Subject: Schluss mit der Kostenlos-Kultur bei Bankkonten?

Schluss mit der Kostenlos-Kultur bei Bankkonten?
Hallo Friend,

vorletzte Woche gab es so einen Tag, an dem ich fast verzweifelt bin. Ich brauchte ausnahmsweise mal Bargeld, aber es gab in der Nähe keinen Geldautomaten der Cash Group mehr. Bis Sommer waren in der Region beim Lübecker Hauptbahnhof noch drei Automaten. Jetzt sind sie alle weg.

Es gibt nur noch in der Innenstadt große Filialen der Cash Group-Banken mit Geldautomaten, aber sobald ich woanders bin, muss ich umplanen. Vielleicht ist dir das Ganze auch schon in letzter Zeit passiert. Wir müssen uns in der Beziehung nun gewaltig umgewöhnen. Ab sofort können wir das Geld kostenlos nur noch an der Supermarktkasse oder Tankstelle abheben, wenn keine Filiale in der Nähe ist. Die comdirect* hat beispielsweise Kooperationen mit Shell, Penny, Rewe oder Aldi Süd. 

Ist die Kostenlos-Kultur vorbei?

Das ist aber noch nicht alles: Die Kostenlos-Kultur bei den Girokonten wird ebenfalls weiter eingeschränkt. Ja, unter bestimmten Bedingungen (Gehaltseingang ab bestimmter Summe, laufende Sparpläne etc.) gibt es noch die kostenlosen Konten, aber das Kartenangebot wird ordentlich eingeschränkt. 

Als DKB-Kunde bekam ich Anfang letzter Woche eine Mail, dass es ab November zahlreiche Änderungen gibt. Die Charge-Kreditkarte kostet dann für Neukunden 2,49 Euro im Monat, die EC-Karte bzw. Girocard schlägt mit 1 Euro monatlich zu Buche. Kostenlos bleibt nur die neue Debit-Kreditkarte, bei der alle Buchungen sofort vom Konto abgebucht werden.

Die comdirect führt das Ganze ebenfalls zum November ein, wobei hier nur die Kreditkarte monatlich Geld kostet. Für mich ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um mal in meinem Kartensammelsurium aufzuräumen. Über die Jahre haben sich so einige Karten angesammelt und allein bei der comdirect habe ich momentan drei Karten in der Benutzung (Visa, Visa-Debit und Girocard).

Versteckte Preiserhöhungen

N26* hat in den letzten Monaten versteckte Preiserhöhungen durchgeführt, indem einfach bei Neukunden Leistungen weggelassen wurden. Statt zweier kostenloser Spaces (unverzinste Tagesgeldkonten) gibt es keine mehr. Auch die Partnerangebote gibt es für Kostenlos-Kunden nicht mehr. Wenn man diese haben möchte, muss man Smart-Kunde für 4,90 Euro im Monat werden - und zwar für mindestens ein Jahr. 

Einzige Unterschiede zum kostenlosen Konto: 10 Spaces, Partnerangebote, zwei kostenlose Abhebungen mehr, keine Fremdwährungsgebühren und ein flexibles Tagesgeldkonto. So sehr ich dieses App-Konto schätze, als Neukunde würde ich mir zweimal überlegen dorthin zu gehen. Als Alt-Kunde habe ich zumindest noch 
zwei kostenlose Spaces und Partnerangebote. 

Dank einer Finanzierungsrunde ist N26 jetzt mehr wert als die Commerzbank. Hier ist scheinbar noch viel Wachstums- und Einnahmepotenzial, denn die anderen Kontenmodelle You und Metal kosten sogar 9,90 Euro und 16,90 Euro. Da hat man neben weltweit kostenlosen Abhebungen und tolleren Karten (eine Metallkarte, yeah!) noch einige überteuerte Versicherungen (Reiseversicherung, Reisekrankenversicherung, Handyversicherung etc.) mit drin. Auf diese tollen Ideen sind die großen Banken scheinbar noch nicht gekommen, aber mich wundert es dann doch, dass sich junge Leute von solchen Angeboten ködern lassen. Eine gute Reisekrankenversicherung kostet für normale Urlauber (also keine digitalen Nomaden) 14,80 Euro und eine Dauer von 56 Tagen pro Reise - im Jahr! Hör doch gern nochmal in diese Podcast-Folge zu Versicherungen rein. Da besprechen wir das Thema ausführlich.

