achtziger Jahren auf dem Kiez in St. Pauli und für ein paar Jahre in der Türkei auf. Diese Gegensätze haben sie geprägt. Über den langen Weg von der Hauptschule zum Studium wollte sie unbedingt vorankommen und etwas erreichen. 

Doch der große Erfolg kam erst 2018 und dann ganz plötzlich. Dana wurde über Nacht Bestseller-Autorin. Ihre packende Geschichte erzählt sie ausführlich bei “Mehr Mut zum Glück”.
Angel Investing – Ein Business Angel packt aus – El Dinero 15

Über das Thema Angel Investing haben wir in fast 7 Jahren gemeinsamer Podcast-Geschichte noch nie gesprochen. Daher wurde es höchste Zeit, dass wir uns dem Thema annehmen. Wir haben heute den Business Angel Ed Freyfogle zu Gast. Er erzählt warum er angefangen hat, in Start-ups zu investieren, wo die Fallstricke liegen und wie viel Geld man in die Hand nehmen muss.

“Portfolio mit Ferienimmobilien an der Ostsee aufgebaut” – Hörerinterview mit Linda

Zum 7-jährigen Jubiläum des Finanzrocker-Podcasts habe ich ein Thema aufgegriffen, das ich in der Form noch nie hatte.

Ich spreche mit meiner Hörerin und ehemaligen Kollegin Linda darüber, wie sie sich mit ihrem Mann ein Portfolio mit Ferienimmobilien in Travemünde aufgebaut hat. Was waren die Herausforderungen? Wo liegen die Fallstricke? Darüber hinaus sprechen wir über nebenberufliche Selbstständigkeit, Humankapital und noch einiges mehr. Eine ganz tolle Folge!

Neues Video bei YouTube
In Folge 209 des Finanzrocker-Podcasts hatte ich den Einkommensinvestor Anton Gneupel von D wie Dividende zu Gast. In den 60 Minuten des Podcasts konnten wir natürlich nicht über alle Aspekte von Closed-End-Funds sprechen.

Darüber hinaus gab es einige Anmerkungen und auch kritische Rückfragen. Deswegen freue ich mich, dass Anton jetzt nochmal im Video die Fragen und Anmerkungen beantwortet.
Monatsrückblick
Das kommt jetzt nicht überraschend, aber der Bärenmarkt an den Börsen und das schöne Wetter sorgen für ein ordentliches Abflauen des Geldanlage-Hypes. So gibt es in diesem Jahr deutlich weniger ausgeführte Sparpläne, aber auch bei den Podcasts merke ich ein stetig sinkendes Interesse.

So war der Juni 2022 der schlechteste Monat im Finanzrocker-Podcast seit dem Corona-Crash im März 2020. Aber generell sind die Zahlen bei den Finanz-Podcasts rückläufig seit 3 Monaten. Zum einen hängt das sicherlich an den dauerhaft schlechten Börsennachrichten, aber zum anderen an der Flut an Finanzpodcasts, die jeden Monat neu auf den Markt kommen. Wer soll das alles hören?

Für die aktuelle Staffel des Finanzrocker-Podcasts habe ich jetzt auch Nägel mit Köpfen gemacht und sie eingekürzt. Jetzt gibt es nur noch zwei Folgen in der 7. Staffel und dann gehe ich schon am 6.7. in die Sommerpause. Für die kommende Episode am Mittwoch bin ich extra nach München gefahren, um ein Interview mit einem SDAX-Unternehmen zu führen.

Ein kleines Schmankerl konnte ich mir aber nicht verkneifen, denn es wird Ende Juli noch ein kleines Sommer-Special mit zwei sehr interessanten Gästen und ganz vielen Themen geben. Dann geht es aber erst Ende August/Anfang September weiter mit einer deutlich kürzeren 8. Staffel. Zu viele Folgen führen am Ende zu nichts mehr.

Trotzdem wird es aber auch im Sommer genügend Podcast-Folgen geben. Die kommende El Dinero-Episode wird die erste sein, in der Albert und ich wieder allein diskutieren - quasi eine Rückkehr zu alten "Der Finanzwesir rockt"-Zeiten. Bei dem Thema hat sich das einfach angeboten. 

Apropos "Der Finanzwesir rockt": Da haben wir auch eine neue Folge eingeplant, die im Juli oder August erscheinen wird. Auch diese machen wir allein und ohne Gast. Nach den drei schweren Themen Cum Ex, Kapitalismus-Problemen und Geldanlage in schwierigen Zeiten brauchten wir etwas anderes.

Und bei "Mehr Mut zum Glück" gibt es anlässlich des 2. Geburtstags am kommenden Donnerstag eine Bonusfolge. Diese verknüpft die Themen Glück und Psychologie mit Heavy Metal und war ein Wunsch von mir. Ab Juli geht es aber dann weiter mit weiteren typischen MMzG-Folgen. 

Jetzt aber genug der vielen Worte. Genieß das schöne Wetter und die kleinen Glücksmomente im Alltag. Wir lesen uns im Juli wieder.
Disclaimer: Vom Versender dieses Newsletters gehandelte Aktien, ETFs, P2P-Kredite, Anleihen, Kryptowährungen und Fonds sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen übernommen. Alle zur Verfügung gestellten Informationen (alle Gedanken, Prognosen, Kommentare, Hinweise, Ratschläge etc.) dienen allein der Bildung und der privaten Unterhaltung.

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Daniel Korth, Dornbreite 7n, 23556, Lübeck, Deutschland
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