Hallo Friend,
da bin ich wieder. Frisch erholt und wieder mit etwas mehr Elan komme ich aus meiner Sommerpause und habe einen ganzen Batzen neuer Inhalte mitgebracht.
Unter anderem spielt das Thema Steuern eine wichtige Rolle, da ich in den vergangenen Wochen einiges an den Fiskus zahlen musste. Auch wenn es manchmal schwer fällt, ist es eminent wichtig, Steuern zu zahlen. Für jeden von uns! Das habe ich diese Woche anhand eines Beispiels wieder verstärkt festgestellt.
Blick über den großen Teich
Mein Kollege Andreas Wittke war mit einer 55-köpfigen Delegation aus Schleswig-Holstein im Silicon Valley, dem weltweiten Hotspot für Internet-Technologie. An der us-amerikanischen Westküste sitzen die Unternehmen, die für die Fortschritte in der Internet-Technologie sorgen, wie beispielsweise Apple, Google oder Facebook.
Die Reisegruppe setzte sich aus Menschen aus Politik, Wirtschaft und Bildung zusammen. Und am ersten Tag nach meinem Urlaub hielt Andreas einen sehr ausführlichen Vortrag über seine Erlebnisse. In einem Blog der Landesregierung wurde über die einzelnen Etappen der Reise berichtet und mit kurzen Video-Interviews aufgepeppt.
Ich fand die Erlebnisse und Erkenntnisse außerordentlich interessant, denn dort ist längst nicht alles Gold was glänzt. Auch wenn es immer so rüberkommt.
Gerade was die Infrastruktur angeht, geht in den USA nicht viel. Selbst in DEM Technologiezentrum der Welt gibt es kaum Breitband-Verbindungen. Und wenn es vorhanden ist, ist es unbezahlbar. Die Straßen sind eine Katastrophe mit unzähligen Schlaglöchern - genau wie der Stadtverkehr. Da sieht man mal, wie gut wir es in Deutschland haben und wie neidisch viele Amis auf unsere Autobahnen schielen. Bezahlt wird es von unseren Steuergeldern. Und davon profitiert hierzulande jeder.
Erfahrungen aus dem Valley
Hinter dem Scheinwerfer ist es dunkel
Passenderweise erschien zeitgleich in der ZEIT ein sehr umfangreicher Artikel über das Silicon Valley, das keiner von außerhalb kennt. Das Leben hinter dem Technologiescheinwerfer. Hinter dem Fortschritt. Und das ist nicht schön. Mit völlig überzogenen Gehältern haben Google, Facebook und Co. dafür gesorgt, dass Mieten und Hauspreise für den normalen Angestellten schlichtweg nicht mehr bezahlbar ist.
Sozialer Wohnungsbau ist zwar vorhanden, aber als Traumziel zieht das Silicon Valley mehr Leute an als es beherbergen kann. So sind diese Wohnungen ganz schnell wieder vermietet - und kaum Platz für neue vorhanden. Schon heute ist dieser schmale Streifen von San Jose bis nach San Francisco total zubetoniert. Auf der Strecke bleiben die Menschen mit normalen Berufen: Busfahrer, Reinigungskräfte, Köche etc. So entsteht eine Parallelwelt, die wir uns hier in Deutschland gar nicht vorstellen können.
In den USA gibt es so viele Probleme, weil das ganze System marode ist. Außerdem ist das Land ist so dermaßen verschuldet, was im Umkehrschluss dazu führt, dass kein Geld für Straßen, öffentlichen Dienst und anderes da ist. Der Staatsbankrott (Shutdown) vor einigen Jahren hat das ganze Dilemma offenbart. Wie Andreas im Interview sagt, hat die Polizei von San Francisco heute genau so viele Polizisten wie vor 20 Jahren - aber viel mehr Bewohner. Das hat ihm der Polizeichef aus San Francisco im Gespräch im Rathaus erzählt.
Viele Probleme - und ein Trump
Allein die Tatsache, dass ein gnadenloser Populist wie Donald Trump ein Präsidentschaftskandidat im Land der begrenzten Unmöglichkeiten sein kann, lässt mich erschaudern.
Genau wie der Artikel in der ZEIT. Langsam schnürt sich beim Lesen die Kehle zu und am Ende habe ich mich gefreut, dass wir in Deutschland solche Probleme nicht mal im Ansatz haben. Klar haben wir andere, aber die Amis schauen trotzdem neidisch über den Teich. Jedenfalls ist der Artikel absolut lesenswert und sollte auch zum Nachdenken anregen.
Mit unseren Steuerzahlungen sorgen wir dafür, dass es so bleibt - unter anderem mit der Abgeltungssteuer. Ganz zu schweigen von Krankenkassenzahlungen oder der Pflegeversicherung, die in den USA ebenfalls ein Grauen sind.
Nur bei finanzieller Bildung sind die Amerikaner zwangsläufig wesentlich weiter als die Deutschen. Auch das wird in Kürze ein Thema auf dem Finanzrocker-Blog sein.
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