Leistung muss bezahlt werden

Machen wir uns nichts vor: Künftig wird gute Leistung auch entsprechend bezahlt werden müssen. Das finde ich auch völlig legitim, aber als Verbraucher sollte ich mir ganz genau anschauen, was dahinter steckt und welche Angebote völlig überteuert sind. Außerdem sollte ich dann auch die Unterschiede und Möglichkeiten zwischen den Karten kennen und genaue Anwendungszwecke definieren. Denn was bringt mir eine kostenpflichtige Charge-Kreditkarte, wenn ich sie nicht nutze?  Da reicht eine Debit-Kreditkarte völlig aus. Aber bei Reise- oder Mietwagenbuchungen solltest du auf jeden Fall eine Charge-Kreditkarte haben, weil die Firmen sonst nicht immer Vorautorisierungen oder Kautionszahlungen vornehmen können. Dieses Thema werde ich nächstes Jahr nochmal ausführlich in Newsletter und Podcast behandeln.

Einen ersten Überblick über die vielen wichtigen Details und Begriffe bekommst du in meiner neuen Finanzrocker-Folge. Dort habe ich Sara Zinnecker von Forbes Advisor zu Gast. Mit ihr spreche ich ausführlich über Girokonten, Kreditkarten und auch Neobroker und Handelsplätze. Hör doch mal in die Episode rein. 
Fazit

Hast du dir schon Gedanken über die Kosten und Leistung bei deinem Girokonto gemacht? Ich bin immer sehr verwundert, wenn mir Hörerinnen oder Hörer schreiben, dass sie beim Neobroker nur sehr wenig Geld zahlen, aber dann bei der völlig überteuerten Sparkasse bis zu 14,90 Euro im Monat für ein Girokonto mit kaum vorhandener Leistung zahlen. Das ist doch ein Widerspruch in sich! Als Argument kommt dann immer: "Ein Wechsel ist mir viel zu aufwendig!" Tatsächlich ist mittlerweile ein Kontowechsel ziemlich unkompliziert möglich.

Im Vorfeld eines Girokonto- oder Depotwechsels definiere ich alles genau und treffe dann eine Entscheidung. Ich bin 2019 mit meinem Girokonto komplett zur comdirect gewechselt und habe diesen Schritt bisher noch nie bereut. Auch die Preiserhöhungen jetzt finde ich völlig legitim und berechtigt. Bei der DKB sieht das etwas anders aus, denn hier gibt es doch einige Einschränkungen und noch höhere Kosten. N26 war immer mein Konsum- und Haushaltskonto und ehrlich gesagt wird es das auch bleiben.

Für gute Leistungen bin ich immer bereit auch etwas zu bezahlen. Aber warum soll ich für schlechte oder überteuerte Leistungen bei einer Bank viel bezahlen? Hier wird sich künftig die Spreu noch deutlicher vom Weizen trennen.


Viele Grüße
Verlosung: Das Geheimnis von Monetia
Immer wieder werde ich gefragt, ob ich denn gute Finanzbücher für Kinder kenne. Bisher kannte ich tatsächlich nur zwei: den Bestseller "Ein Hund namens Money"* von Bodo Schäfer und "Mein Geld, Dein Geld"* von meinem Bloggerkollegen Mike Schäfer. 

Ende September bekam ich dann ein größeres Päckchen mit einem Bücher-Set. Darin enthalten war die Monetia-Trilogie von Rene Hagspiel. Der Grund dafür: Am 10. Oktober erschien der dritte und letzte Teil "Das Geheimnis von Monetia: Die Fee"*. 

Die Bücher sind wirklich toll und wertig aufgemacht und erzählen auf jeweils über 100 Seiten die Geschichte von Monetia. Dabei geht es darum, Kindern ab 6 Jahren auf spielerische Weise das Sparen und den Umgang mit Geld näher zu bringen. Der dritte Band folgt auf die Bücher "Das Tor" (Band 1)* und "Die Flucht" (Band 2)*. Wer etwas für die finanzielle Bildung seiner Kinder tun will, schaut sich die Bücher mal genauer an.

Zum Release des dritten Bands verlose ich einmal das Bücher-Set mit allen drei Büchern im Pappschuber. Wenn du das Set gewinnen möchtest, dann schicke einfach eine Mail mit dem Betreff "Das Geheimnis von Monetia" an gewinnspiel@finanzrocker.net. Einsendeschluss ist der 3.11. um 15 Uhr. Danach ziehe ich die/den glückliche/n Gewinner/in.  
Neues Video bei YouTube
In diesem Video gibt es jetzt ein kurzes Video-Update auf die Finanzrocker-Podcastfolge 178. Damals hatte ich Thomas den Sparkojoten zu Gast. Mit ihm habe ich ausführlich darüber gesprochen wie er es geschafft hat, mit 24 Millionär zu werden. 

In diesem Video-Interview gibt es ein Update, was seitdem passiert ist, wie sich seine Asset Allokation und sein Portfolio geändert haben und natürlich wieder über Unternehmertum.
Neue Artikel in den letzten Wochen
Über Konten, Kreditkarten, Neobroker und den DAX – Interview mit Sara Zinnecker von Forbes Advisor

Mit der Wirtschaftsjournalistin Sara Zinnecker spreche ich in dieser Folge über eine breite Palette an Themen. Es geht heute um die Erweiterung des DAX, Negativzinsen und Inflation, die Änderungen bei Girokonten, die unterschiedlichen Arten von Kreditkarten und um die besten Neobroker im Oktober 2021. Sara war schon im Januar 2018 in Folge 87 im Finanzrocker-Podcast zu Gast.
“Es lohnt sich mutig zu sein und aus der eigenen Komfortzone auszubrechen!” – Interview mit Robert Kösch

Ein Gleitschirmunfall in Dänemark änderte einige Sichtweisen von Robert Kösch. Anstatt seine Wünsche in die Zukunft zu verschieben, entschied er sich sie möglichst schnell umzusetzen. Mit Ärzte ohne Grenzen ging er in die Krisenregion Kivu in der Demokratischen Republik Kongo. Dort sollte er dabei helfen ein Krankenhaus zu bauen. Was Robert alles im Kongo erlebte und wie die Corona-Pandemie vieles änderte, erzählt er in dieser Folge von “Mehr Mut zum Glück”.
“Der Bitcoin ist viel mehr als nur eine Kryptowährung” – Interview mit Friedemann Brenneis

In dieser Folge spreche ich mit dem freien Journalisten, Blogger und Podcaster Friedemann Brenneis über seine Herzensthemen Bitcoin und Blockchain. Friedemann erzählt mehr über die geschichtliche Entwicklung von Bitcoin, welche Bedeutung es schon heute hat und wo die Potenziale, aber auch Grenzen in der Zukunft liegen. Auch um die Zukunft des Geldes und den Einfluss von Bitcoin auf diese geht es in unserem Gespräch.
Lendingclub-Aktie: +700 % in einem Jahr
In diesem Video sprechen Stefan Waldhauser und Daniel Korth über die Aktie von Lendingclub. Während der letzten Jahre entwickelte sich das US-Unternehmen vom P2P-Anbieter zu einer Neobank. 

Warum Stefan den Wert in sein Wikifolio gekauft hat und wieso die Entwicklung in den letzten 12 Monaten so gut war, erklärt er im Video.
Jetzt auch als Artikel: Nachhaltige Geldanlage
Das Thema „Nachhaltigkeit“ ist in den letzten Jahren zu einem der bestimmenden Zukunftsthemen geworden. In dem Zusammenhang hat das Thema „grüne Geldanlage“ vor allem bei ETFs ebenfalls einen ordentlichen Aufschwung erhalten. 

Ist das alles nur “Greenwashing” oder steckt da wirklich Nachhaltigkeit dahinter? Darüber spreche ich mit Prof. Dr. Hartmut Walz in diesem Video-Interview, das es jetzt auch in Textform auf dem Blog gibt.
Monatsrückblick
Am Freitag war ich bei meiner 5. Verleihung des Finanzblogawards der comdirect. Als ich im März 2015 meinen Finanzblog startete, habe ich in meinen kühnsten Träumen nicht mit einem Preis für mein Geschreibsel gerechnet.

Doch nur wenige Monate später bekam ich in Offenbach den Award für den zweiten Platz. Auch 2017 und 2019 habe ich mitgemacht und ebenfalls Preise gewonnen. Nun habe ich vorgestern den Sonderpreis "Best of Class" gewonnen, der sich perfekt in meiner Sammlung macht. Der Preis richtet sich an professionelle Medien, Verlage oder Blogger. Das ist eine schöne Bestätigung für die Arbeit in den letzten 6,5 Jahren.

An dieser Stelle herzlichen Dank an die Jury für den Preis und herzlichen Glückwunsch an die anderen Gewinner - und vor allem an Nico von Finanzglück für den ersten Platz. Absolut verdient! Nico ist ja kurz nach mir gestartet und war wenige Wochen nach dem Blogstart schon in meinem Podcast zu Gast und veröffentlichte auch einen Gastartikel bei mir. Seitdem verfolge ich auch seinen Blog und bin von seinen Artikeln immer wieder begeistert.

Nach einem Jahr ohne Live-Veranstaltung war es toll wieder persönlich mit Menschen zusammensitzen zu können und mich auszutauschen. So etwas ist nach der monatelangen Isolation in der Selbstständigkeit nicht mit Gold aufzuwiegen. Zumal ich mich ja vor dem Event schon mit Nico und Jurymitglied Oliver von Frugalisten auf ein Bier getroffen hatte und wir bei bestem Wetter draußen sitzen konnten. Nächstes Wochenende gibt es dann gleich die nächste Veranstaltung mit vielen alten Bekannten, die die Glücksgefühle wieder nach oben jagen wird. Darüber berichte ich dann im nächsten Newsletter.

Neue Podcastfolgen

Die kommenden Podcastfolgen für 2021 kann ich nun fast schon an einer Hand abzählen. Hier biegen wir jetzt in die Zielgerade ein. Morgen gibt es ein neues Hörerinterview bei El Dinero. Dann haben wir einen Feuerwehrmann zu Gast, der erzählt wie er Geld anlegt und warum er den größten Hebel nicht in der Asset Allokation sieht. 

Im Finanzrocker-Podcast kommen jetzt zwei Folgen, die ich unbedingt machen wollte. Die beiden Gäste waren zumindest in meinem Podcast noch nicht zu Gast. Thematisch geht es um Altersvorsorge und die Zukunft. Und auch bei "Mehr Mut zum Glück" kommen zwei komplett gegensätzlich Gäste zum Jahresabschluss. 

Dann wird es noch vereinzelte YouTube-Videos mit etwas anderen Themen geben. Für das Finanzrocker-Jahr wird es das dann aber gewesen sein und es gibt dieses Mal eine längere Weihnachts- und Neujahrs-Pause - auch beim Newsletter. Einen ausführlichen Newsletter wird es aber noch im nächsten Monat geben.

Jetzt wünsche ich dir aber erstmal einen tollen Start in den November. Bis bald.   

Disclaimer: Vom Versender dieses Newsletters gehandelte Aktien, ETFs, P2P-Kredite, Anleihen und Fonds sind immer mit Risiken behaftet. Alle Texte sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus öffentlich zugänglichen Quellen übernommen. Alle zur Verfügung gestellten Informationen (alle Gedanken, Prognosen, Kommentare, Hinweise, Ratschläge etc.) dienen allein der Bildung und der privaten Unterhaltung.

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Daniel Korth, Dornbreite 7n, 23556, Lübeck, Deutschland
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